Der Wahltag zum Nachlesen

Ticker zur OB-Wahl: Boris Palmer bleibt im Amt

23.10.2022

Von hz/itz/job

Gemeinsam mit seiner Ehefrau feiert OB Palmer das Wahlergebnis. Rechts schaut die unterlegene Ulrike Baumgärtner zu. Bild: Ulmer

Gemeinsam mit seiner Ehefrau feiert OB Palmer das Wahlergebnis. Rechts schaut die unterlegene Ulrike Baumgärtner zu. Bild: Ulmer

Palmer holt absolute Mehrheit – keine Chance für die Frauen

23.56 Uhr: Wir verabschieden uns mit dem Haupttext unserer morgigen Ausgabe – vorab hier: Boris Palmer holte schon im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit. Nach dem Sieg sprach er mit Robert Habeck und Winfried Kretschmann.

Wahlparty des Siegers: Mit Bier und Sekt auf Palmers Wahlsieg

23.48 Uhr: Im und vor dem „Ranitzky“ am Markt feierten am Sonntagabend hunderte Palmer-Unterstützerinnen und -Unterstützer. Dabei wurde viel Jubel laut – aber auch Sorgen um das Zerwürfnis bei den Grün-Alternativen artikuliert.

Eindrücke von den Wahlpartys der Verliererinnen

23.27 Uhr: Langen Applaus bekam die Herausforderin Sofie Geisel, als sie im Lokal am Haagtor eintraf, wohin die SPD zur Party geladen hatte. Alle hatten auf einen zweiten Wahlgang gehofft, entsprechend groß war die Enttäuschung bei Ulrike Baumgärtner. Die beiden Wahlpartys.

Restaurant will OB-Wähler nicht haben

22.34 Uhr: Der Tübinger Gastronom Hicham Hidam wollte bei der Tübinger OB-Wahl antreten, verpasste aber die nötigen 100 Unterschriften einzureichen. Am heutigen Abend waren nach Palmers Sieg auf der Facebook-Seite seines Restaurants La Médina die Worte zu lesen: „Hiermit machen wir von unserem Hausrecht Gebrauch und teilen mit, dass die Wähler/innen des amtierenden OB bei uns nicht willkommen sind. Wir stehen für eine offene und vielfältige Gesellschaft und nicht für die Stigmatisierung von Menschen mit Migrationshintergrund.“

Kommentar zur OB-Wahl

22.26 Uhr: „Eine Oberbürgermeisterwahl mit zwei klaren Siegern“, überschreibt TAGBLATT-Redakteurin Sabine Lohr ihren Kommentar zur heutigen Wahl.

Palmer holte Direktwahl auch in den Teilorten

21.48 Uhr: So schlossen die Kandidierenden auf den ersten drei Plätzen in den Tübinger Teilorten ab. Es fällt auf: Gewinner Boris Palmer war in jedem Teilort besser als sein Gesamtergebnis - außer in Weilheim, wo bekanntlich Ulrike Baumgärtner Ortsvorsteherin ist.

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Rezzo Schlauch äußert sich

21.35 Uhr: Ein Bürger habe es im Gespräch ihm gegenüber „super auf den Nenner gebracht“, sagte Palmers Anwalt Rezzo Schlauch: „Der Boris mag zwar nicht der Bürgermeister der Herzen sein, aber er ist ein Bürgermeister der Hirne.“

Chris Kühn zur Wahl

21.17 Uhr: „Wir haben wirklich hart gekämpft“, sagte der Bundestagsabgeordnete und Staatssekretär Chris Kühn (Grüne). Er hatte Ulrike Baumgärtner unterstützt: „Ich finde, dass sie einen sehr guten zweiten Platz geholt hat in einem wirklich schwierigen Wahlkampf für uns Grüne, wo wir gespalten reingegangen sind und sie auch Anfeindungen im Netz bekommen hat.“ Die Partei stehe jetzt im Mittelpunkt: „Als Grüne ist es an diesem Abend wichtig, die Hände auszustrecken, dass wir auch wieder zusammenfinden.“

