Covid-19 in der Region Tübingen

Coronavirus: Der Live-Blog vom 8. Juni 2020

08.06.2020

Von itz/möl

Die Gaststätten (hier der Neckarmüller) haben wieder geöffnet, mit gebührendem Corona-Abstand. Archivbild: Ulrich Metz

Die Gaststätten (hier der Neckarmüller) haben wieder geöffnet, mit gebührendem Corona-Abstand. Archivbild: Ulrich Metz

Montag, 8. Juni 2020

19.06 Uhr: Die Zahl der Corona-Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 34 949 gestiegen. Das sind 19 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Montag in Stuttgart mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 4 auf 1795. Etwa 32 506 Menschen seien von ihrer Infektion wieder genesen.

17.06 Uhr: Lockdown, Abstandsregeln und weitere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus sollen allein in elf europäischen Ländern 3,1 Millionen Tote verhindert haben, das haben Forscher in einer Analyse herausgefunden, die im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht wurde.

16.01 Uhr: Die Produktion stand sechs Wochen still, ab dieser Woche will der Autobauer Porsche mit zusätzlichen Corona-Nachholschichten an Samstagen einen Teil der in der Corona-Zwangspause ausgefallenen Produktion wieder aufholen. Im Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen gehe es um etwa ein Dutzend Samstage in diesem Jahr sowie um den bevorstehenden Brückentag an diesem Freitag, sagte ein Sprecher am Montag.

15.49 Uhr: Die Zahl der Corona-Ansteckungen bleibt weiterhin unverändert, wie die tägliche Lagemeldung des Reutlinger Gesundheitsamts aufzeigt: Im Kreis haben sich insgesamt 1543 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, davon sind bereits 1445 wieder genesen. Bei 86 Personen verlief die Krankheit tödlich.

Auch die Fallzahlen der Neuinfektionen im Kreis Tübingen sind nicht weiter gestiegen und liegen bei 1292 Fällen. Zu den 59 Todesfällen ist auch kein weiterer hinzu gekommen. Die vom Landratsamt übermittelte Schätzung der Genesenen im Kreis hatten wir am Freitag im Blog veröffentlicht, doch hier hatte sich dem Landratsamt zufolge ein fehler eingeschlichen: Die Zahl der Genesenen liege nicht bei 1244 Personen, sondern bei 1222. Das Landratsamt entschuldigte sich für das Versehen.

15.12 Uhr: Unter dem Motto „Gönn Dir – Tübinger Feierabend“ laden Gastronomen, Einzelhändler, Hoteliers und Kulturschaffende künftig jeden Donnerstag von 17 bis 20 Uhr zu kleinen, dezentralen Aktionen in und vor ihren Betrieben in der Altstadt und im südlichen Stadtzentrum ein. Zum Auftakt am 18. Juni stehen musikalische Darbietungen, Verkostungen, Gewinnspiele und Aktionen für Kinder auf dem Programm. Ziel sei es, das wirtschaftliche, gastronomische und kulturelle Leben nach den Corona-Beschränkungen wieder anzukurbeln und mit wöchentlichen Aktionen auf besondere Angebote in Tübingen aufmerksam zu machen. Der „Tübinger Feierabend“ soll sich dauerhaft etablieren. Näheres wollen die Mitwirkenden in der kommenden Woche präsentieren.

13.35 Uhr: Rund 241.500 Selbstständige und kleine Firmen in Baden-Württemberg haben Geld aus der Corona-Soforthilfe erhalten. Insgesamt seien mehr als 2,2 Milliarden Euro ausgezahlt worden, teilte das Wirtschaftsministerium am Montag als vorläufige Bilanz mit. Anträge konnten bis Ende Mai gestellt werden.

