Covid-19 in der Region Tübingen

Corona: Der Live-Blog vom 29. Mai 2020

29.05.2020

Von job/möl/itz/hz

Das Tübinger Landratsamt – hier der B-Bau mit Gesundheitsamt – hat die aktuellen Zahlen von Genesenen bekanntgegeben. Bild: Hans-Jörg Schweizer

Das Tübinger Landratsamt – hier der B-Bau mit Gesundheitsamt – hat die aktuellen Zahlen von Genesenen bekanntgegeben. Bild: Hans-Jörg Schweizer

Freitag, 29. Mai

20.34 Uhr: Patienten, die an Covid-19 erkranken, haben ein erhöhtes Risiko, im Zusammenhang mit einer Operation zu sterben. Vor planbaren Operationen sollte deshalb eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-Cov-2 möglichst ausgeschlossen werden. Zu diesem Schluss kommt eine weltweite Untersuchung, deren Ergebnisse jetzt von dem Forschungsnetzwerk CovidSurg Collaborative im Fachjournal The Lancet veröffentlicht wurde.

Professor Dr. Alfred Königsrainer, klinischer Leiter der Studie in Tübingen und Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie sieht das Tübinger Universitätsklinikum jedoch gut gerüstet: „Wir haben aus den vergangenen Wochen gelernt und uns gut vorbereitet. Bei Notfalleingriffen und vor geplanten Operationen tun wir alles, um im Vorfeld eine Sars-Cov-2-Infektion möglichst auszuschließen. Dies ist uns bislang auch gelungen.“

19.21 Uhr: Die grün-schwarze Koalition hat Streitpunkte über Corona-Lockerungen im Südwesten abgeräumt. Die Maßgaben für private Feste werden stärker gelockert als ursprünglich geplant. Zu Hause sollen solche Feiern mit bis zu 20 Menschen erlaubt sein, wenn diese aus verschiedenen Wohnungen kommen. Bei Familienmitgliedern solle es keine Begrenzung geben. Bei privaten Feiern in öffentlich angemieteten Räumen sollen bis zu 99 Menschen zusammenkommen dürfen. Die Regelung soll zum 9. Juni gelten, wie das Staatsministerium nach einer Sitzung des Koalitionsausschusses am Freitag mitteilte.

 

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19.10 Uhr: Die Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit in Baden-Württemberg können am 2. Juni eingeschränkt mit ihrer Arbeit wieder an den Start gehen.

18.41 Uhr: Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 34 708 gestiegen.

17.31 Uhr: Die Gewerkschaft GEW glaubt nicht an die von der Landesregierung angekündigte vollständige Öffnung der Grundschulen bis Ende Juni. GEW-Landeschefin Doro Moritz bezweifelte am Freitag in Stuttgart, dass es dafür genug Lehrer gibt.

17.01 Uhr: Das Tübinger Institut für Tropenmedizin unterbricht seine Studie mit dem Medikament Chloroquin im Kampf gegen Corona-Erkrankungen. Wie Institutsdirektor Peter Kremsner am Freitag mitteilte, soll bis zu zwei Wochen ausgesetzt werden, weil es Berichte über schwere Nebenwirkungen des Malaria-Mittels gegeben hat.

16.10 Uhr: Pünktlich zu Pfingsten starten Achterbahnen, Karussells und andere Freizeitattraktionen wieder durch - mit Einschränkungen. Denn Corona ist noch nicht vorbei. Der Innenminister appelliert an die Menschen.

