Tübingen

Lohnenswert

Die Tübinger Stadtwerke haben einen Brennstoffzellen-Hybridbus aus Stuttgart getestet („Voller Energie ins Nichts“). Was Unternehmer fürs Klima tun können? Sich an der Energiewende beteiligen, sagte ein Vertreter des Umweltministeriums in Tübingen („Das Geld unter die Leute bringen“, beides 6. Juli).

10.07.2018

Von Jürgen Bein, Tübingen

In der TAGBLATT-Freitagsausgabe wird berichtet, dass die Stadtwerke erfolgreich einen Brennstoffzellen-Hybridbus getestet haben – umwelt- und klimafreundlich und sparsam im Betrieb. Doch Mercedes stellt ihn nicht in Serie und zu einem akzeptablen Preis her. Vor einigen Wochen berichtete ein Fernsehmagazin von der massiven Förderung von Brennstoffzellen-Autos in Norwegen. In Südkorea werden sie in Serie gebaut. Deutschland ist der Vorreiter in der Grundlagenforschung, aber die deutsche Autoindustrie ist nicht interessiert. Dabei könnte für das Tanken mit Wasserstoff die Infrastruktur der Tankstellen leicht genutzt werden, während kein Mensch weiß, wie einmal Millionen von E-Autos mit Batterien samt seltenen Erden sowie mit Ladestationen versorgt werden sollen.

In derselben Zeitung ist zwei Seiten weiter zu lesen, wie ein Vertreter des Umweltministeriums bei Unternehmern für Klimaschutz geworben hat – einschließlich Elektromobilität. Es stellt sich doch die Frage, welche Interessen dahinter stecken, dass Autoindustrie und Politik ganz auf E-Mobilität setzen und die Brennstoffzellentechnik ignorieren? Das wäre einmal ein lohnenswertes Thema für unsere Abgeordneten statt Popanzen wie Transitzentren für fünf Personen am Tag oder wirkungslose Grundrenten.