Covid-19 in der Region Tübingen

Corona: Der Live-Blog vom 6. und 7. Mai

Seit Bekanntwerden der ersten Covid-19-Fälle im Kreis Tübingen Ende Februar berichten wir in Live-Blogs über die aktuellen Ereignisse der Coronakrise. Die Corona-Hotline des Gesundheitsamts und viele weitere Informationen zu Covid-19 und Sars-Cov-2 gibt es am Textende.

07.05.2020

Von hz/job/del

Noch sind die Tische und Stühle abgedeckt. Aber das Land will die Öffnung von Gaststätten unter Auflagen bald ermöglichen. Bild: Ulrich Metz

Noch sind die Tische und Stühle abgedeckt. Aber das Land will die Öffnung von Gaststätten unter Auflagen bald ermöglichen. Bild: Ulrich Metz

Donnerstag, 7. Mai

20.48 Uhr: Der baden-württembergische Datenschutzbeauftragte Stefan Brink hält die Erwartungen an die geplante Corona-Warn-App für übertrieben. „Da werden zu große Hoffnungen gehegt“, sagte er den „Badischen Neuesten Nachrichten“ (Freitag). „Gerade in der Risikogruppe haben nur die Hälfte oder ein Drittel der Menschen ein Smartphone. Erfolgreiche Apps von Google oder Facebook erreichen bei uns einen Marktanteil von 20 Prozent. Für die Corona-App wären 10 Prozent daher schon ein Erfolg.“ Brink befürchtet, dass die Regierung bei einem Misserfolg „zu Zwangsmaßnahmen umschwenkt“. Eine solche App für das Handy soll in Deutschland und vielen anderen Ländern zum Einsatz kommen. In Deutschland soll die Teilnahme freiwillig sein. Die App soll erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind. Die Nutzer können gewarnt werden, wenn sich später herausstellt, dass in ihrer Umgebung eine infizierte Person war. Die Nutzer könnten dann in Quarantäne gehen. Experten nehmen an, dass etwa 60 Prozent der Bevölkerung die App auf ihrem Handy nutzen müssen, damit der Schutz vor Infektionen funktioniert. (dpa)

20.29 Uhr:
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 32 868 gestiegen. Das waren 138 mehr als am Vortag, wie das Landesgesundheitsamt am Donnerstag mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus stieg um 20 auf 1517. Rund 26 800 Menschen sind nach ihrer Infektion mit Sars-CoV-2 wieder genesen.

18.06 Uhr: Das Land erlässt Eltern zwei Raten für Schüler-Monatsfahrkarten, die wegen der Corona-Krise kaum genutzt werden konnten. Dafür werden rund 37 Millionen Euro aufgewendet. Dies soll auch eine Dankesgeste an die Eltern sein, die „in großer Zahl dem öffentlichen Nahverkehr die Treue gehalten und die Abos für die Schülertickets nicht gekündigt hatten“, wie Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Donnerstag mitteilte. Eine Kündigungswelle hätte vor allem die mittelständischen Busunternehmen in wirtschaftliche Bedrängnis gebracht. Die Regierung wolle zudem verhindern, dass in den kommenden Monaten mit wenig Schultagen die Schüler-Abos teilweise gekündigt werden. (dpa)

17.54 Uhr:
Die Fallzahlen im Kreis Tübingen liegen aktuell bei 1244, das sind zwei mehr als gestern. Es gibt keine neuen Todesfälle, die Zahl bleibt demnach bei 51. Im Kreis Reutlingen liegt die Zahl der laborbestätigten Fälle aktuell bei 1480, das sind drei mehr im Vergleich zu gestern. Davon sind insgesamt 86,9 Prozent bereits wieder genesen. Hinzugekommen ist jedoch auch ein Todesfall, wodurch sich die Gesamtzahl auf 75 erhöht.


17.43 Uhr:
Das Kunstministerium arbeitet an einem Fahrplan zum Wiederbeginn des öffentlichen Kulturlebens nach der Corona-Zwangspause. „Wir treffen für den Kulturbereich nächste Woche konkrete Regelungen und eröffnen damit Spielräume für kleine, kreative Formate“, sagte die Ministerin Theresia Bauer (Grüne) am Donnerstag. Großveranstaltungen bleiben aber weiterhin bis mindestens 31. August tabu. „Gerade in dieser Zeit wird uns allen schmerzhaft bewusst, wie sehr uns unser kulturelles Leben fehlt“, sagte Bauer. Möglich gemacht werden sollen demnach kleine, kreative Veranstaltungen, die Kunst und Kultur auch wieder analog in Berührung mit ihrem Publikum bringen: Liederabende, Lesungen, Solistenauftritte, Kleinkunst, Tanz und Theater in kleiner Besetzung sowie Kinovorführungen. (dpa)

17.29 Uhr:
Auch Freizeit-Fußballer dürfen in Baden-Württemberg im Zuge der Lockerungen für den Breitensport mit strengen Auflagen wieder auf den Rasen zurückkehren. Die Lockerungen unter strengen Hygiene- und Abstandsauflagen für den Breitensport im Freien sollen voraussichtlich am Montag in Kraft treten. Darunter fallen unter anderem auch Leichtathletik, Golf, Tennis, Reiten, Segeln, Klettern, Kanusport und Sportschießen.