 

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15.20 Uhr: Die mehr als 200 Piloten und Flugbegleiter der österreichischen Airline Laudamotion an den deutschen Standorten in Stuttgart und Düsseldorf müssen weiter um ihr Mai-Gehalt bangen. Die Ryanair-Tochter teilte den Mitarbeitern in einem Brief mit, man habe nicht die nötigen Mittel. Man hoffe, das Mai-Gehalt so schnell wie möglich im Juni auszahlen zu können. Das Schreiben vom Donnerstag liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Das Unternehmen habe in den vergangenen zwei Jahren etwa 200 Millionen Euro verloren und seit dem 17. März wegen der Corona-Pandemie keine Passagiere mehr verzeichnen können. Das Unternehmen kritisierte die Bundesagentur für Arbeit Würzburg, die einen Antrag auf Kurzarbeit abgelehnt habe. Eine Lauda-Sprecherin sagte, man habe dagegen Rechtsmittel eingelegt.

14.19 Uhr: Der Handelsverband fürchtet weiter um die Existenz vieler Tausend Geschäfte im Südwesten. Wegen der Corona-Beschränkungen habe der Umsatz des Nicht-Lebensmittel-Handels im April bundesweit um 14,5 Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen. „Diese verheerenden Negativ-Umsätze erwarten wir auch für Baden-Württemberg“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes, Sabine Hagmann, am Freitag und erneuerte in einem Brief an die Landesregierung ihre Forderung nach einem Entschädigungsfonds. Im Land sei von mindestens 6000 Insolvenzen in den kommenden Monaten auszugehen.

13.44 Uhr: Die großen Freizeitparks im Südwesten haben zum ersten Öffnungstag nach der Corona-Zwangspause eine positive Auftaktbilanz gezogen. Die zum Schutz vor dem Coronavirus angeordneten Hygiene- und Abstandsregeln wurden von den Besuchern eingehalten, sagte der Chef des Europa-Parks in Rust bei Freiburg, Roland Mack, am Freitag. Besucher seien vernünftig gewesen, der Saisonstart habe gut geklappt. Die Freizeitparks Tripsdrill in Cleebronn (Kreis Heilbronn) und Ravensburger Spieleland in Meckenbeuren (Bodenseekreis) bestätigten dies.

Corona: Der Live-Blog vom 29. Mai 2020

13.25 Uhr: Der Kreis Tübingen hat am heutigen Mittag die wöchentliche Zahl der Genesenen vermeldet. Demnach sind – Stand gestern – von 1287 Infizierten bereits 1207 wieder gesund. Es gibt folglich aktuell 21 Personen, die im Kreis Tübingen noch an Covid-19 erkrankt sind. 59 Menschen sind verstorben. Allerdings sind diese Zahl nur ein nach einem Algorithmus berechneten Schätzwert. Auch in der Aufschlüsselung der Gesamtfallzahlen nach Städten und Gemeinden zeigt sich, dass kaum mehr Infizierte im Vergleich zum Sonntag hinzugekommen sind. Nur in Dußlingen, Kusterdingen, Rottenburg und Tübingen kam jeweils ein Fall hinzu:

13.10 Uhr: Das Tübinger Landestheater (LTT) spielt ab dem kommenden Freitag, 5. Juni, wieder. „Der Schwerpunkt wird in den kommenden beiden Monaten auf Vorstellungen unter freiem Himmel im LTT-Hof liegen (gleich neben unserem Haupteingang). Darüber hinaus freuen wir uns sehr, dass auch unsere beiden Premieren – „Top Dogs“ am 19. Juni in der Werkstatt und „Medea“ am 20. Juni im Saal – vor Publikum stattfinden können“, schreibt Intendant Thorsten Weckherlin. Weil zwischen den Zuschauern ein Abstand von 1,50 Metern eingehalten werden muss, dürfen im Saal nur 78 und im der Werkstatt 31 Menschen sitzen. Zum Spielplan geht‘s hier, der Kartenverkauf beginnt am Pfingstmontag.