Briefwahl mehr als verdoppelt

21.09 Uhr: 15.451 Menschen gaben bei der heutigen Wahl eine gültige Briefwahl-Stimme ab. Das sind mehr als doppelt so viele wie noch 2014 (7.545). Wie sich die Wahlbeteiligung über die vergangenen vier Oberbürgermeister-Wahlen in Tübingen entwickelt hat, zeigt unsere Grafik:

Ticker zur OB-Wahl: Boris Palmer bleibt im Amt

Palmer im TAGBLATT-Interview

21 Uhr: Im Video-Interview erklärt Tübingens wiedergewählter Oberbürgermeister Boris Palmer, was er in seiner neuen Amtszeit als erstes angehen will, was ihm große Sorgen macht – und wie sein persönlicher Wahltipp aussah.

Stimmen der FDP

20.47 Uhr: Die FDP-Vertreter Christopher Gohl und Irene Schuster: „Wir hatten uns für Wandel ausgesprochen, Geisel hat einen engagierten Wahlkampf gemacht, das hat der Demokratie in Tübingen gut getan.“

Statement von Rottenburgs OB Neher

20.32 Uhr: Rottenburgs OB Stephan Neher war am Sonntagabend nicht in Tübingen – er war bei der Verleihung des Sebastian-Blau-Preises im Waldhorn. „Aber ich werde ihm nachher per Whatsapp gratulieren“, sagte Neher dem TAGBLATT auf Anfrage am Telefon. Der Sieg Palmers im ersten Wahlgang habe ihn nicht überrascht, so Neher. Er hatte auf 55 Prozent getippt: „Ich lag also relativ nah dran.“ Er erkläre sich das damit, dass „die Kampagnen der Herausforderinnen zu stark auf Abwahl gerichtet waren“. Es sei schwer zu erkennen gewesen, „wo sie inhaltlich neue Schwerpunkte setzen würden“. Der Fokus lag auf Unterschieden der Persönlichkeiten. Palmer sei „eine starke Persönlichkeit mit Selbstdarstellungsbedürfnis“. Aber die Inhalte, seine Politik für Tübingen hätten überzeugt. Das Ergebnis zeige: „Wer arbeitet und vielleicht auch mal klare Kante zeigt“, der bekomme das vom Wähler honoriert. Es freue ihn zudem, so Neher, dass Amtsinhaber wiedergewählt werden können, sofern sie keine gravierenden Fehler machen. Ob er einen Tipp für seinen Amtskollegen habe? Es wäre für die Tübinger Kommunalpolitik „vielleicht hilfreich, sich auf Tübinger Themen zu konzentrieren“ – wie Palmer das nun auch seit einer Weile tue. Meinungen zur Bundespolitik zu haben, sei ja gut. „Aber ob das immer so im Vordergrund stehen muss?“

Was sich die SPD wünschte und wünscht

20.23 Uhr: Die SPD-Landtagsabgeordnete Dorothea Kliche-Behnke hofft, „dass Palmer in seiner dritten Amtszeit an manchen Stellen versöhnlicher ist, zum Beispiel gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund“. Sie gratulierte herzlich und habe sich wie auch der Bundestagsabgeordnete Martin Rosemann (SPD) einen zweiten Wahlgang gewünscht.

Palmer über die große Herausforderung

20.19 Uhr: „Nicht weiter wie bisher, sondern schneller weiter“, gibt Palmer sein Ziel vor. „Die Krisen werden immer schwerer und ich möchte nicht mehr zugucken, dass es acht Jahre dauert bis man eine Solaranlage genehmigt oder ein Windrad.“ Tübingen klimaneutral zu machen bis 2030 „ist die große Herausforderung“.

Hohe Wahlbeteiligung

20.02 Uhr: Die Wahlbeteiligung lag am Ende übrigens bei 62,6 Prozent. 42.744 Menschen gingen zur Wahl, 216 Stimmen davon waren ungültig.