16.30 Uhr:
Die Fußball-Bundesligisten in Baden-Württemberg dürfen nach der Freigabe der Politik für die Fortsetzung des Spielbetriebs nun auch wieder in Mannschaftsstärke trainieren. Die Corona-Verordnung Spitzensport wurde am Donnerstag vom Sozialministerium für den Trainingsbetrieb der Profi-Clubs angepasst. Demnach müssen die Spieler im Training nun unter anderem nicht mehr zwingend einen Abstand von mindestens eineinhalb Metern einhalten, auch ein Training in Kleingruppen ist nicht mehr erforderlich. Der VfB Stuttgart und der SC Freiburg absolvierten bereits am Donnerstagnachmittag wieder ein Mannschaftstraining. Gleiches ist nun auch wieder für die TSG 1899 Hoffenheim, den Karlsruher SC, den SV Sandhausen und den 1. FC Heidenheim erlaubt. Clubs in anderen Bundesländern waren teils schon zuvor in das Training in kompletter Mannschaftsstärke eingestiegen. (dpa)

 

Push-Service:
Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

 


16.12 Uhr:
Die geplante Öffnung von Hotels und Gaststätten steht nach den Worten von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) unter Vorbehalt. Die Entwicklung der Corona-Infektionszahlen werde beobachtet. Die weiteren Öffnungsschritte könnten nur funktionieren, wenn sich alle verantwortungsvoll, umsichtig und vorsichtig verhielten, teilte Kretschmann am Donnerstag in Stuttgart mit. Ab 18. Mai ist eine schrittweise Öffnung der Gastronomie im Außen- und Innenbereich sowie von Ferienwohnungen und Campingplätzen geplant. Ab dem 29. Mai sollen sonstige Beherbergungsbetriebe wie Hotels und Freizeitparks ihren Betrieb wieder aufnehmen können, teilten Kretschmann und Tourismusminister Guido Wolf (CDU) mit. (dpa)

15.32 Uhr: Die Tübinger Kulturhalle in der Nonnengasse öffnet nach zweimonatiger Schließung am Donnerstag, 14. Mai, wieder ihre Türen (Donnerstag und Freitag 16 bis 19 Uhr, Samstag 11 bis 17 Uhr, Eintritt frei). Bis zum 13. Juni zeigt der Künstlerbund dann in seiner ursprünglich für März geplanten Hölderin-Ausstellung Arbeiten, die in der Auseinandersetzung mit dem Dichter entstanden sind. Aus Gründen des Infektionsschutzes dürfen maximal 15 Personen gleichzeitig in die Kulturhalle. Besucherinnen und Besucher müssen eine Maske tragen und einen Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Gästen einhalten.

14.19 Uhr:
Die Tübinger Musikschule in der Frischlinstraße ist ab Montag, 11. Mai, wieder für einen Teil des Unterrichts geöffnet. Einzelunterricht für Streich-, Zupf-, Tasten- und Schlaginstrumente gibt es nach acht Wochen digitaler Überbrückung wieder als Präsenzunterricht. „Meine Freude ist unermesslich, dass das Haus wieder mit Leben und Musik gefüllt wird. Ich hoffe, dass wir bald weitere Unterrichtsangebote von der digitalen Welt zurück ins Musikschulgebäude holen können“, sagt Musikschulleiter Ingo Sadewasser. Unterricht für Blasinstrumente und Gesang ist weiterhin nur online, da aufgrund der erhöhten Abgabe verbrauchter Atemluft von einer erhöhten Infektionsgefahr durch Tröpfcheninfektion und Aerosole auszugehen sei. Auch Gruppenunterricht und Ensembleproben seien nach der Landesverordnung als Präsenzangebot noch nicht zulässig. Um Hygienebestimmungen einzuhalten dürfen Schülerinnen und Schüler das Gebäude erst kurz vor Unterrichtsbeginn und nur mit Mundschutz betreten. Ordner weisen an den Eingängen auf die Hygiene- und Abstandsregeln hin. Ein Einbahnstraßensystem im Gebäude, Desinfektionsmöglichkeiten für die Hände, spezielle hygienische Vorgaben für die Klaviere und ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen sollen den Unterricht in der Musikschule möglichst sicher gestalten.

13.44 Uhr:
Sozialminister Manne Lucha (Grüne) hat vor einer zweiten Corona-Infektionswelle im Herbst gewarnt. „Ich habe Angst vor der Erkältungszeit. Wir müssen uns darauf einstellen, dass auch wieder schnell hochgefahren wird und dass es wieder schwierige Lagen geben wird“, sagte Lucha am Donnerstag im Landtag in Stuttgart. Die Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens dürften nicht zu schnell gelockert werden. „Wir reiten auf der Rasierklinge.“

12.20 Uhr: Die heftigsten Einschläge der Coronavirus-Krise stehen dem Maschinenbau in Baden-Württemberg nach eigener Einschätzung noch bevor. „Wir erleben die Ruhe vor dem Sturm“, sagte der Geschäftsführer des Branchenverbandes VDMA, Dietrich Birk, am Donnerstag in Stuttgart mit Blick auf die Zahlen des ersten Quartals.

