Starzach · Fahrrad

Neckartalradweg: Lückenschluss nach 30 Jahren

Mit dem Teilstück zwischen Sulzau und Börstingen ist nun die letzte Lücke des Neckartalradwegs zwischen Horb und Rottenburg geschlossen.

24.07.2020

Von Werner Bauknecht

Gestern fuhren (von links) Starzachs Bürgermeister Thomas Noé, Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (beide auf schicken Bambus-Elektrorädern) und Regierungspräsident Klaus Tappeser auf dem neu gebauten Radweg von Sulzau nach Börstingen. Bild: Werner Bauknecht

Gestern fuhren (von links) Starzachs Bürgermeister Thomas Noé, Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (beide auf schicken Bambus-Elektrorädern) und Regierungspräsident Klaus Tappeser auf dem neu gebauten Radweg von Sulzau nach Börstingen. Bild: Werner Bauknecht

Für ihn sei eine 30 Jahre alte Geschichte mit dem heutigen Tag zu Ende gegangen, sagte der Grünen-Landesverkehrsminister Winfried Hermann am Freitag in Sulzau. Und seit 20 Jahren setze er sich bereits politisch für dieses Teilstück ein. So lange habe die Schließung dieser Radweglücke gedauert. 1,2 Millionen Euro habe das Land dafür investiert.

Zuvor hatte bereits Regierungspräsident Klaus Tappeser den Grundstückseigentümern gedankt, die es ermöglicht hatten, den Radweg abseits der Straße zu bauen. Er hob hervor, dass die Bauzeit gerade mal vier Monate betragen hatte: „Eine großartige Leistung.“ Besonders bedankte er sich bei Baron Max-Richard Freiherr von Rassler für die Überlassung seiner Grundstücke, und meinte lachend: „Da müssen wir unterwegs eine Gedenkminute mit Blick auf die Weitenburg einlegen.“ Hermann erinnerte daran, dass Rassler beim Bau der L370 bereits bemängelte, wie man eine Straße ohne Radweg planen könne. Da es bei der engen Straßenführung der Landesstraße kaum möglich ist, Platz für eine Radspur zu schaffen, seien früher schon die skurrilsten Ideen aufgekommen. Eine sei gewesen, erinnerte sich Hermann, den Weg durch den Golfplatz zu leiten und dazu einen Tunnel zu bauen, damit die Radler nicht von den Golfbällen getroffen würden.

Strecke für Sportliche

„Wir haben in Baden-Württemberg 19 Landesradwege, die insgesamt 366 Kilometer lang sind“, sagte Hermann. Peinlich sei es immer gewesen, dass der Neckartalradweg die Lücke Sulzau-Börstingen aufgewiesen habe, obwohl es bereits Bücher zu dem Radweg gebe und dessen hohe Qualität gelobt werde. Dabei werde der Weg nicht nur touristisch genutzt, sondern diene auch als Pendlerstrecke für Leute, die in Rottenburg oder Horb arbeiteten. Sei man bei der Qualität der Radwege vor neun Jahren national noch Schlusslicht gewesen, habe das Land jetzt einen Spitzenplatz erreicht. 10 Radschnellwege wolle man bis 2025 geschaffen haben. Land und Bund förderten übrigens fleißig mit, erklärte er, denn bis zu 90 Prozent Fördergelder erhielten die Kommunen für ihre Radwege. Und wenn es ein Landesradweg sei, würde der freilich vollständig vom Land finanziert.

Der neue Radwegeabschnitt hat eine Länge von 3,2 Kilometern. Er beginnt an der Neckarbrücke in Sulzau und endet an der K6925 in Börstingen. Bisher mussten Radler auf diesem Teilstück auf der Straße fahren. Eingriffe in die Natur wurden durch Ausgleichsmaßnahmen kompensiert. Die Strecke sei stellenweise nicht ganz einfach zu fahren, sagte Tappeser. Aber er habe gerade erst erfahren, dass es in Baden-Württemberg die meisten E-Bikes gebe, mit denen sei das kein Problem. „Und andere können es ja etwas sportlicher angehen.“

Drei Projekte in der Region gebe es noch, an denen man arbeiten müsse, sagte der Minister. Es seien dies die Radweg-Abschnitte, die von Tübingen nach Rottenburg, nach Reutlingen und nach Hechingen führten.

Starzachs Bürgermeister Thomas Noé schlug vor, dass auch die Unterhaltskosten für die Radwege vom Land getragen werden, anstatt, wie bisher, von den Kommunen. „Das Land hat die Radwege ja auch in seinem Vermögen, und bei uns schwächen die Kosten den Gemeindehaushalt.“ Im neuen Radweg sieht er auch einen weiteren Mosaikstein für den Tourismus in Starzach, der eine immer größere Rolle in der Gemeinde spiele.

Dann wurden die Radhelme aufgesetzt und die Räder bereitgemacht für die Strecke nach Börstingen. Hermann, Tappeser und Noé fuhren vorne mit ihren E-Bikes, viele Mitradler folgten. Am sportlichsten war dabei der Tübinger Grünen-Gemeinderat Bernd Gugel im Renndress mit Rennrad. Er war bereits aus Tübingen hergeradelt.

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Erstellt:
24.07.2020, 20:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 46sec
zuletzt aktualisiert: 24.07.2020, 20:30 Uhr

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