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Baumgärtner: „Bekannteste Ortsvorsteherin“

19.55 Uhr: „Ich bin Deutschlands bekannteste Ortsvorsteherin mittlerweile, von daher freue ich mich, diese Aufgabe auch weiterhin auszuführen und habe viel vor“, sagte Ulrike Baumgärtner auf die Frage, ob sie weiter gut mit Boris Palmer zusammenarbeite könne.

Keck zum Wahlausgang

19.52 Uhr: Reutlingens OB Thomas Keck (SPD) hätte erwartet, dass Sofie Geisel deutlich vor Ulrike Baumgärtner landen würde. Und sagte: „Der Boris hat 16 Jahre lang verdammt viel für Tübingen gemacht - das musste sich auszahlen.“ Keck weiter: „Tübingen steht gut da - und das sage ich ohne Neid. Ich wünschte, Reutlingen hätte dieses Jahr auch 60 Millionen Euro Gewerbesteuer wie Tübingen. Und der starke Ausbau der Erneuerbaren bei den Tübinger Stadtwerken hat sich ausgezahlt.“

Palmer spendiert Freibier im Ranitzky

19.39 Uhr: Palmer: „Die Alternative Liste hat ihren eigenen Oberbürgermeister.“ Und sagt: „Die nächste Stunde sind die Getränke im Ranitzky kostenfrei.“ (Fälschlicherweise stand an dieser Stelle zunächst „Die Tübinger Liste hat ihren eigenen Oberbürgermeister“)

„Kommunen um uns beneiden uns“

19.36 Uhr: Palmer-Unterstützer Christoph Joachim: „Super! Ich bin hochzufrieden - und hoffe, dass die Grünen in Tübingen sich jetzt wieder zusammenraufen.“ Waum Palmer bei der Wahl erfolgreich war: „Der Erfolg von Tübingen ist doch irre - die Kommunen um uns herum beneiden uns.“ Joachim hob vor allem die Zusammenarbeit mit Reutlingen hervor, nicht zuletzt beim erfolgreichen Technologiepark.

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Gumrich zum Palmer-Sieg

19.30 Uhr: Geisel-Unterstützer und Stadtrat Ernst Gumrich (Tübinger Liste) sagt: „Das Ergebnis finde ich in dieser Klarheit überraschend, aber ich gratuliere ihm zur Wahl. Eine Zusammenarbeit mit ihm im Gemeinderat ist für mich nicht möglich, das ist ein Abnickverein.“

Endergebnis liegt vor

19.23 Uhr: Das vorläufige Endergebnis liegt jetzt vor:

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Auch Baumgärtner gratuliert

19.17 Uhr: Noch fehlen zwei Wahlbezirke. Baumgärtner: „Herzlichen Glückwunsch Boris Palmer zur Wiederwahl. Diese Wahl hat dazu geführt, das die Bevölkerung politisiert wurde. Ein Erfolg für die Demokratie.“ Jetzt sei es wichtig, dass die Stadt wieder zusammengeführt werde. „Es ging schon heiß her im Wahlkampf.“

Geisel gratuliert bereits

19.11 Uhr: Kurz vor Schluss liegt Palmer bei 52,4 Prozent. Sofie Geisel: „Ich gratuliere herzlich Boris Palmer zu seiner Wiederwahl.“

Palmer wird am Ende vorne sein

19 Uhr: Der Amtsinhaber wird wohl Oberbürgermeister von Tübingen bleiben: Boris Palmer liegt fast uneinholbar vorne und bislang auch über die 50-Prozent-Hürde. Nur noch 12 Bezirke müssen ausgezählt werden und der 50-Jährige bringt es auf 52,6 Prozent. Ab sofort läuft der Livestream:

Palmer kann den Sekt mal herrichten

18.53 Uhr: Es läuft auf einen Palmer-Sieg hinaus: Nach 55 von 74 Wahlbezirken kommt der Amtsinhaber auf 52,7 Prozent. Baumgärtner auf 21,5, Geisel auf 21,4. „Dass wir in vielen Wahlbezirken gleichauf liegen mit Baumgärtner, hätte ich nicht gedacht“, sagt Alina Diestel, die stellvertretende Juso-Vorsitzende.