10.35 Uhr: Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf (CDU) hat mögliche konkrete Termine für die Öffnung von Hotellerie und Gastronomie in der Corona-Krise genannt: Außengastronomie solle vom 18. Mai an im Südwesten wieder möglich sein, sagte Wolf am Donnerstag dem SWR. Die Innenräume der Restaurants könnten vom 25. Mai an wieder öffnen, Hotels und Freizeitparks am 30. Mai. dpa

9.57 Uhr: Ob Hotels oder Reisebüros – wer wegen der Corona-Pandemie keine oder schlechte Zukunftsperspektiven sieht, stellt in diesem Jahr kaum neue Auszubildende ein. Droht daher ein „Corona-Crash“ auf dem Ausbildungsmarkt? Das befürchtet zumindest die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Elke Hannack.

9.48 Uhr: Der Deutsche Tourismusverband (DTV) verzeichnet in der Corona-Krise steigende Buchungsanfragen vor allem für Ferienwohnungen und Ferienhäuser. Angesichts sich abzeichnender Lockerungen für Reisen in Deutschland dürfte sich die Zahl jetzt noch deutlich erhöhen, sagte DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz. Die Krise werde nicht nur zum Schrumpfen der Betriebe führen, viele könnten ganz vom Markt verschwinden, meint Andreas Braun, Geschäftsführer der Tourismus Marketinggesellschaft Baden-Württemberg (TMBW).

9.28 Uhr: Der wegen der Pandemie angepasste Radsport-Kalender des Weltverbandes UCI platzt aus allen Nähten. Geht es nach der UCI, soll die Tour de France am 29. August in Nizza beginnen und am 20. September in Paris enden. Obwohl Frankreich bis mindestens September keine Veranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern erlaubt.

9.09 Uhr: Dass Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die Grenzkontrollen zur Schweiz und zu Frankreich bis 15. Mai beibehalten möchte, kommt in Süd- und Mittelbaden nicht gut an. Deshalb fordern unter anderen Unionsabgeordnete aus dem Europaparlament, Bundestags- und Landtagsabgeordnete, Landräte, Oberbürgermeister und Bürgermeister von Seehofer, die Grenzen zu öffnen. Auch die baden-württembergischen FDP-Bundestagsabgeordneten fordern ein Ende der wegen der Corona-Pandemie angeordneten Kontrollen an deutschen Grenzen.

8.44 Uhr: Mehr Kontakte sind erlaubt, Außengastronomie darf öffnen. Steigen die Corona-Infektionen erneut an, greift ein Notfallplan. Bund und Länder beschließen zahlreiche Lockerungen.

8.30 Uhr: Unterricht im Schichtbetrieb: Die Schulen im Land sollen Pläne erarbeiten, um nach den Pfingstferien in einem rollierenden System allen Schülern Präsenzunterricht zu erteilen. Ansonsten geht Baden-Württemberg bei der Schritt-für-Schritt-Lockerung der Corona-Beschränkungen für Wirtschaft und Freizeit mit einem Fünf-Stufen-Plan vor.

8.08 Uhr: Härtennetzwerk, Kirchengemeinden, Sportvereine und private Nachbarschaftshilfe: Beinahe eine ganze Seite im Kusterdinger Amtsblatt nimmt die Liste der Personen und Organisationen ein, die Hilfen für Menschen anbieten, deren eigenständige Lebensführung wegen der Corona-Ansteckungsgefahr eingeschränkt ist.

8.07 Uhr: Im Schönbuchmuseum in Dettenhausen laufen die Vorbereitungen zur Wiedereröffnung. Aber es dauert noch ein bisschen.

8.06 Uhr: Üblicherweise stellen Thilo Brückner und Heiko Weiß in Remmingsheim Schokolade-Formen her. In der Corona-Krise haben sie aber nebenher einen Gesichtsschutz entwickelt.

 

In eigener Sache:
Seit der erste Corona-Fall in Tübingen aufgetreten ist, berichtet das Schwäbische Tagblatt täglich in einem Live-Blog über die aktuellen Entwicklungen in der Region. Unsere Arbeit wird nicht wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über allgemeine Gebühren finanziert, sondern durch unsere zahlenden Abonnenten und Anzeigenkunden. Dennoch bleibt dieses Übersichts-Blog angesichts des großen Informationsbedürfnisses gratis. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, denken Sie bitte darüber nach, sie durch den Abschluss eines Abos zu unterstützen. Das Online-Abo gibt es bereits zu einem Preis von 6,90 Euro im Monat. Außerdem bietet der Verlag SCHWÄBISCHES TAGBLATT ein Zeitungsabonnement (Print oder E-Paper) zum Sonderpreis an.

 

7.59 Uhr: Nach fast siebenwöchigem Gottesdienst-Verbot dürfen Gläubige am Wochenende wieder in die Kirche. Die Auflagen seien allerdings streng, sagt Rottenburgs Dompfarrer Harald Kiebler. Um den nötigen Abstand zwischen den Besuchern der Messfeiern zu garantieren, sei unbedingt eine vorherige Anmeldung nötig. Jede zweite Kirchenbank müsse leer bleiben, auf den übrigen dürfen jeweils nur zwei Menschen sitzen. Im Leitartikel beschäftigt sich Elisabeth Zoll mit dem Verhalten der Kirchenleitungen in der Krise.

7.52 Uhr: Das Theater Lindenhof hat entschieden, den Spielbetrieb in Melchingen vor der Sommerpause nicht mehr aufzunehmen. Auch wenn sich die Auflagen auf Grund der Corona-Pandemie lockern sollten, wäre ein Betrieb unter Einhaltung der Abstandsregeln und mit verschärften Hygienevorschriften kaum wirtschaftlich gestaltbar.

