Der Tag in der Region

Live-Blog: Nochmal zwei Corona-Fälle im Kreis Reutlingen

20.07.2020

Von job/itz/dpa

Das Landratsamt Reutlingen. Bild: Jonas Bleeser

Das Landratsamt Reutlingen. Bild: Jonas Bleeser

Nachruf: Die Frau im Kassenhäuschen

19.07 Uhr: Viele kannten ihr Gesicht nur hinter Glas, eigentlich eine wie für Corona-Zeiten geschaffene Einrichtung. Sie saß hier wie eine lokale Nachrichtensprecherin, eine Dame ohne Unterleib, die man selten außerhalb des Kastens sah: Julie Rebscher, einst Besitzerin des Tübinger „Löwen“-Kinos, starb mit 89 Jahren.

Ermittler: Vater tötete in Sickenhausen

17.30 Uhr: Am Freitag wurden in Sickenhausen drei Menschen tot aufgefunden. Nun haben Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigt, dass der Vater mit einem Hammer zuschlug und dann sich selbst tötete.

Keine Fälle im Kreis Tübingen

17.09 Uhr: Anders die Situation im Kreis Tübingen: Dort sind die Zahlen über das Wochenende sowie am heutigen Montag unverändert geblieben. Es gibt weiterhin 1298 laborbestätigte Fälle bei 60 Toten.

Weitere Corona-Fälle im Kreis Reutlingen

17.02 Uhr: Bereits am heutigen Morgen meldete das Reutlinger Landratsamt zwei neue Corona-Fälle vom Wochenende, seit heute Morgen (8 Uhr) sind nun nochmals zwei weitere Fälle hinzugekommen. Die Gesamtzahl steigt somit auf 1566. Davon sind 1470 Menschen genesen und 89 gestorben.

Arbeiter in Münsingen schwer verletzt

16.55 Uhr: Mit einer schweren Handverletzung ist ein Arbeiter am Montag mit dem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen worden. Kurz vor zwölf Uhr reparierte der 25-Jährige eine Maschine in einer Firma in der Hermann-Staudinger-Straße, als sich offenbar ein Bauteil löste.

K’furter ist Lehrling des Monats

16.09 Uhr: Der Kirchentellinsfurter Hannes Schmid steht kurz vor der Gesellenprüfung im Zimmererhandwerk. Die Handwerkskammer Reutlingen kürte Schmid zum Lehrling des Monats Juli.

Holzgerlinger Tatverdächtiger schweigt

15.35 Uhr: Der 30-Jährige soll eine 27-Jährige, ihren 33-jährigen Partner und dessen 62-jährigen Vater getötet haben. Die Leichen waren im März in einem Wohnhaus gefunden worden. Der tatverdächtige Bosnier soll im Obergeschoss zur Miete gelebt haben. Nach einer Fahndung war er am 20. März in Italien festgenommen worden. Im Juni lieferten italienische Polizisten den Mann an deutsche Beamte aus. Er sitzt in Untersuchungshaft und wird vernommen, wie die Polizei am Montag mitteilte.

Höchste Lebenserwartung im Südwesten

14.36 Uhr: Die Lebenserwartung der Menschen in Deutschland ist laut einer Studie im Süden und Südwesten am höchsten. Unter den 40 bestplatzierten Kreisen sind 20 aus Baden-Württemberg; Stuttgart belegt dabei den vierten Platz. Im bayerischen Landkreis Starnberg werden die Menschen am ältesten. Bundesweit unterscheide sich die Lebenserwartung in den 402 Kreisen bei den Männern um bis zu 5,4 Jahre, teilte das Max-Planck-Institut für demografische Forschung am Montag in Rostock mit. Frauen werden in Stuttgart durchschnittlich 85,4 Jahre alt, im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt dagegen nur 81,8 Jahre. Auch bei den Männern fanden die Forscher ein Nord-Süd-Gefälle: Im Landkreis Tübingen beträgt die Lebenserwartung der Männer im Schnitt 80,6 Jahre, in Bremerhaven nur 75,8 Jahre.