Enges Duell um Platz 2

18.47 Uhr: Etwas mehr als die Hälfte der Wahlbezirke ist nun ausgezählt. Palmer liegt nach wie vor deutlich vorne (53,1 Prozent) und auf Kurs zum direkten Sieg. Dahinter folgen gleichauf Geisel (21,3) und Baumgärtner (21,3). Auf dem Marktplatz gibt es für die Zwischenergebnisse viel Jubel, aber auch vereinzelte Buhrufe.

Tendenz bleibt pro Palmer

18.37 Uhr: Auch nach 16 Wahlbezirken ändert sich das Ergebnis kaum. Boris Palmer liegt mit 53,8 Prozent weit an der Spitze. Dahinter: Baumgärtner 21,1 Prozent, Geisel 20,6, Vogt 2,3. Auch Reutlingens OB Thomas Keck (SPD) ist auf dem Tübinger Marktplatz inzwischen übrigens vor Ort.

Palmer über 50 Prozent aktuell

18.30 Uhr: Inzwischen sind 6 von 74 Wahlbezirke ausgezählt. Palmer liegt vorne (55,8 Prozent), dahinter Baumgärtner (21,3) und Geisel (18,6).

Palmer in Bebenhausen vorne

18.19 Uhr: Bebenhausen ist als erster Wahlbezirk ausgezählt: OB Palmer kommt dort auf 64,9 Prozent. Sofie Geisel auf 18,1 und Ulrike Baumgärtner auf 14,9 Prozent. Insgesamt, so ist sich der Erste Bürgermeister Cord Soehlke sicher, sollte die Wahlbeteiligung über 70 Prozent liegen. „Ungewöhnlich hoch“, so Soehlke.

Auszählung hat begonnen

18.10 Uhr: Die Wahllokale sind geschlossen, jetzt beginnt die Auszählung der Tübinger OB-Wahl.

Wer feiert am Abend wo?

17.42 Uhr: Nach der Wahl treffen sich die Kandidierenden mit ihren Unterstützerinnen und Unterstützern zu den Wahlpartys: Das Team von Amtsinhaber Boris Palmer wird im „Ranitzky“ direkt am Marktplatz zu Gast sein. Sofie Geisel wird in der „Manufaktur“ am Haagtor anzutreffen sein und Ulrike Baumgärtner schlägt ihre Zelte im ehemaligen Casino, dem heutigen „Freistil“ auf. Und auch der Marktplatz, auf dem eine Leinwand aufgebaut ist, füllt sich langsam.

Palmer: „Hochburg der Demokratie“

17.23 Uhr: Amtsinhaber Boris Palmer freut sich über die bislang hohe Wahlbeteiligung. „Die Demokratie lebt vom Streit und wer klare Aussagen macht, mobilisiert die Demokraten“, schrieb er bei Facebook. Es habe mal eine Kanzlerin gegeben, die mit asymmetrischer Demobilisierung gewonnen habe, „das fand ich immer sehr fraglich“, so Palmer. „Tübingen ist anders.“ Seinen Beitrag überschrieb er mit den Worten „Hochburg der Demokratie“.

Um 18 Uhr ist Schluss · Livestream um 19 Uhr

16.48 Uhr: Immer noch nicht gewählt? Dann wird’s jetzt aber langsam Zeit. Bei der Tübinger OB-Wahl am heutigen Sonntag schließen die Wahllokale, wie bei allen anderen Wahlen auch, um 18 Uhr. Erste Ergebnisse sollen dann gegen 18.20 Uhr vorliegen. Die Entwicklung der Auszählung zeigt die Stadt Tübingen vor dem Rathaus auf einer Videoleinwand. Um 19 Uhr will der Erste Bürgermeister Cord Soehlke dort auf dem Marktplatz auch das Ergebnis verkünden. Das TAGBLATT zeigt das Geschehen auf dem Marktplatz von 19 Uhr an in Kooperation mit dem SWR an dieser Stelle in einem Livestream.