7.47 Uhr: Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg wird von Corona-Fällen überschwemmt. Der 1. Senat beschäftigt sich derzeit fast ausschließlich mit Eilanträgen und Normenkontrollverfahren zu den Corona-Verordnungen des Landes. Von 70 Fällen seien inzwischen 10 bis 20 entschieden worden, teilte das Gericht in Mannheim mit.

7.40 Uhr: In der Corona-Krise sind in Deutschland Katastrophen-Bilder bislang ausgeblieben. Kaputtgespart sei unser Gesundheitssystem zwar nicht, sagt der Klinik-Berater Martin Kern vom Tübinger Planungsunternehmen Teamplan im Tagblatt-Interview. Doch sei bei deutschen Krankenhaus-Bauten eine veritable Pandemie-Vorsorge nie flächendeckend angegangen worden: Was für Geldgeber zählte, war bislang selten eine nur mögliche katastrophale Zukunft – sondern vor allem die belegbaren Daten aus der Vergangenheit. Nun werde Nachholbedarf sichtbar.

7.36 Uhr: Die „Fahrschul-Demonstration“, bei der Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer am heutigen Donnerstag in einem Autokorso vom Cannstatter Wasen zum Stuttgarter Verkehrsministerium ziehen wollten, braucht es nicht mehr. Denn am Mittwoch gab die Landesregierung bekannt, dass Fahrschulen am kommenden Montag, 11. Mai, den Betrieb wieder aufnehmen dürfen.

7.31 Uhr: Bei „IT4Kids“ lernen Tübinger Grundschüler das Programmieren. Zu Corona-Zeiten ist die Initiative ins virtuelle Klassenzimmer umgezogen.

7.24 Uhr: Auf den ersten Blick ist es ein normaler Vormittag auf dem Spielplatz hinter der Derendinger Ludwig-Krapf-Schule: Ein Kind sitzt auf der Schaukel, zwei andere klettern auf dem Turm herum, ein paar spielen im Sand. Mütter und Väter unterhalten sich, ermahnen zwischendurch ihre Kleinen, packen Vesper aus Tupperdosen und Babys in Tragetücher. Nur die rot-weißen Absperrbänder, die zusammengeknüllt an den Wegrändern liegen, und die vielen kleinen Kastanienbaumsprösslinge im Sand deuten darauf hin, dass das kein normaler Vormittag auf dem Spielplatz ist: Es ist der erste nach sieben Wochen Zwangspause. Tagblatt-Reporter Fabian Renz-Gabriel war an Tag 1 nach der Corona-Sperre auf dem Spielplatz.

7.20 Uhr: Guten Morgen aus der Online-Redaktion. Irgendwann im Mai sollen in Baden-Württemberg Außen- und dann auch Innengastronomie wieder öffnen dürfen. Unter welchen Voraussetzungen, ist noch unklar. Die Unsicherheit macht auch in Tübingen den Gastronomen zu schaffen. Viele fragen sich sogar, ob sie es trotz der Lockerungen überhaupt schaffen werden. Die Margen in der Branche seien so eng, dass „ein bisschen Gastro“ nicht gut funktioniere, so der Tenor.

Mittwoch, 6. Mai

22.21 Uhr: Der Landessportverband Baden-Württemberg hofft nach der vom Bund und den Ländern beschlossenen Wiederaufnahme des Trainings im Breiten- und Freizeitsport auf eine schnelle Rückkehr zu einer neuen Normalität und weitere Lockerungen durch die Landesregierung. „Nun ist es an unserer Landespolitik, schnellstmöglich zu entscheiden, dass der Vereinssport unter den von uns eingereichten Rahmenbedingungen sobald wie möglich auch wieder in die Sporthallen zurückkehren kann“, forderte Elvira Menzer-Haasis, Präsidentin des Landessportverbandes Baden-Württemberg, am Mittwoch. Der Sportbetrieb in allen öffentlichen und privaten Indoorsportanlagen sowie Schwimmbädern ist vorerst weiter untersagt. (dpa)

20 Uhr: Ab jetzt ist wieder eine neue Gutenachtgeschichte online. Heute liest Miri Watson in der virtuellen TAGBLATT-Bibliothek aus ihrem Roman „Meer ohne Mo“.

19.23 Uhr: Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten in Baden-Württemberg ist auf mindestens 32 730 gestiegen. Das waren 185 mehr als am Vortag, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus stieg um 15 - auf 1497. Rund 26 200 Menschen seien von ihrer Covid-19-Erkrankung wieder genesen, hieß es. Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,65 angegeben. Das bedeutet im Mittel, dass zehn mit dem Erreger Sars-Cov-2 Infizierte etwas mehr als sechs weitere Personen anstecken. (dpa)

17.26 Uhr: Die Fallzahlen im Kreis Tübingen liegen aktuell bei 1242, das sind zwei mehr als gestern. Die Zahl der Todesfälle ist um zwei auf 51 gestiegen.

17.06 Uhr: Der Kreis Reutlingen verzeichnet aktuell 1477 laborbestätigte Coronafälle (zwei mehr als gestern) und 74 Todesfälle (unverändert).