13.07 Uhr: Die Tübinger Stadtverwaltung appelliert nach der Demonstration vom Samstag an die Bürgerinnen und Bürger, sich an die Abstandsregeln im öffentlichen Raum zu halten: „Wir begrüßen es, wenn sich die Tübingerinnen und Tübinger gegen Rassismus und Gewalt aussprechen, doch in Zeiten einer Pandemie machen uns Menschenmassen Sorgen“, wird Bürgermeisterin Daniela Harsch zitiert. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, sei jeder Einzelne gefordert, sich selbst und andere zu schützen. Die aktuelle Corona-Verordnung der Landesregierung schreibt vor, dass im öffentlichen Raum nur Menschen aus zwei verschiedenen Haushalten zusammenkommen dürfen. Zu allen anderen Personen muss immer ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden.

12.49 Uhr: Nach den Demonstrationen gegen Rassismus hat der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) Gewalt gegen Polizisten und Verstöße gegen das Abstandsgebot kritisiert. „Freilich darf man bei uns demonstrieren, aber eben nicht mit Gewalt“, sagte er am Montag dem Südwestrundfunk. Strobl kritisierte, dass Demonstrationsteilnehmer gegen das Abstandsgebot verstießen. Gerade vor der Bühne der Stuttgarter Demo standen trotz mehrfacher Hinweise viele Menschen nah beieinander.

11.56 Uhr: Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg hat die coronabedingte Zutrittsbegrenzung im Einzelhandel für unwirksam erklärt. Die Richtgröße von 20 Quadratmetern Verkaufsfläche je Person im Laden ist damit vorläufig außer Vollzug gesetzt. Dies teilte der VGH am Montag in Mannheim mit.

Symbolbild: liveostockimages - Fotolia

Symbolbild: liveostockimages - Fotolia

11.30 Uhr: Im Corona-Tagebuch unserer Rottenburger Post schreiben seit Wochen Menschen aus dem Stadtbild über ihren Alltag in schwierigen Zeiten. Heute: Karin Frech, die Koordinatorin Stadtkonzeption 2030.

10.59 Uhr: Polizei und Ordnungsamt zeigen sich zufrieden mit dem Verlauf der Tübinger Kundgebung gegen Rassismus und Polizeigewalt am Samstag. Strafen wegen des Verstoßes gegen Corona-Regeln gibt es nicht, obwohl sich über 1000 Menschen auf engem Raum versammelt hatten.

9.28 Uhr: In den Tübinger Stadtbussen werden ab sofort wieder die Fahrscheine kontrolliert. Das teilen die Tübinger Stadtwerke (SWT) mit. „Aufgrund der Corona-Pandemie waren die Kontrollen in den vergangenen Wochen ausgesetzt“, heißt es in der Pressemitteilung vom Montagmorgen.

8.51 Uhr: Alles wie gehabt im Kreis Reutlingen: Wie das Landratsamt am Morgen mitteilt, gibt es weiterhin 1543 bestätigte Fälle. Diese Zahl hat seit 27. Mai Bestand. Demnach sind 99,18 Prozent der Infizierten bereits wieder genesen. Auch die Zahl der Todesopfer (86) bleibt unverändert.

8.23 Uhr: Die Opec und ihre Kooperationspartner wie Russland sind sich über eine Verlängerung der Drosselung der Ölproduktion um einen weiteren Monat einig geworden. Das teilte das Ölkartell nach Verhandlungen in Wien mit. Warum das auch für die Region relevant ist? Die Zeit der wegen der Corona-Krise fallenden Spritpreise scheint vorbei.

7.57 Uhr: Die Zahl der Corona-Fälle weltweit hat inzwischen nach Angaben der Johns Hopkins Universität die 7-Millionen-Marke überschritten (7,015 Millionen Infizierte), davon gelten 3,124 Millionen Menschen als wieder genesen. Alleine 1,94 Millionen Fälle traten dabei in den USA auf, für Deutschland werden 185.750 Fälle gezählt, wovon 169.224 Menschen die Krankheit bereits hinter sich haben. Weltweit sind 402.852 Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben, mehr als ein Viertel davon in den USA (110.514) sowie 8685 in Deutschland.

7.19 Uhr: Während viele Start-ups in der Corona-Krise zu kämpfen haben, hat die Pandemie dem Mecasa einen Anstieg der Nachfrage um rund 25 Prozent beschert. Das Stuttgarter Start-up hat ein System entwickelt, mit dem Senioren eine passende Betreuerin finden können.