Wahlbeteiligung schon nachmittags höher als 2014

15.46 Uhr: Die Wahlbeteiligung bei der Oberbürgermeisterwahl in Tübingen lag am heutigen Sonntag um 15 Uhr bei 59,2 Prozent und damit bereits am Nachmittag klar über der Wahlbeteiligung bei der bis dato letzten Tübinger OB-Wahl im Jahr 2014. Damals hatten insgesamt 55 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben. In den Urnenwahlbezirken hatten um 15 Uhr 36,8 Prozent der Wählerinnen und Wähler ihre Stimmen abgegeben, so die Stadt am Nachmittag. Dazu kommen die bereits zuvor abgegebenen Briefwahlstimmen.

OB or not OB?

14.31 Uhr: Zeit für ein bisschen Kultur. Am Abend des OB-Wahltags blickt LTT-Ensemble-Mitglied Justin Hibbeler mit einer „garantiert überparteilichen Late-Night-Show“ zurück auf die Perlen des Wahlkampfs: „Mit Live-Schalten in die Wahlbezirke, prominenten Gästen und einer schonungslosen Analyse der Tübinger Schicksalswahl fiebern wir gemeinsam dem großen Moment der Stimmenauszählung entgegen. Erst wählen, dann ins Theater – Prost, Demokratie!“, so kündigt er die Show mit dem Titel „OB or not OB?“ an, die am Sonntagabend um 17.30 Uhr im Foyer des Landestheaters Tübingen beginnt. Eintritt frei.

Glückwünsche, lieber Hauptbahnhof

14.24 Uhr: Am Tag seiner dritten Teilnahme an einer Oberbürgermeisterwahl in Tübingen gratulierte Amtsinhaber Boris Palmer auf seiner Facebook-Seite dem Stuttgarter Bahnhof, mit dem er es als Politiker mit Hang zum Bahnverkehr schon reichlich zu tun hatte, zum 100. Geburtstag: „Glückwünsche, lieber Hauptbahnhof. Ich erinnere mich noch gut, wie traurig der Abriss deiner Flügel war ... Und irgendwie ist das ja auch symbolisch, dass an deinem Geburtstag meine letzte Wahl stattfindet.“ Letzte Wahl? Da wird der Lokaljournalist freilich stutzig: Auf Nachfrage relativiert Palmer allerdings: „Man soll nie nie sagen.“ Zumindest einen weiteren Wahltag mit Selbstbeteiligung könnte Palmer demnächst schon noch erleben, falls er eben heute nicht auf Anhieb die absolute Mehrheit holt. Im Vorfeld hatte er aber bereits angekündigt, nur dann in einem zweiten Wahlgang anzutreten, wenn er aus dem heutigen ersten als Stimmenkönig hervorgeht.

Wahlbeteiligung am Mittag bei 41 Prozent

12.51 Uhr: Die Wahlbeteiligung scheint ganz ordentlich zu werden: Wie Marco Müller von der städtischen Wahlleitung berichtet, hatten am Sonntag um 12 Uhr bereits 41 Prozent der Stimmberechtigten gewählt - inklusive etwa 22 Prozent Briefwähler. Vor Ort an den Urnen der Tübinger Wahllokale hatten bis Mittag 18,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben.

Grüne mit eigener Kandidatin

11.45 Uhr: Amtsinhaber Boris Palmer tritt bei seiner dritten Kandidatur um das Amt des Tübinger Oberbürgermeisters nicht für die Grünen an. Nach einigem Zoff mit seiner Partei hatte sich Palmer mit den Grünen geeinigt, seine Parteimitgliedschaft vorerst ruhen zu lassen und bei der Wahl als unabhängiger Kandidat anzutreten. Die Tübinger Grünen stellten eine eigene Kandidatin auf: Ulrike Baumgärtner, Ortsvorsteherin in Weilheim, war in ihrem Teilort am Sonntagmittag um Viertel vor zwölf an der Wahlurne.