16.28 Uhr: Die Telefonberatung des Landes, die in der Corona-Krise für Menschen mit psychischen Belastungen eingerichtet wurde, ist in der ersten Woche mehrere Hundert Mal genutzt worden. Genau 673 Anrufe habe es in der Woche vom 22. bis 29. April gegeben, teilte das Sozialministerium am Mittwoch mit. Häufig riefen Betroffene demnach wegen der Kontakt- und Ausgangseinschränkungen sowie wegen Ängsten zum Beispiel vor einer Infektionen an. „Psychisch Kranke, Einsame, Alte, Familien und Kinder - manche Menschen kommen durch die Corona-Maßnahmen an ihre Grenzen“, sagte Sozialminister Manne Lucha (Grüne) laut der Mitteilung. Es sei richtig gewesen, die Hotline einzurichten und damit bereits bestehende Angebote wie die Telefonseelsorge zu ergänzen.

16.15 Uhr: Kein Popcorn mehr für die Affen: Der beliebe Affenberg und die Parkanlage in Salem am Bodensee öffnen am 25. Mai wieder - das Füttern der Tiere mit Popcorn ist aber nicht mehr möglich. Dadurch solle das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus für Mitarbeiter und Besucher, aber auch für die Berberaffen minimiert werden, erklärte Parkdirektor Roland Hilgartner am Mittwoch.

15.18 Uhr: Nach den Pfingstferien Mitte Juni sollen alle Schüler im Südwesten zumindest zeitweise wieder zur Schule gehen. Der Präsenzunterricht werde dann mit dem Lernen zu Hause kombiniert, sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Mittwoch im Landtag. Sie legte einen Plan zur schrittweisen Öffnung von Schulen und Kitas in Corona-Zeiten vor. Ein normaler Betrieb sei erst wieder möglich, wenn keine Abstandsregeln mehr eingehalten werden müssen. Wann das sei, könne man heute noch nicht sagen.

14.10 Uhr: Das Corona-Soforthilfeprogramm des Landes soll auch nach Mai weiterlaufen und zudem erweitert werden. Das kündigte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Mittwoch im Landtag in Stuttgart an. Gleichzeitig schließt Finanzministerin Edith Sitzmann eine Haushaltssperre nicht aus, sollten die Steuereinnahmen einbrechen.

14 Uhr: Nach Gottesdiensten, Zoos und Friseuren sollen in den kommenden Wochen viele weitere Bereiche des Alltags in Baden-Württemberg gelockert werden. Die grün-schwarze Landesregierung hat dafür einen Stufenplan ausgearbeitet: Er folgt einem Ampelsystem, mit dem von grün bis rot Bereiche des öffentlichen Lebens nach der Corona-Infektionsgefahr unterteilt werden. Nach dem Entwurf der Landesregierung soll nicht nur die Außengastronomie, sondern auch der Innenbereich von Speisewirtschaften unter strengen Hygienevorgaben noch im Mai wieder öffnen dürfen.

Der Entwurf der Regierung im Detail:

Ab dem 11. Mai (Stufe 1, hellgrün): Sport unter freiem Himmel und ohne Körperkontakt soll ab Montag wieder erlaubt sein. Freiluft-Sportanlagen wie Golf- oder Tennisplätze, aber auch Reitanlagen und Hundeschulen dürfen dann wieder öffnen. Gleiches gilt für Fahrschulen, Sportboothäfen und den Luftsport. Auch Sonnenstudios, Massage-, Kosmetik- und Nagelstudios sollen dann wieder öffnen dürfen. Im Freizeitbereich können Spielbanken ohne gastronomische Angebote wieder den Betrieb aufnehmen. Musikschulen dürfen mit Einschränkungen wieder loslegen. Das Besuchsverbot in Krankenhäusern wird gelockert.

Vor Pfingsten (Stufe 2, gelb): Die Außengastronomie soll ihre Pforten wieder öffnen dürfen. Auch Freiluft-Ausflugsziele mit Einlasskontrolle sowie kontaktarme Freizeitangebote wie Minigolf oder Bootverleihe sollen vor Pfingsten in Baden-Württemberg wieder erlaubt sein, genauso wie der Fahrradverleih zu touristischen Zwecken. Für Dauercamper werden Campingplätze und Wohnmobilstellplätze wieder geöffnet. Grundschulen und weiterführende Schulen sollen nur gegebenenfalls schrittweise wieder öffnen.

Vor Pfingsten (Stufe 3, gelb): In einer weiteren Stufe vor Pfingsten soll auch der Innenbereich von Speisewirtschaften geöffnet werden. Kinderbetreuung soll dann gegebenenfalls schrittweise öffnen.

Ab Pfingsten (Stufe 4, orange): Beherbergungsbetriebe, Campingplätze und Wohnmobilstellplätze dürfen zu touristischen Zwecken wieder öffnen. Dasselbe gilt für Besucherzentren, Freizeitparks, Fitnessstudios, Tanzschulen, Kletterhallen, Indoorsporthallen, Indoorspielplätze. Spaß- und Freizeitbäder sollen nur für Schwimmkurse und -unterricht wieder öffnen dürfen. Auch für die Fluss- und Bodenseeschifffahrt sind Lockerungen vorgesehen.

Derzeit nicht abschätzbar (Stufe 5, rot): In diese Stufe fallen die Bereiche des Alltags mit der größten Infektionsgefahr. Hygienekonzepte würden in diesen Bereichen derzeit erarbeitet beziehungsweise geprüft, heißt es im Stufenplan. Die Stufe 5 umfasst Großveranstaltungen wie Fachmessen, Publikumsmessen, Volksfeste, Vereinsfeste und Kongresse. Auch für den Innenbereich von Kneipen und Bars gibt es noch keine Lockerungspläne. Gleiches gilt für Saunen und Wellnessbereiche und die Kultur: Theater, Schauspiel, Ballett, Konzerte, Oper, Kino, Musikfestivals, Film-, Theater- und Musikfestivals, Diskotheken müssen noch warten.