7.01 Uhr: Die Stadt Tübingen will den UPM (umbrisch-provenzalischen Markt) im September in abgeschwächter Form ausrichten. Nach dem entsprechenden TAGBLATT-Artikel vom Samstag gab es im Netz kritische Reaktionen auf dieses Vorhaben. Wir fragten unsere Instagram-Community in einem 24-Stunden-Voting am Wochenende: Soll der Markt dieses Jahr stattfinden? 838 Userinnen und User stimmten ab. Davon waren 58,1 Prozent für eine Absage des Marktes, 41,9 Prozent für eine Durchführung.

 

In eigener Sache:
Seit der erste Corona-Fall in Tübingen aufgetreten ist, berichtet das Schwäbische Tagblatt täglich in einem Live-Blog über die aktuellen Entwicklungen in der Region. Unsere Arbeit wird nicht wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über allgemeine Gebühren finanziert, sondern durch unsere zahlenden Abonnenten und Anzeigenkunden. Dennoch bleibt dieses Übersichts-Blog angesichts des großen Informationsbedürfnisses gratis. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, denken Sie bitte darüber nach, sie durch den Abschluss eines Abos zu unterstützen. Das Online-Abo gibt es bereits zu einem Preis von 6,90 Euro im Monat. Außerdem bietet der Verlag SCHWÄBISCHES TAGBLATT ein Zeitungsabonnement (Print oder E-Paper) zum Sonderpreis an.

 

6.45 Uhr: Die Wilhelmstraße ist zum Leben erwacht und das nicht nur, weil seit einigen Wochen Buchhandlungen und die Uni-Bibliothek geöffnet haben: Das Shooter Stars serviert seit Dienstag wieder Drinks. „Die Wiedereröffnung kam sehr gut an“, sagt Barkeeper Andreas Dörling über die Resonanz der ersten Tage. Seit letzter Woche haben einige Bars auch im Innenbereich geöffnet. TAGBLATT-Mitarbeiter Marco Keitel hat sich umgehört, wie das Tübinger Nachtleben momentan läuft.

6.28 Uhr: Die Bundesfamilienministerin will den regulären Schulbetrieb nach dem Sommer. Der Ehinger Schülervertreter Jan Zinal, zugleich Innenkoordinator der Bundesschülerkonferenz, glaubt nicht daran, wie er im Interview mit André Bochow sagt.

6.22 Uhr: Weit über zehntausend Menschen haben in Baden-Württemberg gegen Rassismus und Hass demonstriert, ein Vielfaches der angemeldeten Teilnehmerzahl. „Black lives matter“ (schwarze Leben zählen), „Black skin is not a crime“ (schwarze Haut ist kein Verbrechen) oder „Gerechtigkeit für George Floyd“ stand auf den Plakaten. „Ich stehe heute hier, weil der Traum von Martin Luther King nicht in Erfüllung gegangen ist“, sagte Demo-Mitorganisator Lionel Njoya in Stuttgart: Rassismus töte.

Wird auch dieses Jahr in Mössingen gelaufen? Archivbild: Klaus Franke

Wird auch dieses Jahr in Mössingen gelaufen? Archivbild: Klaus Franke

6.15 Uhr: Während der für den 20. September geplante Erbe-Lauf durch die Tübinger Altstadt bereits abgesagt wurde, gibt es in Mössingen noch Hoffnung für den Stadtlauf am 3. Oktober. „Auch wir wissen natürlich nicht, wie sich die Pandemie weiterentwickelt und welche Schutzmaßnahmen nach dem Sommer noch notwendig sein werden“, schrieb Dieter Schneider, der Vorsitzende der LG Steinlach-Zollern, auf TAGBLATT-Anfrage. „Wir wollen jedoch die Chance auf den Mössinger Stadtlauf 2020 nicht vorschnell aufgeben. Selbstverständlich unter dem Vorbehalt der Entwicklung der Corona-Pandemie und der Rechtslage.“

6.03 Uhr: Guten Morgen aus der Online-Redaktion. Wir wünschen einen guten Start in die Woche und beginnen mit dem üblichen Blick auf die Zahlen: 1292 Infektionen gibt es im Kreis Tübingen, eine ist über das Wochenende hinzugekommen. In Reutlingen steht die Zahl der Infizierten seit Ende Mai bei 1543. Für beide Kreise gilt, dass fast alle Personen davon wieder gesund oder eben leider verstorben sind. Die Zahl der Todesopfer liegt bei 59 in Tübingen und bei 86 in Reutlingen.

