Covid-19 in der Region Tübingen

Coronavirus: Der Live-Blog vom 18. Juni 2020

18.06.2020

Von ST

Die Festivalsaison fällt dieses Jahr ins Wasser. Baiersbronn Open Air, 2020-02-07, Archivbild: Ingmar Wein

Die Festivalsaison fällt dieses Jahr ins Wasser. Baiersbronn Open Air, 2020-02-07, Archivbild: Ingmar Wein

Donnerstag, 18. Juni

22.00 Uhr: Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35.243 gestiegen. Von diesen sind knapp 33.000 wieder genesen, wie das Gesundheits- und Sozialministerium mitteilt. Am Donnerstag seien dem Ministerium 20 weitere bestätigte Infektionen gemeldet worden. Derzeit seien geschätzt noch 436 Menschen im Land mit dem Virus infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 5 auf 1821.

18.40 Uhr: Die Gesundheitsämter im Südwesten arbeiten personell am Anschlag - das wurde in der Corona-Krise deutlich. Ministerpräsident Kretschmann verspricht eine Aufstockung. Aber wann kommt die?

18.36 Uhr: Der Landkreis Tübingen meldet 1294 laborbestätigte Infektionen mit Sars-Cov-2 (unverändert) und 60 Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 seit Ausbruch der Pandemie. Seit Mittwoch kam ein Todesfall hinzu, laut Landratsamt eine Person über 90 Jahre.

17.44 Uhr: Auch im Landkreis Tübingen soll nun wie bereits im Kreis Reutlingen ein Chatbot die Corona-Hotline ersetzen. Die deutlich zurückgegangenen Corona-Fallzahlen wirken sich auch auf das Anrufaufkommen bei der seit Anfang März von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung betreuten Corona-Hotline aus, so das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Bei der Hotline zur Entlastung des Gesundheitsamtes gingen anfangs bis zu 900 Anrufe täglich ein. Inzwischen kommen nur noch 20 bis 30 Anrufe pro Tag, bei denen es überwiegend um die aktuellen Regelungen der Corona-Verordnung des Landes geht. Von Montag, 22. Juni, an wird die Hotline deshalb eingestellt, stattdessen gibt es auf www.kreis-tuebingen.de ein verbessertes Informationsangebot sowie den vom Landes-Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration bereitgestellten Chatbot „Corey“. Dieser bietet an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Covid-19.

17.22 Uhr: Fußball-Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim macht in der Partie gegen den 1. FC Union Berlin am Samstag Trikotwerbung für die Corona-Warn-App.

17.20 Uhr: Neue Corona-Tests bei 530 Mitarbeitern von Müller Fleisch in Birkenfeld bei Pforzheim haben keinen Nachweis des Virus mehr erbracht.

16.11 Uhr: Für viele Betriebe sind Azubi-Stellen ein Kostenfaktor - und somit in Corona-Zeiten ein Punkt zum Einsparen. Das Land will nun gegensteuern, setzt aber vor allem auf die geplanten Bundeshilfen.

15.56 Uhr: Der Landkreis Reutlingen meldet 1546 laborbestätigte Infektionen mit Sars-Cov-2 (plus 1 seit Mittwoch) und 88 Todesfälle (unverändert) in Zusammenhang mit Covid-19 seit Ausbruch der Pandemie. Die Inzidenz der letzten sieben Tage beträgt 0,7 pro 100.000 Einwohner.

14.31 Uhr: Wie viele Betriebe werden im Herbst Ausbildungsplätze anbieten? Um diese bange Frage ging es am Donnerstag beim Ausbildungsgipfel des Wirtschaftsministeriums mit Vertretern der Industrie-, Handels- und Handwerkskammern des Landes. Große Sorgen bereitet den Beteiligten der von den Kammern vorhergesagte zweistellige Rückgang bei Ausbildungsverträgen im Herbst. Mit einer Ausbildungsprämie möchte die Bundesregierung das verhindern, indem sie kleine und mittlere Unternehmen, die ihr Lehrstellen-Angebot dieses Jahr beibehalten oder erhöhen, finanziell unterstützen.

Die Handwerkskammer Reutlingen hat hingegen eher Sorge alle Ausbildungsplätze für dieses Jahr zu besetzen, noch 754 Lehrstellen im Handwerk seien frei. „Die Bereitschaft auszubilden ist trotz Corona-Krise da, dieses Jahr haben wir sogar 200 Lehrstellen mehr in unserer Lehrstellenbörse als 2019. Uns ist auch nicht bekannt, dass Betriebe abgeschlossene Ausbildungsverträge wegen der Krise aufgelöst hätten“, sagt Christiane Nowottny, Geschäftsbereichsleiterin für Berufsausbildung, Prüfungs- und Sachverständigenwesen der Kammer.

