Covid-19 in der Region Tübingen

Coronavirus: Der Live-Blog vom 4. Juni 2020

04.06.2020

Von hz/itz/möl

Badevergnügen am Kirchentellinsfurter Baggersee. Archivbild: Anne Faden

Badevergnügen am Kirchentellinsfurter Baggersee. Archivbild: Anne Faden

Donnerstag, 4. Juni 2020


17.33 Uhr:
Eine einheitliche Beobachtung der Infektionszahlen ist nötig, um früh reagieren zu können. Die Landkreise pochen deshalb auf den Aufbau eines landesweit einheitlichen Systems für Corona-Tests.

16.38 Uhr:
Am Donnerstag ist weder im Kreis Tübingen noch im Reutlinger Kreis die Zahl der Corona-Infizierten weiter angestiegen. Diese liegen weiterhin in Tübingen bei 1291 und in Reutlingen bei 1543 Fällen. Im Zusammenhang mit Covid-19 sind mittlerweile im Kreis Reutlingen 86 Menschen gestorben, in Tübingen sind es 59 Todesfälle.

16.32 Uhr: Neue Ausstellung im Hölderlinturm:
Am Freitag, 12. Juni, wird um 19 Uhr die Sonderaustellung „Idealismusschmiede in der Philosophen-WG - Hegel, Hölderlin und ihre Tübinger Studienjahre“ per Livestream unter diesem Link eröffnet.


16.23 Uhr:
Die städtischen Jugendhäuser in Tübingen öffnen teilweise wieder ihre Türen für Angebote mit begrenzter Teilnehmerzahl. Den Anfang hat das Jugendhaus Bricks gemacht, hier können Jugendliche ab 14 Jahren in der zweiten Woche der Pfingstferien beispielsweise an einer Stocherkahn-Fahrschule teilnhemen.

14.14 Uhr:
Die Absperrbänder am Hirschauer wie am Kirchentellinsfurter Baggersee wurden bereits entfernt, planschen ist wieder erlaubt. Jetzt zieht Baden-Württemberg nach: Ab Samstag beginnt unter Auflagen wie Einlassbeschränkungen und Abstandsregeln die Badesaison im Land. Schwimm- und Hallenbäder, Thermal- und Spaßbäder sowie Badeseen mit kontrolliertem Zugang dürfen dieses Wochenende wieder ihren Betrieb aufnehmen, das hat die Landesregierung am Mittwochabend beschlossen.

13.21 Uhr:
Noch sind die Grenzen dicht zwischen Deutschland und Frankreich. Wer ins französische Nachbarland einreisen möchte, braucht einen triftigen Grund. Das gilt auch andersherum. Ein Formular soll nun den Übertritt für Grenzgänger erleichtern, wie die Bundespolizei in Koblenz heute bekannt gab. Mit dem Vordruck, der es auf der Seite der Bundespolizei zum Download zu finden ist, darf man aus beruflichen, familiären, medizinischen sowie schul-, ausbildungs- oder studiumsspezifischen Gründen die Grenze übertreten.

12.46 Uhr: Keine Quarantäne mehr nach Reisen in Nicht-EU-Länder, das kündigte die grün-schwarze Landesregierung am Mittwochabend in Stuttgart an. Bereits ab morgen soll diese Lockerung gelten. Die Quarantäne ist nur noch dann verpflichtend, wenn ein Mensch aus einem Land einreist, das mehr als 50 Infektionen mit Corona pro 100 000 Einwohner aufweist.

11.45 Uhr: Die Auswirkungen des internationalen Shutdowns treffen die Maschinenbauer im Südwesten heftiger als die gesamte Branche in Deutschland, macht der Branchenverband VDMA heute in Stuttgart klar. Die Bestellungen brachen im April gegenüber dem Vorjahresmonat bereinigt um Preiserhöhungen um 41 Prozent ein. Bundesweit gab es bei den Maschinenbau-Unternehmen ein Gesamtminus von 31 Prozent. Umso länger der Auftragseinbruch andauern wird, desto gefährdeter seien Arbeitsplätze, sagte Geschäftsführer Dietrich Birk.

10.18 Uhr: Seit acht Jahren ist Bernd Riexinger Vorsitzender der Partei Die Linke. Ob er beim verschobenen Parteitag im Herbst noch einmal antreten wird, lässt der bedächtig wirkende Schwabe bislang offen. In der Corona-Krise hat es seine Partei schwer, Beachtung zu finden.

9.28 Uhr: Wir liefern noch die aktuellen Zahlen des Tübinger Uniklinikums nach: Dort wurden – Stand gestern – noch 16 mit dem Coronavirus infizierte Patienten behandelt. Acht davon auf der Intensivstation. Das sind die tiefsten Zahlen seit 26. März.