Auch für Zuschauerbesuche von Sportveranstaltungen, für Freibäder, Badeseen, Bolzplätze und Mannschaftssport braucht es noch Konzepte. In die Stufe 5 fällt auch das Prostitutionsgewerbe.

12.13 Uhr: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert strenge Kontrollen der Behörden bei der geplanten Öffnung der Gaststätten. Der Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten und der Schutz der Gäste müsse im Vordergrund stehen, teilte die Arbeitnehmervertretung am Mittwoch in Stuttgart mit.

11.15 Uhr: Nach über sechs Wochen Corona-bedingter Zwangspause öffneten am Montag viele Friseure wieder. Wie die Handwerkskammer mitteilt, lief dabei aber nicht überall alles glatt: In Albstadt ist es laut Handwerkskammer deswegen sogar beinahe zu einer Massenschlägerei gekommen.

Zu den zwingenden Schutzmaßnahmen beim Friseurbesuch gehören unter anderem die vorherige Vereinbarung eines Termins per Telefon oder E-Mail, der vorgeschriebene Mindestabstand, die Steuerung des Zutritts zur Vermeidung von Warteschlangen, das Desinfizieren von Händen und Salonstühlen, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für Mitarbeiter und Kunden, die Desinfektion von Arbeitsmaterialien nach jedem Gebrauch, die einmalige Verwendung von Handtüchern und Umhängen und die Dokumentierung der Kunden. Zudem darf es keinen Wartebereich mit Zeitschriften und Getränken geben und keine Spielecken für Kinder.

„Obwohl beide Regelwerke den Friseursalons oder zumindest ihren Inhaberinnen oder Inhabern bekannt sein sollten und auch für alle verbindlich sind, werden die Vorschriften von zahlreichen Betrieben auf die leichte Schulter genommen oder erst gar nicht beachtet“, schreibt die Handwerkskammer. „Der Friseurinnung ist zu Ohren gekommen, dass vor etlichen Salons sich lange Schlangen gebildet hatten, da keine vorherige Terminabsprache stattfand. In Albstadt spielten sich vor einem Friseur chaotische Szenen ab, fast wäre es zu einer Massenschlägerei gekommen. Auch das Tragen der Schutzmasken wird von vielen eher als modisches Accessoire gesehen, das man tragen kann aber nicht muss“, ärgert sich Alexander Wälde, Friseur- und Kreishandwerksmeister aus Freudenstadt. „Diese Ignoranten gefährden damit nicht nur Ihre eigene, sondern auch die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen, ihrer Mitarbeiter und ihrer Kunden. Die praktische Umsetzung der Regeln ist durchaus schwierig, aber nicht unmöglich.“ Wer derlei Verstöße beobachtet, so Wälde, wird von uns ausdrücklich dazu ermutigt, diese bei der Stadt, der Gemeinde oder der Polizei zur Anzeige zu bringen.

Er appelliert an die Friseure, sich an die Regeln zu halten. Sonst drohten schärfere Regulierungen und gegebenenfalls erneute Schließung der Salons.

 

Push-Service:
Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

 

10.57 Uhr: Die Gastronomie im Land soll nun doch vor Pfingsten wieder öffnen dürfen. Das geht aus dem Entwurf eines Stufenplans des Staatsministeriums hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

10 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Länder-Regierungschefs für Alleingänge bei der Lockerung von Corona-Auflagen kritisiert.

8.09 Uhr: Ab Mittwoch dürfen viele Freizeiteinrichtungen wieder öffnen. Theoretisch - denn die meisten wollen erst in den folgenden Tagen wieder aufmachen. Wer einen Ausflug plant, sollte sic vorher schlau machen: Manche Zoos beispielsweise verlangen eine vorherige Online-Anmeldung.

7.45 Uhr: In der schlimmsten Phase seiner Erkrankung wäscht Jonas 60 Mal am Tag die Hände – so lange, bis auf dem Handrücken blutige Furchen zurückbleiben. Nach dem Einkauf reinigt er minutenlang alle Lebensmittel. Wer weiß schon, wer das alles angefasst hat, sagt er sich. Jonas, dessen richtiger Name anders lautet, hat ein Problem: Er gehört zu den zwei Prozent der deutschen Bevölkerung, die eine Zwangserkrankung haben.

Langfristig werden wegen der Corona-Pandemie mehr Patienten an Zwangsstörungen – vor allem an Waschzwängen – erkranken, prognostiziert Psychiatrie-Facharzt Andreas Wahl-Kordon.

7.37 Uhr: 92 Bildungsforscherinnen und -forscher haben vor den gravierenden Folgen der Schulschließungen gewarnt. Sie fürchten, dass nicht nur weniger neues Wissen vermittelt wird, sondern ganze Bildungskarrieren verzögert werden, schreiben sie im Appell „Bildung ermöglichen!“. Die Experten warnen vor den langfristigen Folgen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, schlagen sie ein Drei-Phasen-Modell vor. Zunächst müsste sichergestellt werden, dass alle Schüler am Distanzlernen teilhaben können. „Die Schulpflicht ... muss auch in der Pandemiezeit nachweisbar eingehalten werden“, fordern sie.