14.22 Uhr: Die Exporte im Südwesten sind aufgrund der Corona-Krise um ein Drittel eingebrochen: Die Ausfuhren gingen um 34,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Das Minus war noch etwas stärker als bundesweit. Dort betrug der Rückgang 31,1 Prozent.

14.04 Uhr: Geflüchtete leben oft in Großunterkünften auf engstem Raum zusammen, das könnte die Ausbreitung des Coronavirus befördern, mahnte der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werk Baden Urs Keller an. Es sei „fahrlässig, Menschen weiter über Monate in Massenunterkünfte zu zwingen“, erklärte er anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni.

12.56 Uhr: Die Corona-Krise hat spürbare Auswirkungen auf die baden-württembergische Baubranche: Die Auftragseingänge brachen im April auf 870 Millionen Euro ein nach 1,18 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, wie der Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Thomas Möller, am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Der Rückgang habe somit 26,5 Prozent betragen.

12.43 Uhr: Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium macht Druck für eine rasche Wiederaufnahme des Messebetriebs mit größeren Veranstaltungen. „Wir sind der Auffassung, dass nichts mehr gegen eine Öffnung größerer Messen spricht, sollte das Infektionsgeschehen im Herbst dies zulassen. Für die Messen zählt jeder Tag“, sagte eine Sprecherin der CDU-Politikerin Nicole Hoffmeister-Kraut heute in Stuttgart.

11.41 Uhr: Die CDU fordert angesichts sinkender Infektionszahlen deutliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen im Land: Demnach sollen bald Ansammlungen von bis zu 20 statt bis zu zehn Personen aus verschiedenen Haushalten in der Öffentlichkeit erlaubt sein. So steht es in einem vorläufigen Entwurf der Corona-Verordnung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zudem möchte die CDU ab Anfang Juli Veranstaltungen mit bis zu 250 Leuten freigeben

11.34 Uhr: Die barocke Wallfahrtskirche in Uhldingen-Mühlhofen am Bodensee bietet ihren Besuchern einen pandemiegerechten, fast kontaktlosen Weihwasserspender. Der Apparat funktioniere genau wie der ursprüngliche Desinfektionsspender: Das Weihwasser komme heraus, wenn man mit dem Ellbogen auf den Bogen drücke. Die Weihwasserbecken waren wegen der Ansteckungsgefahr in der Corona-Krise nicht benutzbar.

11.16 Uhr: Um die Ansteckungsgefahr zu vermindern, sollen die Gefängnisse während der Corona-Krise entlastet werden. Deshalb sitzen momentan deutlich weniger Häftlinge in baden-württembergischen Gefängnissen ein als üblich. Unter anderem sei die Auslastung im geschlossenen Männervollzug, der Anfang März noch zu über 100 Prozent belegt war, auf rund 88 Prozent zurückgefahren worden, teilte das Justizministerium am Donnerstag in Stuttgart mit.

10.50 Uhr: Tübinger Olympiasieger Dieter Baumann findet deutsche Leichtathletik-Meisterschaften ohne Laufwettbewerbe nicht akzeptabel: „Ich verstehe das überhaupt nicht“, sagte der 55 Jahre alte Tübinger der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die für 8./9. August geplanten Titelkämpfe in Braunschweig. Wegen der Abstandsregeln sind bisher keine Laufwettbewerbe von 1500 Metern an aufwärts vorgesehen. „Man könnte sehr wohl die Läufer am Abend vorher testen und dann in ein Hotel stecken“, sagte Baumann. „Da bräuchte man auch keine Quarantäne.“ Wenn es an den Kosten für Tests auf den Corona-Virus scheitere, sagte Baumann, „dann zahle ich die für die 5000 Meter“.

8.00 Uhr: Die finanzielle Lage der Gemeinde Ammerbuch ist desaströs: Der Gemeinde droht ein Finanzloch von 1,6 Millionen Euro. Jetzt hofft sie auf weitere Rettungsschirme, sonst droht die Haushaltssperre.