Je heller die Fläche des jeweiligen Landkreises eingefärbt ist, desto geringer ist dort die durchschnittliche Lebenserwartung: Viele helle Landkreise liegen im Osten Deutschlands; Landkreise mit hoher Lebenserwartung finden sich dagegen eher im Süden. Bild: MPIDR

Je heller die Fläche des jeweiligen Landkreises eingefärbt ist, desto geringer ist dort die durchschnittliche Lebenserwartung: Viele helle Landkreise liegen im Osten Deutschlands; Landkreise mit hoher Lebenserwartung finden sich dagegen eher im Süden. Bild: MPIDR

50-jähriger Tübinger in U-Haft

12.31 Uhr: Gegen 17.45 Uhr am Samstag soll der 50-Jährige seinen 58-jährigen Mitbewohner im Flur der Wohngemeinschaft mit einem Hammer angegriffen haben. „Zwischen beiden ist es wohl immer wieder zu Streitigkeiten gekommen, bislang aber nur verbal“, teilt eine Polizeisprecherin auf Nachfrage mit. Doch diesmal eskalierte der Streit in einer Privatwohnung in der Tübinger Kernstadt offenbar. Ermittelt wird wegen versuchten Mordes.

Britische Firma steigt mit 150 Millionen Euro bei Curevac ein

10 Uhr: Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac erhält im Zuge einer strategischen Kooperation vom britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline eine Millionensumme. Gemeinsam soll an mRNA-Technologie und Antikörpern gegen Infektionskrankheiten geforscht werden, wie die beiden Unternehmen am Montag in London und Tübingen mitteilten. Curevacs bestehende klinische Entwicklungsprogramme zu mRNA-Impfstoffen gegen das neuartige Coronavirus sowie gegen Tollwut seien aber nicht Teil der Kooperation.

GlaxoSmithKline beteilige sich mit umgerechnet 150 Millionen Euro an Curevac, was einem knapp zehnprozentigen Anteil am Tübinger Biotech-Unternehmen entspreche, hieß es.

Die Firma Curevac in Tübingen ist bei Investoren weiter sehr begehrt. Bild: Curevac AG

Die Firma Curevac in Tübingen ist bei Investoren weiter sehr begehrt. Bild: Curevac AG

Kreis Reutlingen meldet neue Corona-Fälle

9.30 Uhr: Das Reutlinger Landratsamt hat zwei neue laborbestätigte Corona-Fälle gemeldet. Die Zahl der Infektionen seit Beginn der behördlichen Erfassung stieg damit für den Landkreis Reutlingen auf 1564. Die Zahl der am oder mit dem Coronavirus verstorbenen Kreisbewohner liegt weiter bei 89. Laut Gesundheitsamt sind 99,66 Prozent aller Erkrankten wieder genesen.

Wie kann jetzt gefeiert werden?

7.07 Uhr: Seit Mitte März sind Clubs und Diskotheken geschlossen. Viele Nachtschwärmer feiern nun unter freiem Himmel. Das Nachtleben verlagert sich nach draußen. Während das die einen genießen, ärgert es die anderen – ein Pro & Contra-Kommentar von Lisa Maria Sporrer und Lorenzo Zimmer.

Corona-Betten falsch abgerechnet?

6.54 Uhr: Die gesetzlichen Krankenkassen fordern eine „schnelle und lückenlose Aufklärung“, ob die für die Schaffung neuer Intensivbetten geflossenen Gelder tatsächlich sachgerecht eingesetzt wurden. Hintergrund ist, dass Tausende solcher Klinikbetten, für die als Corona-Vorsorge dreistellige Millionenbeträge geflossen sind, in der offiziellen Statistik der verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten gar nicht auftauchen. Für die Deutsche Krankenhausgesellschaft sind die alten und neuen Statistiken schlicht nicht vergleichbar.

Vorerst keine Musicals in Stuttgart

6.50 Uhr: Die Bühnen von Stage Entertainment in Stuttgart bleiben geschlossen, die Mitarbeiter in Kurzarbeit. Ab dem 1. August dürfen in Baden-Württemberg bis zu 500 Menschen an Veranstaltungen teilnehmen. Aber selbst 500 Besucher decken nach Einschätzung des Stage-Sprechers nicht den Aufwand eines Musicals.

Neue Aufgaben für Gebäudereiniger

6.48 Uhr: In Zeiten, in denen Büros und Betriebe sauberer als je zuvor sein sollen, rücken Gebäudereiniger in den Fokus. Außerdem wächst ihr Aufgabenbereich. Denn an erster Stelle steht seit Beginn der Pandemie Mitte März die strikte Einhaltung verschärfter Hygienevorschriften.