7.15 Uhr: In der Landesregierung ringen Lockerungsbeschleuniger mit Lockerungszauderern: Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut drückt mal wieder aufs Tempo. „Der Einstieg in die Öffnung der Gaststätten und Hotels muss vor Pfingsten erfolgen, dafür kämpfe ich“, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag nach der Kabinettssitzung im Gespräch mit dieser Zeitung. Sie pocht auf Shutdown-Lockerungen. Damit stößt die CDU-Politikerin beim grünen Ministerpräsidenten nicht immer auf Begeisterung.

7 Uhr: Das 27. Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart findet zum ersten Mal im Netz statt. Mehrere hundert Filme sowie ein großes Rahmenprogramm stehen bis 10. Mai zum Streaming bereit.

6.30 Uhr: Am heutigen Mittwoch verhandeln Kanzlerin und Ministerpräsident(inn)en über mögliche Lockerungen der Corona-Auflagen. Neben den Beschränkungen für Schulen, Kitas und Sport könnte dabei auch die Notlage der Kultur angesprochen werden, erhoffen sich jedenfalls Kulturschaffende ebenso wie das darbende Publikum. Davon hängt auch der „Masterplan Kultur“ des baden-württembergischen Wissenschafts- und Kunstministeriums ab, der die finanziellen Förderprogramme durch erste Öffnungsszenarien ergänzen könnte. Unabhängig davon dürfen die Museen im Land bereits mit dem heutigen Mittwoch wieder aufmachen. Wie sieht es also vor Ort in Tübingen aus? Starten die Kunst- und Sammlungsstätten wieder durch? Wir haben – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – nachgefragt.

Der Bund unterstützt Kultureinrichtungen über das neue Soforthilfeprogramm „Neustart“ mit zehn Millionen Euro bei Umbauten und Ausstattungsmaßnahmen zur Reduzierung der Infektionsgefahr bei der Wiedereröffnung nach den Corona-bedingten Schließungen.

6.25 Uhr: Am 18. Juli wäre es soweit gewesen. Doch nun hat der VfL Dettenhausen die 16. Auflage seines 24-Stundenlaufs abgesagt, wie der Verein mitteilt.

 

In eigener Sache:
Seit der erste Corona-Fall in Tübingen aufgetreten ist, berichtet das Schwäbische Tagblatt täglich in einem Live-Blog über die aktuellen Entwicklungen in der Region. Unsere Arbeit wird nicht wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über allgemeine Gebühren finanziert, sondern durch unsere zahlenden Abonnenten und Anzeigenkunden. Dennoch bleibt dieses Übersichts-Blog angesichts des großen Informationsbedürfnisses gratis. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, denken Sie bitte darüber nach, sie durch den Abschluss eines Abos zu unterstützen. Das Online-Abo gibt es bereits zu einem Preis von 6,90 Euro im Monat. Außerdem bietet der Verlag SCHWÄBISCHES TAGBLATT ein Zeitungsabonnement (Print oder E-Paper) zum Sonderpreis an.

 

6.23 Uhr: Männer werden im Shutdown noch gewalttätiger als sie es ohnehin schon sind. Das ist eine Botschaft, die in den vergangenen Wochen in verschiedenen Varianten durch die Medien ging – mal mehr, mal weniger gut belegt. Armin Krohe-Amann, der Geschäftsführer der Tübinger Pfunzkerle, ärgert sich darüber und erinnert im Tagblatt-Interview daran, dass die meisten Männer daheim nicht ausrasten.

6.16 Uhr: Risikopatienten und deren Angehörige sollten derzeit soziale Kontakte meiden. Tagblatt-Reporterin Dunja Bernhard berichtet, wie ein Starzacher Gemeinderat damit umgeht.

6.15 Uhr: In Zeiten der Corona-Ansteckungsgefahr geht ohne Hygiene gar nichts. Darauf reagiert nun die in Kirchentellinsfurt ansässige Firma Schüschke Solid Solutions: Aus dem Spezialmaterial Varicor, aus dem bei Schüschke auch Waschtische für Flugzeugtoiletten baut, hat die Firma eine mobile Desinfektionsstation mit antibakterieller Oberfläche entwickelt, die sie jetzt auf den Markt bringt.

 

Push-Service:
Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

 


6.13 Uhr: Ammerbuch war schon vor der Corona-Krise ziemlich klamm. Trotz der nun noch angespannteren Situation bleiben Bürgermeisterin und Kämmerin optimistisch und setzen unter anderem auf höhere Gebühren.

6.11 Uhr: Der Städtefreundschaftsverein Amicizia Pistoia Reutlingen hat mit dem Kulturamt und der Deutsch-Italienischen-Gesellschaft zu Spenden für den toskanischen Corona-Schwerpunkt Pistoia aufgerufen.

6.10 Uhr: Der Künstler Hans Spielmann bietet in Corona-Zeiten unter anderem Unterstützung mit Musik am „Liedertelefon“ an.

6.07 Uhr: Mit digitalen Formaten erreicht die Belsener Kirche mehr Zuhörer als bisher. Auch wenn Gottesdienste vor Ort wieder möglich sind, möchte sie noch darauf verzichten.