OB-Kandidatin Ulrike Baumgärtner (Grüne) bei der Stimmabgabe in der Rammerthalle im Tübinger Teilort Weilheim, wo sie Ortsvorsteherin ist. Bild: Ulmer

OB-Kandidatin Ulrike Baumgärtner (Grüne) bei der Stimmabgabe in der Rammerthalle im Tübinger Teilort Weilheim, wo sie Ortsvorsteherin ist. Bild: Ulmer

Fast ein Viertel stimmt per Briefwahl

11.31 Uhr: 18.000 Briefwahlunterlagen hat die Stadt Tübingen im Vorfeld der Oberbürgermeisterwahl rausgeschickt. 15.000 Wahlzettel kamen zurück, das berichtet am Sonntagvormittag Tübingens Erster Bürgermeister Cord Soehlke. Er erwartet, dass bis Sonntagabend um 18 Uhr nochmals 500 bis 1000 Briefwähler ihre Unterlagen abgeben oder einwerfen. Fast ein Viertel der Wahlberechtigten hätte somit dieses Mal per Briefwahl die Stimme abgegeben.

Viel mediale Aufmerksamkeit

10.02 Uhr: Für eine Oberbürgermeisterwahl in einer mehr oder weniger unbedeutenden schwäbischen Provinzstadt erregt der heutige Tübinger Urnengang überaus große mediale Aufmerksamkeit in der ganzen Republik. So auch bei der Deutschen Presseagentur (dpa), die am Sonntagmorgen den Showdown in Tübingen heraufbeschwört. Kaum eine überregionale Zeitung, kaum eine Radio- oder Fernsehstation, die in den vergangenen Tagen und Wochen nicht in irgendeiner Form über die anstehende OB-Wahl in der kleinen Universitätsstadt am Neckar berichtet hätte.

Dass das Interesse so groß ist, liegt freilich am Amtsinhaber Boris Palmer, der nach 16 Jahren als OB gerne nochmal wiedergewählt werden würde. Palmer ist nicht zuletzt durch seine häufigen Auftritte in Fernsehtalkshows - wie etwa bei Makus Lanz oder Maybrit Illner - ein bekannter Gast in deutschen Wohnzimmern. Für den Abend erwartet die Pressestelle der Stadt Tübingen deshalb durchaus das ein oder andere Fernsehteam auf dem Marktplatz. Oben im Ratssaal hat man gar ein kleines Pressezentrum für die Journalisten der schreibenden Zunft eingerichtet.

Briefwahl und Bevollmächtigte

8.41 Uhr: Sie haben Briefwahl beantragt, die Unterlagen erhalten, aber immer noch nicht gewählt? Die Tübinger Stadtverwaltung empfiehlt allen, die ihre Briefwahlunterlagen noch zuhause haben, diese ausgefüllt direkt in den Briefkasten am Tübinger Rathaus (Am Markt 1) einzuwerfen. Deadline ist am heutigen Sonntagabend um 18 Uhr.

Übrigens: Bei nachgewiesener plötzlicher Erkrankung oder einer Absonderungsanordnung nach dem Infektionsschutzgesetz kann eine bevollmächtigte Person den Wahlschein bis 15 Uhr am heutigen Wahltag in der Wahlzentrale im Rathaus (3. Stock) beantragen. Weitere Infos gibt es unter www.tuebingen.de/wahlen


Um 8 Uhr öffnen die Wahllokale

7.30 Uhr: Jetzt ist es schon halb acht, nur noch eine halbe Stunde, dann öffnen in Tübingen die Wahllokale, und Sie sind immer noch unentschieden? Da bieten wir Ihnen gerne noch einige Entscheidungshilfen:

Bei der offiziellen Vorstellung der Stadt Tübingen konnten sich die sechs zugelassenen Kandidierenden für den Chefsessel im Rathaus selbst den Wählern präsentieren. Das TAGBLATT berichtete: Offizielle Kandidatenvorstellung: 500 wollten die Sechs sehen. Im Artikel sind auch Videoaufzeichnungen der Vorstellungsreden von Boris Palmer, Ulrike Baumgärtner, Sofie Geisel, Markus Vogt, Frank Walz und Sandro Vidotto zu sehen.