Auch im Nehrener Haushalt sieht es nicht gut aus. Die Finanzlage ist noch nicht dramatisch, doch viel Spielraum bietet sie nicht: Der Gemeindetag geht davon aus, dass den Kommunen 4,6 Milliarden Euro dieses Jahr wegen der Corona-Krise fehlen werden.

7.54 Uhr: Weil bei der Rottenburger Stadtverwaltung immer mehr Leute anriefen, um sich über die Corona-Verordnung zu erkundigen, richtete das Amt für öffentliche Ordnung am 27. April eine Corona-Hotline ein. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Telefon beantworten seither Fragen zu den aktuellen Einreisebestimmungen, zur Schließung beziehungsweise Wiedereröffnung von Einrichtungen und zur Maskenpflicht. Die Corona-Hotline der Stadtverwaltung ist unter der Nummer 07472/165490 zu erreichen.

7.50 Uhr: Braucht es ein Gesetz, das Benachteiligungen für App-Verweigerer ausschließt? Grüne und Linke warnen vor einem Zwang zur Corona-App. Die Grünen haben sogar ein Gesetz entworfen, das Benachteiligungen für App-Verweigerer verbieten soll. Regierung und FDP halten das jedoch für unnötig.

7.43 Uhr: 218,5 Milliarden Euro neue Schulden: Olaf Scholz (SPD) hat offenbar Gefallen daran gefunden, seine Auftritte mit einer ungewöhnlichen Formulierung oder einem lustigen Wort zu garnieren. Anfangs in der Corona-Krise hatte der Finanzminister die „Bazooka“ rausgeholt, um die staatlichen Hilfsgelder zu beschreiben. Dann lautmalte er den „Wumms“, den sein Konjunkturpaket erzeugen solle. Bei der Vorstellung des Plans, wie der Staat denn nun die „Bazooka“ und den „Wumms“ bezahlen soll, zitierte Scholz nun am Mittwoch einen 80er-Jahre Song: „Ab jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt“.

7.36 Uhr: Hunderte Infizierte in Schlachtbetrieb bei Tönnies: Die Schlachtungen seien umgehend eingestellt worden, nun würden weitere Bereiche nach und nach heruntergefahren, teilte das Unternehmen mit.

7.13 Uhr: Pizza-Auslieferer bei Lieferando, Fahrer bei Uber, Handwerker bei Myhammer oder Computerexperten, die ihre Aufträge über spezielle Internet-Seiten bekommen – das Feld der Plattformarbeit ist groß, unübersichtlich und wenig geregelt. Sicher ist nur: Der Markt wächst schnell mit zweistelligen Zuwachsraten, und die Corona-Krise könnte ihn noch beflügeln, wenn mehr Menschen ihren Job verlieren oder sich wegen des niedrigen Kurzarbeitergelds noch etwas dazuverdienen wollen, sagt Christoph Freudenberg von der Deutschen Rentenversicherung Bund.

7.00 Uhr: Die Rettung der Lufthansa ist in Gefahr: Der Großaktionär Heinz Hermann Thiele stockt seinen Anteil auf und hält nun 15,5 Prozent. Er fordert Nachverhandlungen des Deals mit der Bundesregierung. Ein Schutzschirmverfahren droht.

6.55 Uhr: Die Opposition im Landtag hat die grün-schwarzen Pläne kritisiert, erst im Herbst ein eigenes Konjunkturpaket aufzulegen. „Das ist zu spät“, hielt SPD-Fraktionschef Andreas Stoch der Regierung am Mittwoch im Landtag vor. Andere Länder würden vorlegen, „Baden-Württemberg schafft es nicht, das ist ein weiteres Zeichen dafür, dass diese Regierung in der Krise nicht handlungsfähig ist“.

 

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6.48 Uhr: Die landeseigene Förderbank L-Bank sieht die baden-württembergische Wirtschaft wegen Corona noch längst nicht am Boden: In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat das Institut Förderkredite in Höhe von 1,4 Mrd. Euro bewilligt – das sind knapp 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Es handelt sich dabei um die normalen Förderangebote der L-Bank, die nichts mit den Corona-Hilfen zu tun haben.

6.42 Uhr: Seit dem ersten Corona-Fall in Afrika hängt die Pandemie wie ein Damoklesschwert über dem Kontinent. Die Infektionswelle werde Afrika härter treffen als jede andere Region, hieß es. Monate später haben sich viele der Annahmen nicht bewahrheitet: Das Virus breitet sich vergleichsweise langsam aus – gleichzeitig sind die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Maßnahmen vielerorts schlimm.