6.05 Uhr: In einem Gemeinschaftsprojekt nähen Schüler, Eltern und Lehrer derzeit am Mössinger Quenstedt-Gymnasium Soli-Masken. Von Spenden sollen Schutzmasken für Straßenkinder in Kenia hergestellt werden.

Die Spielplätze, wie hier der im Alten Botanischen Garten in Tübingen, sind wieder geöffnet - unter Auflagen. Bild: Ulrich Metz

Die Spielplätze, wie hier der im Alten Botanischen Garten in Tübingen, sind wieder geöffnet - unter Auflagen. Bild: Ulrich Metz

6.03 Uhr: Ein Blick auf die jüngsten Fallzahlen: 1240 Infektionen mit Sars-Cov-2 meldete der Landkreis Tübingen am Dienstagabend, das sind drei Fälle mehr als am Montag. Zudem kamen drei Todesfälle hinzu. Im Kreis Tübingen wurden damit insgesamt 49 Todesfälle verzeichnet. Im Landkreis Reutlingen wurden am Dienstag insgesamt 1475 (Montag: 1468) laborbestätigte Corona-Fälle und 74 Todesfälle (73) registriert. In Baden-Württemberg wurden weitere 88 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 32.545. Davon seien 25.628 Personen bereits von Covid-19 genesen.

6 Uhr: Guten Morgen aus der Online-Redaktion. Ab heute kann sich der Nachwuchs wieder draußen beschäftigen, denn heute gibt auch die Stadt Tübingen ihre 65 öffentlichen Spielplätze wieder frei, unter anderem den im Alten Botanischen Garten. Doch es gelten Auflagen: Schilder weisen auf Hygieneregeln und Mindestabstand (1,50 Meter) hin und die Stadtverwaltung will kontrollieren, ob die Regeln eingehalten werden.

 

Hilfsangebote:
Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen sollen sich während der Corona-Epidemie besonders gut von anderen isolieren. Um diese Menschen zuhause mit Lebensmitteln oder Medikamenten zu versorgen, gibt es im Kreis Tübingen viele öffentliche und private Hilfsangebote. Es gibt aber auch Meldungen über Betrüger, welche die Situation ausnutzen. Fast überall können sich Hilfesuchende deshalb direkt an ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung wenden, wo man den Überblick über lokale Nachbarschaftshilfen und seriöse Angebote von Organisationen und Institutionen hat. Wir haben die Infoseiten zusammengetragen.

 

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Das derzeit grassierende neuartige Coronavirus gehört zur Familie der Coronaviridae, deren Vertreter bei Wirbeltieren verschiedene Erkrankungen hervorrufen. Manche Coronaviren können Artenbarrieren überwinden und mehrere Wirtspezies infizieren.

Beim Menschen sind momentan sieben Coronavirusspezies als Erreger von leichten Erkältungskrankheiten bis hin zu schweren akuten Atemwegssyndromen bekannt (Stand Februar 2020). Neben dem sich aktuell weltweit ausbreitenden Sars-Cov-2 ist auch der Erreger der Sars-Pandemie 2002/2003 Sars-Cov sowie der 2012 aufgetretene Erreger Mers-Cov von Bedeutung.

Sars steht für Severe Acute Respiratory Syndrome (Schweres Akutes Atemwegssyndrom), Mers bedeutet Middle East Respiratory Syndrome (Atemwegssyndrom des Mittleren Ostens).

Der Begriff Corona bezieht sich auf das Erscheinungsbild dieser Viren: Die Fortsätze auf der Virenhülle sehen unter dem Elektronenmikroskop wie ein Strahlenkranz aus, der einer Sonnenkorona ähnelt. Corona kommt aus dem Spanischen und bedeutet Krone.

Die durch das Sars-Cov-2 (Severe-Acute-Respiratory-Syndrome-Coronavirus-2) ausgelöste Erkrankung der Atemwege wurde Covid-19 genannt (Coronavirus-Disease-2019, deutsch: Coronavirus-Krankheit-2019).

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus Sars-Cov-2 gibt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Fachliche Informationen zu der neuen Atemwegserkrankung Covid-19 (verursacht durch das Coronavirus Sars-Cov-2) stellt das Robert-Koch-Institut zur Verfügung.

Informationen zum Coronavirus, zu den Fallzahlen und zu den geltenden Verordnungen zur Eindämmung der Epidemie im Land gibt es beim Sozialministerium Baden-Württemberg.

Das Tübinger Landratsamt hat unter der Telefonnummer 07071/207-3600 eine Hotline eingerichtet: Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr.

Neben Einkaufshilfen vermittelt die Stadtverwaltung Tübingen Informationen zu sozialen Hilfsangeboten in Tübingen. Das Corona-Telefon ist immer montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr besetzt. Die Telefonnummer lautet 07071/204-1010. Der Hilfsdienst ist auch per E-Mail erreichbar: corona.soziales@tuebingen.de. Viele Informationen und Kontaktdaten von Einkaufs- und Nachbarschaftshilfen gibt es außerdem auf der städtischen Internetseite: www.tuebingen.de/corona-einkaufshilfe

Wer seine Hilfe in der Nachbarschaft anbieten möchte, kann das auch über das Formular tun, das wir - inspiriert vom Berliner Rundfunk - erstellt haben und hier als PDF zum Download anbieten: ausfüllen, ausdrucken und in der Nachbarschaft verteilen für die Menschen, die keinen Internetzugang haben.