Deutsche Bahn

Lokführer wollen bald wieder streiken

Gewerkschaftschef Weselsky will sich noch auf kein Datum festlegen.

14.08.2021

Von DIETER KELLER

Berlin. Die Bahnkunden müssen sich auf neue massive Streiks der Lokführergewerkschaft GDL einstellen. Gewerkschaftschef Claus Weselsky wollte sich am Freitag aber weder auf ein Datum noch auf die Dauer festlegen. Sein einziges Zugeständnis: Das nächste Mal will er den Arbeitskampf früher ankündigen, damit sich Pendler und Reisende darauf einstellen können. Weselsky hatte den Streik ab Mittwoch nur mit 15 Stunden Vorlauf gestartet, was viele Kunden überrascht hatte.

Vor Mittwoch ist nicht mit einem zweiten Streik zu rechnen. Zunächst plant die GDL am Dienstag eine Protestkundgebung in Berlin vor der Bahnzentrale am Potsdamer Platz zusammen mit dem Deutschen Beamtenbund, dem sie angehört.

Nach 48 Stunden Streik fahren die Züge seit Freitag, 2 Uhr, wieder. Er war aus Weselskys Sicht ein „großer Erfolg“. Die Deutsche Bahn versuchte das zu relativieren: Es hätten sich nur 5400 der 19 700 Lokführer beteiligt. Der GDL-Chef entgegnete, zwei Drittel hätten Ruhepausen oder Urlaub gehabt und daher nicht streiken können. Mit dem Ersatzfahrplan habe man ein zwar stark reduziertes, aber stabiles und verlässliches Angebot gemacht, so die Bahn. Im Regionalverkehr seien rund 40 Prozent der Züge gefahren, im Fernverkehr 25 Prozent.

Wie es zwischen Bahn und GDL weitergeht, ist offen: Es gibt keinen Verhandlungstermin, und Weselsky lehnte eine Schlichtung ab. Dieter Keller