Auch vom großen TAGBLATT-Podium zur OB-Wahl in Kooperation mit dem SWR und der Landeszentrale für politische Bildung gibt es eine Videoaufzeichnung im Artikel 600 Gäste beim Tübinger Wahlpodium im Sparkassen-Carré.

Den drei aussichtsreichsten Kandidierenden stellte das TAGBLATT 19 Fragen zur Kommunalpolitik. Die Antworten von Ulrike Baumgärtner, Sofie Geisel und Boris Palmer haben wir nach und nach veröffentlicht. Alle Fragen und Antworten haben wir auch im Online-Dossier Wer steht wofür? Fragen an Baumgärtner, Geisel, Palmer gesammelt.

Zudem stellt die Landeszentrale mit Unterstützung von TAGBLATT und SWR für die Tübinger OB-Wahl 2022 im Internet einen Kandidat-O-Mat zur Verfügung. In dem Online-Tool sind - ähnlich wie beim Wahl-O-Mat für Landtags- oder Bundestagswahlen - Thesen hinterlegt, zu denen die Kandidierenden ihre Meinung abgegeben haben. Indem man die eigene Meinung zu den 29 Thesen eingibt, errechnet der Kandidat-O-Mat, mit welchem Kandidat oder welcher Kandidatin man am meisten auf einer Linie liegt.

Die Bühne ist angerichtet: Am Sonntagabend von 18 Uhr an wird auf dem Tübinger Marktplatz vor dem Rathaus die Entwicklung der Wahlergebnisse der Oberbürgermeisterwahl auf einer Videoleinwand übertragen. Bild: Hans-Jörg Schweizer

Die Bühne ist angerichtet: Am Sonntagabend von 18 Uhr an wird auf dem Tübinger Marktplatz vor dem Rathaus die Entwicklung der Wahlergebnisse der Oberbürgermeisterwahl auf einer Videoleinwand übertragen. Bild: Hans-Jörg Schweizer

Ergebnisse am frühen Abend erwartet

6.28 Uhr: Bis wir heute Ergebnisse der Wahl bekommen, wird es dauern. Erste Ergebnisse sollen gegen 18.20 Uhr vorliegen, etwa um 19 Uhr will der Erste Bürgermeister Cord Soehlke das Ergebnis verkünden. Vor dem Tübinger Rathaus ist eine Leinwand aufgebaut, das TAGBLATT zeigt das Geschehen auf dem Marktplatz in Kooperation mit dem SWR an dieser Stelle in einem Livestream. Sollte es am Sonntagabend bereits einen Gewinner oder eine Gewinnerin geben, wird gegen 19.30 Uhr eine Abordnung der Tübinger Musikvereine für das gewählte Stadtoberhaupt aufspielen. In den kommenden Stunden wird es daher wahrscheinlich noch ruhig zugehen, ehe der Wahltag am Nachmittag so richtig Fahrt aufnimmt – an dieser Stelle verpassen Sie nichts!

Briefwahl boomt: Steigt die Wahlbeteiligung?

6.24 Uhr: Bis zum vergangenen Donnerstag hat die Stadtverwaltung 17.655 Briefwahlunterlagen ausgegeben. Zum Vergleich: 2014 gaben insgesamt 7545 Wählerinnen und Wähler ihre Stimmen per Briefwahl ab – ein Indiz dafür, dass die Wahlbeteiligung heuer höher liegen dürfte als noch vor acht Jahren, als 55 Prozent der Wahlberechtigten teilnahmen. Heute sind allerdings auch etwa 3000 Menschen mehr wahlberechtigt als noch 2014. Damals nutzten 36.278 Menschen ihr Stimmrecht.

So entwickelte sich die Wahlbeteiligung in Tübingen seit 1998. Grafik: ST

So entwickelte sich die Wahlbeteiligung in Tübingen seit 1998. Grafik: ST

Gibt es einen zweiten Wahlgang – wie letztmals 1998?

