Kommentar über Ancelottis Aus bei den Bayern
Logische Konsequenz
Mit der Elf, die Carlo Ancelotti in Paris auf den Platz schickte, hat er seinen Rauswurf offensichtlich provoziert. Erfahrene Spieler hatte ihm Karl-Heinz Rummenigge vor dem prestigeträchtigen Treffen empfohlen. Doch der Trainer ließ verdiente Spitzenkräfte wie Weltmeister Hummels und die Virtuosen Ribéry und Robben eiskalt auf der Ersatzbank sitzen. Es war der letzte Tiefpunkt der kurzen und zumeist tristen Episode Ancelotti.
Einmal mehr wirkten die Profis der Münchner schlecht sortiert, auch schienen ihnen der nötige Biss und Einsatzwille zu fehlen. Von dem sonst so stolzen Auftritt und den breiten Schultern gemäß dem Leitsatz „Mia san mia“ – keine Spur.
Die Bayern agierten unter Ancelotti nur selten inspiriert, zumeist bieder und, gemessen an dem Niveau der kontinentalen Königsklasse, oft unter den eigenen Ansprüchen. Den Nimbus der Mannschaft, die gespickt mit teuren Stars und ausgestattet mit technischen wie taktischen Finessen sowie einer klaren Spielidee den Gegner dominiert, scheinen sie diese Saison selbst in der Bundesliga verloren zu haben.
Seit der Ankunft Ancelottis plagte sich der Rekordmeister mit spielerischen und athletischen Defiziten. Nach den mitunter spektakulären Partien, die Vorgänger Pep Guardiola unter großem Aufwand bis ins Detail einstudiert hatte, wirkten die Bayern anno 2017 wie das Auslaufmodell am Ende einer Ära. Der Rauswurf des Trainers war die logische Konsequenz.