6.35 Uhr: Das bis Ende August geltende Verbot für Großveranstaltungen soll bis mindestens Ende Oktober verlängert werden, jedoch sieht die Einigung auch Möglichkeiten für Ausnahmen vor. Das Verbot gelte für solche Veranstaltungen, „bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich ist“.

6.30 Uhr: Der neue Landeselternbeirat ist zufrieden mit dem Fahrplan des Ministeriums – und warnt vor einer zweiten Welle. Lokal und kommunal bleibt vieles unklar – landesweit aber ist durch das Konzept aus dem Kultusministerium, das am Dienstag bekannt wurde, vieles klarer als vorher. Der neu gegründete Landeselternbeirat (wir berichteten), dem auch Tübinger Elternvertreter angehören, begrüßt die Pläne des Landes zur Wiedereröffnung der Kitas und Kindergärten am 1. Juli.

Demnach ist ein Wegfall der Abstandsregeln ebenso vorgesehen wie große Handlungsspielräume für die Einrichtungen und Erzieherinnen. So soll, da wo es niemanden gefährdet, eine Rückkehr zum Regelbetrieb und damit einer Betreuung für ausnahmslos alle Kinder ermöglicht werden. Gleichzeitig fordern die Elternverteter Vorbereitungen für den Umgang mit einer zweiten Welle.

6.25 Uhr: Krankenhaus-Beschäftigte in Bad Urach, Reutlingen und Münsingen fordern Gefahrenprämien und keinen Personalabbau. Rund 140 Personen sahen zu, als die Beschäftigten am Mittwoch den beiden neuen Krankenhausmanagern Jörg Martin und Dominik Nusser ihre Petition per Videokonferenz überreichten. Die haben bisher über 800 Beschäftigte und damit mehr als ein Drittel der 2200 Mitarbeiter/innen der Kreiskliniken Reutlingen unterschrieben. Sie wehren sich mit der Petition gegen einen weiteren Personalabbau und fordern eine Gefahren-Zulage in der Covid-19-Zeit, genügend Schutzmaterial und den Erhalt der Daseinsvorsorge an den Standorten Bad Urach und Münsingen.

6.19 Uhr: Wer trotz Pandemie das Sportabzeichen machen will, kann das beim TV Rottenburg tun. Die Hygiene- und Abstandsregeln müssen bei der Abnahme eingehalten werden, was jedoch bei den verschiedenen Disziplinen gut umzusetzen ist.

 

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6.12 Uhr: Die Linke kritisiert die Bedingungen der Beteiligung des Bundes am Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac. „Medizinunternehmen mit staatlicher Beteiligung müssen dem Nutzen der Allgemeinheit dienen statt den Anteilseignern.“ Das fordern die Bundestagsabgeordnete Heike Hänsel und die Tübinger Gemeinderatsfraktion der Linken mit Bezug auf die Beteiligung des Bundes am Tübinger Impfstoffhersteller Curevac.

6.08 Uhr: Als zweites deutsches Unternehmen darf die Tübinger Curevac ab sofort einen Corona-Impfstoff an Menschen testen. Das teilte das Pharma-Unternehmen gestern mit. Zuvor hatte das Paul-Ehrlich-Institut die Genehmigung erteilt. „Wir sind zuversichtlich“, sagte der amtierende Curevac-Chef Franz-Werner Haas, „dass wir, dank unserer gründlichen Vorarbeit, einen sicheren und wirksamen Impfstoff mit niedriger Dosis liefern können.“ Er wies daraufhin, dass Curevac parallel zu den Tests schon große Mengen des Impfstoffs auf Vorrat produziere. Bevor ein Impfstoff eingesetzt werden kann, müssen die Forscher Wirksamkeit und Verträglichkeit im Labor und bei Tierversuchen nachweisen.

6 Uhr: Guten Morgen aus der Online-Redaktion. Wie gewohnt zunächst der Blick zurück: Weder im Kreis Tübingen noch im Kreis Reutlingen gab es gestern eine bestätigte Neuinfektion. In Tübingen blieb es bei 1294, im Nachbarkreis bei 1545. Die meisten Erkrankten sind wieder genesen. Das Tübinger Gesundheitsamt meldet 59 Menschen, die an oder mit dem Virus starben, das Reutlinger 89, einen mehr als am Vortag.

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Erklärung häufiger Begriffe:

Das derzeit grassierende neuartige Coronavirus gehört zur Familie der Coronaviridae, deren Vertreter bei Wirbeltieren verschiedene Erkrankungen hervorrufen. Manche Coronaviren können Artenbarrieren überwinden und mehrere Wirtspezies infizieren.