8.29 Uhr: Das Mössinger Stadtfest, das am 12. und 13. September geplant war, wird für dieses Jahr abgesagt. Dies hat der Krisenstab der Stadt laut einer Pressemitteilung am Dienstag entschieden. Die Stadtverwaltung hatte angesichts der Corona-Pandemie die Vereine schon vor einigen Wochen angeschrieben und um Stellungnahme hinsichtlich des Stadtfestes gebeten. Die Vereine hatten sich im Kern dafür ausgesprochen, die Entwicklung der Dinge bis etwa Anfang/Mitte Juni abzuwarten und dann eine endgültige Entscheidung zu treffen. In Tübingen findet das Stadtfest im zweijährigen Turnus 2021 wieder statt, das Rottenburger Neckarfest 2020 ist auch bereits abgesagt.

7.43 Uhr: Ab 15. Juni kann nach drei Monaten Corona-Zwangspause wieder gereist werden, zumindest innerhalb Europas. Für die meisten europäischen Länder entfallen dann die bisherigen Warnungen des Auswärtigen Amtes. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

7.12 Uhr: Wer hätte gedacht, dass es einen Zusammenhang zwischen einer Pandemie und dem Wahlalter geben könnte. Entdeckt hat ihn der Bundesvorsitzende der Grünen Robert Habeck. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erklärte er, Jugendliche ab 16 sollten schon bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr ihre Stimme abgeben dürfen. Begründung: Es sei „absolut vorbildlich, wie sich die junge Generation verhält, wie sehr sie sich um die Älteren sorgt und welche Solidarität sie ihnen entgegenbringt.“ Habeck sieht darin ein Zeichen politischer Reife, das man anerkennen müsse.

 

In eigener Sache:
Seit der erste Corona-Fall in Tübingen aufgetreten ist, berichtet das Schwäbische Tagblatt täglich in einem Live-Blog über die aktuellen Entwicklungen in der Region. Unsere Arbeit wird nicht wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über allgemeine Gebühren finanziert, sondern durch unsere zahlenden Abonnenten und Anzeigenkunden. Dennoch bleibt dieses Übersichts-Blog angesichts des großen Informationsbedürfnisses gratis. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, denken Sie bitte darüber nach, sie durch den Abschluss eines Abos zu unterstützen. Das Online-Abo gibt es bereits zu einem Preis von 6,90 Euro im Monat. Außerdem bietet der Verlag SCHWÄBISCHES TAGBLATT ein Zeitungsabonnement (Print oder E-Paper) zum Sonderpreis an.

 

6.50 Uhr: Bereits vor der Corona-Krise lief es für Ladengeschäfte in den Innenstädten nicht gut. Der Shutdown von März bis Mai bringt viele von ihnen in Existenznot. Um Pleiten und damit ein „Veröden der Innenstädte“ zu verhindern, sollen Vermieter den Händlern für die Zeit der Corona-Schließung 50 Prozent ihrer Miete erlassen. Das sehen die Empfehlungen der Spitzenverbände von Immobilienbranche und Handel, des Zentralen Immobilien-Ausschusses (ZIA) und des Handelsverbands Deutschland (HDE), vor.

Fotostrecke

6.42 Uhr: Auch im Südwesten hat die Corona-Krise die Zahl der Arbeitslosen nach oben schnellen lassen. Vor allem im Gastgewerbe brachen im Mai erneut im großen Stil Stellen weg, aber auch in der Zeitarbeitsbranche sowie im Handel. „Wir haben im Moment noch nicht den Zenit erreicht“, sagte am Mittwoch der Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Christian Rauch. Er rechnet damit, dass die Marke von 300 000 Arbeitslosen schon bald überschritten wird.

Grafik: SWP (zum Artikel)

Grafik: SWP (zum Artikel)

6.36 Uhr: Union und SPD haben sich auf ein Konjunkturpaket im Volumen von 130 Milliarden Euro für die Jahre 2020 und 2021 verständigt. Davon entfallen 120 Milliarden auf den Bund. Das teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am späten Mittwochabend mit. Vorgesehen ist unter anderem, die Mehrwertsteuer vom 1. Juli an für sechs Monate von 19 auf 16 Prozent abzusenken, den ermäßigten Steuersatz von 7 auf 5 Prozent.

6.18 Uhr: Die Saison ist abgebrochen, das Ensemble in Kurzarbeit. Tagblatt-Redakteur Moritz Siebert sprach mit Schauspieler Berthold Biesinger vom Melchinger Theater Lindenhof, der zur Zeit wieder in seinem früheren Beruf als orthopädischer Schuhmacher in Mössingen arbeitet.

6.11 Uhr: Seit Pfingstmontag dürfen die Kinos im Land unter Auflagen öffnen. Doch in den meisten Lichtspielhäusern der Region bleiben die Leinwände dunkel.

Bild: congerdesign / Pixabay

Bild: congerdesign / Pixabay

6.05 Uhr: Aufgrund erster Zwischenergebnisse der Corona-Kinderstudie in Tübingen, Ulm, Freiburg und Heidelberg öffnen die Kitas wieder. Das Tübinger Uniklinikum hält sich noch bedeckt, aus Ulm heißt es, Kinder seien offensichtlich nicht stark belastet.