 

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Hilfsangebote:
Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen sollen sich während der Corona-Epidemie besonders gut von anderen isolieren. Um diese Menschen zuhause mit Lebensmitteln oder Medikamenten zu versorgen, gibt es im Kreis Tübingen viele öffentliche und private Hilfsangebote. Es gibt aber auch Meldungen über Betrüger, welche die Situation ausnutzen. Fast überall können sich Hilfesuchende deshalb direkt an ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung wenden, wo man den Überblick über lokale Nachbarschaftshilfen und seriöse Angebote von Organisationen und Institutionen hat. Wir haben die Infoseiten zusammengetragen.

 

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Das derzeit grassierende neuartige Coronavirus gehört zur Familie der Coronaviridae, deren Vertreter bei Wirbeltieren verschiedene Erkrankungen hervorrufen. Manche Coronaviren können Artenbarrieren überwinden und mehrere Wirtspezies infizieren.

Beim Menschen sind momentan sieben Coronavirusspezies als Erreger von leichten Erkältungskrankheiten bis hin zu schweren akuten Atemwegssyndromen bekannt (Stand Februar 2020). Neben dem sich aktuell weltweit ausbreitenden Sars-Cov-2 ist auch der Erreger der Sars-Pandemie 2002/2003 Sars-Cov sowie der 2012 aufgetretene Erreger Mers-Cov von Bedeutung.

Sars steht für Severe Acute Respiratory Syndrome (Schweres Akutes Atemwegssyndrom), Mers bedeutet Middle East Respiratory Syndrome (Atemwegssyndrom des Mittleren Ostens).

Der Begriff Corona bezieht sich auf das Erscheinungsbild dieser Viren: Die Fortsätze auf der Virenhülle sehen unter dem Elektronenmikroskop wie ein Strahlenkranz aus, der einer Sonnenkorona ähnelt. Corona kommt aus dem Spanischen und bedeutet Krone.

Die durch das Sars-CoV-2 (Severe-Acute-Respiratory-Syndrome-Coronavirus-2) ausgelöste Erkrankung der Atemwege wurde Covid-19 genannt (Coronavirus-Disease-2019, deutsch: Coronavirus-Krankheit-2019).

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus Sars-Cov-2 gibt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Fachliche Informationen zu der neuen Atemwegserkrankung Covid-19 (verursacht durch das Coronavirus Sars-Cov-2) stellt das Robert-Koch-Institut zur Verfügung.

Informationen zum Coronavirus, zu den Fallzahlen und zu den geltenden Verordnungen zur Eindämmung der Epidemie im Land gibt es beim Sozialministerium Baden-Württemberg.

Das Tübinger Landratsamt hat unter der Telefonnummer 07071/207-3600 eine Hotline eingerichtet: Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr.

Neben Einkaufshilfen vermittelt die Stadtverwaltung Tübingen Informationen zu sozialen Hilfsangeboten in Tübingen. Das Corona-Telefon ist immer montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr besetzt. Die Telefonnummer lautet 07071/204-1010. Der Hilfsdienst ist auch per E-Mail erreichbar: corona.soziales@tuebingen.de. Viele Informationen und Kontaktdaten von Einkaufs- und Nachbarschaftshilfen gibt es außerdem auf der städtischen Internetseite: www.tuebingen.de/corona-einkaufshilfe

Wer seine Hilfe in der Nachbarschaft anbieten möchte, kann das auch über das Formular tun, das wir - inspiriert vom Berliner Rundfunk - erstellt haben und hier als PDF zum Download anbieten: ausfüllen, ausdrucken und in der Nachbarschaft verteilen für die Menschen, die keinen Internetzugang haben.