Friedensstadt Tübingen: Demo am Samstag

6.26 Uhr: Fürr eine andere europäische Friedens- und Flüchtlingspolitik demonstrierten am Samstagmittag auf der Tübinger Neckarinsel bis zu 150 Personen. Zur Kundgebung nach dem Hölderlin-Zitat „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“ eingeladen hatte die Tübinger Gesellschaft Kultur des Friedens. Deren Geschäftsführer Henning Zierock verwies auf den Bürgermeister der sizilianischen Hauptstadt, Leoluca Orlando, der nie von Migranten spreche: in seiner Stadt gebe es nur Palermitaner. „Da kann sich unser Oberbürgermeister eine Scheibe abschneiden“, sagte Zierock und regte an: „Palermo statt Palmer“.

Reportage von der Österberg-Wiese

6.20 Uhr: Bei Einbruch der Dunkelheit haben sich auf der großen Wiese am Österberg zwischen der jeweiligen Verlängerung von Mattias-Koch-Weg und Kleiststraße etwa 200 Teenager versammelt. Sie stehen in kleinen Grüppchen beisammen, Cliquen von zwei bis fünf Personen. Ein paar Jugendliche haben ihre Corona-Masken lässig am Kinn hängen, andere tragen erst gar keine Masken. TAGBLATT-Mitarbeiter Martin Zimmermann war einen Abend auf demÖsterberg dabei – zuletzt hatten Anwohner über Lärm und Müll geklagt.

Medizin und Klimaschutz spielen bei „Health for Future“ eine Rolle. Bild: Anne Faden

Medizin und Klimaschutz spielen bei „Health for Future“ eine Rolle. Bild: Anne Faden

Gründung von Health for Future“

6.13 Uhr: Das Bündnis Fridays for Future hat nun auch einen Ableger, dem es besonders um die Auswirkungen der Klimakrise auf die Gesundheit geht. Mitte Juni gründete sich die Tübinger Ortsgruppe von Health for Future“. Die mittlerweile 35 Mitstreiterinnen und Mitstreiter kommen aus Berufen wie Pflege, Physio- und Ergotherapie, sind Medizinstudierende sowie Ärztinnen und Ärzte. Sie alle wollen eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung auf der ganzen Welt voranbringen, so die Medizinstudentin Celine Carnarius.

Die Pläne des Stadtteiltreffs Wanne

6.07 Uhr: Den Stadtteiltreff Wanne gibt es sein anderthalb Jahren in den Räumlichkeiten beim Herbstenhof. Genutzt wird er vorwiegend von der älteren Generation. Das soll sich nun ändern. Im Rahmen eines „BePart-Projekts“ möchte der Treff zusammen mit der Grundschule Wanne vor allem junge Familien mit Migrationshintergrund stärker einbeziehen. Sie sollen sich auch in der Elternarbeit der Grundschule stärker beteiligen. Bei einem Stadtteilrundgang am Samstag zeigten Vereinsvorsitzende Ingeborg Höhne-Mack und Irene Steiner-Wilke den etwa 40 Teilnehmern, tatsächlich überwiegend junge Leute mit Kindern, die schönen und bisweilen versteckten Ecken ihres Quartiers in der Tübinger Nordstadt.

Ein Mittelpunkt im Quartier fehlt noch

6.02 Uhr: Noch ist das neue Viertel des ehemaligen Güterbahnhofs an vielen Orten eine Baustelle. Aber inzwischen leben hier schon 1102 Menschen, Gewerbe siedelt sich allmählich auch an. Wie lebt es sich im Güterbahnhofareal? Bewohner berichten.

 

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Das wichtigste vom Tag

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie in der Region Tübingen im März 2020 gab es bei tagblatt.de täglich und kostenlos unseren Live-Blog mit aktuellen Meldungen und Links zu wichtigen Artikeln über Covid-19 und den Folgen. Dafür haben wir viel Lob erhalten. Obwohl die Corona-Nachrichtenlage inzwischen deutlich dünner geworden ist, wollen wir den Blog fortführen, jedoch thematisch weiter gefasst: Ab sofort gibt es dort aktuelle Meldungen und Anreißer zu den wichtigsten Geschichten aus der Region Neckar-Alb – nicht nur, aber auch, wenn es um Corona geht. Den Blog gibt es unter dem Titel Der Tag in der Region auf direkt auf www.tagblatt.de