6.04 Uhr:
Die Zahl der Corona-Infektionen im Kreis Tübingen ist am Mittwoch um einen Fall gestiegen. Damit wurden seit Ausbruch der Pandemie im Landkreis 1291 Menschen mit dem Virus Sars-Cov-2 infiziert. Die Zahl der im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 Gestorbenen blieb konstant bei 59 Todesfällen. Der Kreis Reutlingen meldete am Mittwoch keine neuen Fälle, es bleibt also bei 1543 Infektionen und 86 Todesfällen.

6.00 Uhr. Guten Morgen aus der Online-Redaktion. Der Lockdown bröckelt und bröckelt, bei den meisten Kulturschaffenden stehen die Zeichen aber weiterhin auf Veranstaltungsverbot. Wie die selbstverwalteten Kulturprojekte mit den Einschränkungen umgehen, hat Tagblatt-Reporterin Miri Watson erkundet.

 

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Hilfsangebote:
Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen sollen sich während der Corona-Epidemie besonders gut von anderen isolieren. Um diese Menschen zuhause mit Lebensmitteln oder Medikamenten zu versorgen, gibt es im Kreis Tübingen viele öffentliche und private Hilfsangebote. Es gibt aber auch Meldungen über Betrüger, welche die Situation ausnutzen. Fast überall können sich Hilfesuchende deshalb direkt an ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung wenden, wo man den Überblick über lokale Nachbarschaftshilfen und seriöse Angebote von Organisationen und Institutionen hat. Wir haben die Infoseiten zusammengetragen.

 

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Das derzeit grassierende neuartige Coronavirus gehört zur Familie der Coronaviridae, deren Vertreter bei Wirbeltieren verschiedene Erkrankungen hervorrufen. Manche Coronaviren können Artenbarrieren überwinden und mehrere Wirtspezies infizieren.

Beim Menschen sind momentan sieben Coronavirusspezies als Erreger von leichten Erkältungskrankheiten bis hin zu schweren akuten Atemwegssyndromen bekannt (Stand Februar 2020). Neben dem sich aktuell weltweit ausbreitenden Sars-Cov-2 ist auch der Erreger der Sars-Pandemie 2002/2003 Sars-Cov sowie der 2012 aufgetretene Erreger Mers-Cov von Bedeutung.

Sars steht für Severe Acute Respiratory Syndrome (Schweres Akutes Atemwegssyndrom), Mers bedeutet Middle East Respiratory Syndrome (Atemwegssyndrom des Mittleren Ostens).

Der Begriff Corona bezieht sich auf das Erscheinungsbild dieser Viren: Die Fortsätze auf der Virenhülle sehen unter dem Elektronenmikroskop wie ein Strahlenkranz aus, der einer Sonnenkorona ähnelt. Corona kommt aus dem Spanischen und bedeutet Krone.

Die durch das Sars-CoV-2 (Severe-Acute-Respiratory-Syndrome-Coronavirus-2) ausgelöste Erkrankung der Atemwege wurde Covid-19 genannt (Coronavirus-Disease-2019, deutsch: Coronavirus-Krankheit-2019).

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus Sars-Cov-2 gibt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Fachliche Informationen zu der neuen Atemwegserkrankung Covid-19 (verursacht durch das Coronavirus Sars-Cov-2) stellt das Robert-Koch-Institut zur Verfügung.

Informationen zum Coronavirus, zu den Fallzahlen und zu den geltenden Verordnungen zur Eindämmung der Epidemie im Land gibt es beim Sozialministerium Baden-Württemberg.

Das Tübinger Landratsamt hat unter der Telefonnummer 07071/207-3600 eine Hotline eingerichtet: Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr.

Neben Einkaufshilfen vermittelt die Stadtverwaltung Tübingen Informationen zu sozialen Hilfsangeboten in Tübingen. Das Corona-Telefon ist immer montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr besetzt. Die Telefonnummer lautet 07071/204-1010. Der Hilfsdienst ist auch per E-Mail erreichbar: corona.soziales@tuebingen.de. Viele Informationen und Kontaktdaten von Einkaufs- und Nachbarschaftshilfen gibt es außerdem auf der städtischen Internetseite: www.tuebingen.de/corona-einkaufshilfe

Wer seine Hilfe in der Nachbarschaft anbieten möchte, kann das auch über das Formular tun, das wir - inspiriert vom Berliner Rundfunk - erstellt haben und hier als PDF zum Download anbieten: ausfüllen, ausdrucken und in der Nachbarschaft verteilen für die Menschen, die keinen Internetzugang haben.

Zum Dossier: Alle Corona Live-Blogs

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Erstellt:
04.06.2020, 06:30 Uhr
Lesedauer: ca. 5min 40sec
zuletzt aktualisiert: 04.06.2020, 06:30 Uhr

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