Beim Menschen sind momentan sieben Coronavirusspezies als Erreger von leichten Erkältungskrankheiten bis hin zu schweren akuten Atemwegssyndromen bekannt (Stand Februar 2020). Neben dem sich aktuell weltweit ausbreitenden Sars-Cov-2 ist auch der Erreger der Sars-Pandemie 2002/2003 Sars-Cov sowie der 2012 aufgetretene Erreger Mers-Cov von Bedeutung.

Sars steht für Severe Acute Respiratory Syndrome (Schweres Akutes Atemwegssyndrom), Mers bedeutet Middle East Respiratory Syndrome (Atemwegssyndrom des Mittleren Ostens).

Der Begriff Corona bezieht sich auf das Erscheinungsbild dieser Viren: Die Fortsätze auf der Virenhülle sehen unter dem Elektronenmikroskop wie ein Strahlenkranz aus, der einer Sonnenkorona ähnelt. Corona kommt aus dem Spanischen und bedeutet Krone.

Die durch das Sars-CoV-2 (Severe-Acute-Respiratory-Syndrome-Coronavirus-2) ausgelöste Erkrankung der Atemwege wurde Covid-19 genannt (Coronavirus-Disease-2019, deutsch: Coronavirus-Krankheit-2019).

Die Reproduktionszahl (R-Wert) wird vom Robert Koch-Institut ermittelt. Sie gibt die Anzahl der Personen an, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden. R 1 bedeutet, dass jeder Infizierte im Durchschnitt eine weitere Person infiziert, bei R 2 werden von jedem Infizierten zwei weitere Menschen angesteckt.

Die 7-Tage-Inzidenz dient seit Anfang Mai in Deutschland als Messzahl für eine Bewertung des Infektionsgeschehens anhand derer entsprechende Kontrollmaßnahmen festgelegt werden. Sie entspricht der Anzahl der in den vergangenen sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner. In Landkreisen mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der vergangenen sieben Tage sollen vom zuständigen Gesundheitsamt in Absprache mit den Landesbehörden beschränkende Maßnahmen gegen den schnellen Anstieg der Infektionsrate ergriffen werden.

Informationsseiten zu Corona

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus Sars-Cov-2 gibt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Fachliche Informationen zu der neuen Atemwegserkrankung Covid-19 (verursacht durch das Coronavirus Sars-Cov-2) stellt das Robert-Koch-Institut zur Verfügung.

Informationen zum Coronavirus, zu den Fallzahlen und zu den geltenden Verordnungen zur Eindämmung der Epidemie im Land gibt es beim Sozialministerium Baden-Württemberg.

Das Tübinger Landratsamt hat unter der Telefonnummer 07071/207-3600 eine Hotline eingerichtet: Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr.

Hilfsangebote

Neben Einkaufshilfen vermittelt die Stadtverwaltung Tübingen Informationen zu sozialen Hilfsangeboten in Tübingen. Das Corona-Telefon ist immer montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr besetzt. Die Telefonnummer lautet 07071/204-1010. Der Hilfsdienst ist auch per E-Mail erreichbar: corona.soziales@tuebingen.de. Viele Informationen und Kontaktdaten von Einkaufs- und Nachbarschaftshilfen gibt es außerdem auf der städtischen Internetseite: www.tuebingen.de/corona-einkaufshilfe

Wer seine Hilfe in der Nachbarschaft anbieten möchte, kann das auch über das Formular tun, das wir - inspiriert vom Berliner Rundfunk - erstellt haben und hier als PDF zum Download anbieten: ausfüllen, ausdrucken und in der Nachbarschaft verteilen für die Menschen, die keinen Internetzugang haben.

Es gibt im Kreis Tübingen viele öffentliche und private Hilfsangebote, aber auch Meldungen über Betrüger, welche die Situation ausnutzen. Fast überall können sich Hilfesuchende deshalb direkt an ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung wenden, wo man den Überblick über lokale Nachbarschaftshilfen und seriöse Angebote von Organisationen und Institutionen hat. Wir haben die Infoseiten zusammengetragen.

Zum Dossier: Alle Corona Live-Blogs

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Erstellt:
18.06.2020, 06:25 Uhr
Lesedauer: ca. 9min 17sec
zuletzt aktualisiert: 18.06.2020, 06:25 Uhr

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