6.17 Uhr: Nicht ausgeschlossen ist, dass die rund 69.000 wahlberechtigten Tübingerinnen und Tübinger am 13. November erneut zur Wahlurne gebeten werden. Damit es zu dieser Neuwahl kommt, dürfte heute niemand im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen erhalten. Letztmals gab es diese Situation in Tübingen übrigens 1998: Damals führte Wolf-Dieter Hasenclever (28 Prozent) nach dem ersten Wahlgang knapp vor Brigitte Russ-Scherer (26,6). Im zweiten Wahlgang setzte sich dann jedoch Russ-Scherer (40,5) vor Hasenclever (37,5) durch. Russ-Scherer wurde 2006 von Boris Palmer abgelöst, der damals mit 50,4 Prozent der Stimmen zwar denkbar knapp aber eben schon im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit holte.

Palmer kündigte dieses Mal bereits an, in einem zweiten Wahlgang nun nicht mehr antreten zu wollen, sollte er nach Durchgang eins nicht vorne liegen – dieselbe Ankündigung machte er übrigens schon 2014 vor dem Duell mit Beatrice Soltys. Vorne zu liegen bedeutet bei einer OB-Wahl aber eben nicht zwangsläufig den Sieg. Dafür braucht es im ersten Wahlgang besagte absolute Mehrheit, also mehr Stimmen als alle anderen Kandidierenden zusammen. Kommt kein Kandidat und keine Kandidatin auf ein Ergebnis über 50 Prozent, so würde in Tübingen am 13. November neu gewählt. Bis dahin dürften sich nochmals weitere Kandidaten oder Kandidatinnen bewerben. Bei einer Neuwahl genügt allerdings die einfache Mehrheit. Sieger ist dann, wer mehr Stimmen als der oder die Zweitplatzierte holt.

So lief die Wahl im Jahr 2014

6.10 Uhr: Letztmals wurde am 19. Oktober 2014 ein Tübinger Stadtoberhaupt gewählt – die Amtszeit eines Oberbürgermeisters dauert in Baden-Württemberg acht Jahre. Boris Palmer, der 2014 noch offiziell für die Grünen antrat, setzte sich bei seiner Wiederwahl klar mit 61,7 Prozent der Stimmen durch. Am deutlichsten votierte der Wahlbezirk Französisches Viertel, den „der Spiegel“ im Jahr 2011 einmal „Grüne Hölle“ genannt hatte, für den Amtsinhaber (83,4 Prozent). Die wenigsten Anteile erhielt Palmer seinerzeit im Bezirk Bühl West (33,6). Damals wie heute ebenfalls dabei: Markus Vogt, der als „Spaßkandidat“ für die Partei „Die Partei“ und den Stammtisch „Unser Huhn“ bei der OB-Wahl antritt. Den damaligen TAGBLATT-Bericht samt Kommentar zum Wahlausgang 2014 gibt es übrigens hier.

So wählte Tübingen im Jahr 2014. Grafik: ST

So wählte Tübingen im Jahr 2014. Grafik: ST

Alle Artikel zur Wahl im Dossier

6.01 Uhr: Guten Morgen aus der Online-Redaktion! Die Tübinger Wahllokale öffnen in gut zwei Stunden und bleiben bis 18 Uhr offen. Als aussichtsreichste Kandidierende gehen heute Amtsinhaber Boris Palmer (unabhängig), Sofie Geisel (SPD) und Ulrike Baumgärtner (Grüne) ins Rennen. Auch Markus Vogt (Die Partei) sowie die beiden parteilosen Kandidaten Frank Walz und Sandro Vidotto stehen zur Wahl. Das TAGBLATT hat alle Artikel, die sich mit dem heutigen Ereignis befassen, in einem Dossier zusammengefasst: tagblatt.de/obwahl.

Gemeinsam mit seiner Ehefrau feiert OB Palmer das Wahlergebnis. Rechts schaut die unterlegene Ulrike Baumgärtner zu. Bild: Ulmer

Gemeinsam mit seiner Ehefrau feiert OB Palmer das Wahlergebnis. Rechts schaut die unterlegene Ulrike Baumgärtner zu. Bild: Ulmer