12.36 Uhr: Der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, hat die Teilnehmer an Demonstrationen gegen Freiheitsbeschränkungen in der Corona-Krise kritisiert. Die Demonstranten stellten ihr Bedürfnis nach Freiheit über den Schutz der besonders schwachen und verletzlichen Menschen, teilte Fürst in seiner Pfingstbotschaft am Freitag mit. „Das ist nicht nur unsolidarisch, sondern geradezu egoistisch und im höchsten Maße verletzend.“

12.22 Uhr: Der Kreis Reutlingen vermeldet die Zahlen für heute. Beziehungsweise vermeldet er, dass es nichts Neues gibt. Es sind weiterhin 1543 laborbestätigte Infizierte und 86 Todesopfer in Zusammenhang mit dem Coronavirus – dieselben Zahlen wie gestern. Eine genesene Person kam hinzu (1436 insgesamt). Die Inzidenz der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohner liegt aktuell bei 5,2.

12.20 Uhr: Wie gelingt das Abstandhalten in der Öffentlichkeit und auf Grünflächen? Die einfachste Antwort: Vernunft. Damit zu Pfingsten Ordnung herrscht, hat sich die Stadt Heidelberg etwas einfallen lassen und auf der Neckarwiese Farbkreise gezogen, damit sich niemand zu nahe kommt.

12.02 Uhr: Nicht alle Menschen gönnen den Gastronomen etwas in diesen schwierigen Zeiten – das beweist ein Fall aus dem Kirchentellinsfurter K‘ffeehaus, den die Inhaberin über Facebook öffentlich machte. Demnach hatte die Gemeinde dem Café erlaubt, drei Tische auf einem Weg vor dem Haus aufzustellen. Gestern nutzte das K‘ffeehaus diese Möglichkeit zum ersten Mal. „Und zack – schon gibt‘s die erste Beschwerde beim Ordnungsamt/der Gemeindeverwaltung“, schreibt die Inhaberin. Und weiter: „Puh. Da bin ich lieber eine finanziell ruinierte Gastronomin, als... Ihr wisst schon. So Jemand.“ In den Kommentaren erhält die Gastronomin viel Zuspruch.

11.56 Uhr: Und die Stadt Tübingen schiebt gleich noch eine Sportmeldung hinterher: Ab Dienstag dürfen Bolzplätze wieder genutzt werden. In Tübingen sind das rund 36 Plätze, die teils mit Toren, teils mit Basketballkörben ausgestattet sind. Es gelten weiterhin die Vorgaben der jeweils aktuellen Corona-Verordnung. Dazu zählen der Mindestabstand von 1,50 Meter und die üblichen Hygieneregeln. Beim Spielen und Sporttreiben muss man darauf achten, dass kein Körperkontakt erfolgt. Jeder Bolzplatz darf von bis zu zehn Personen gleichzeitig benutzt werden. „Wir hoffen, dass sich alle an die Regeln halten, damit wir die Plätze nicht wieder schließen müssen“, erklärt Manfred Niewöhner, Leiter des Fachbereichs Bildung, Betreuung, Jugend und Sport. „Zur Unterstützung werden ab 5. Juni Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachabteilung Jugendarbeit einige Bolzplätze besuchen, um Anregungen zu geben, wie man die Regeln beachten und trotzdem Spaß haben kann.“

11.12 Uhr: Der Vorstand des Württembergischen Fußballverbandes hat heute vorläufige Ordnungsänderungen zur Beendigung des Spieljahres 2019/20 zum 30. Juni beschlossen. Gemäß den Statuten müssen die Delegierten des außerordentlichen Verbandstages diese Entscheidung wiederum absegnen. 600 Vereine aus ganz Baden-Württemberg hatten sich nach der ersten Ankündigung der Maßnahme rückgemeldet, weshalb der Vorstand nun folgende Beschlüsse fasste:

  • Die Meister und Platzierungen, die zur Teilnahme an Aufstiegsspielen berechtigen, werden bei den Herren und Frauen anhand der Quotienten-Regelung (Punkte/Spiele) ermittelt.
  • Abstiegsplätze werden nicht ausgewiesen. Aus Billigkeitserwägungen erscheint es nicht vertretbar, auf Grundlage geänderter Wettbewerbsmodalitäten dahingehende Entscheidungen zu treffen, die für die jeweiligen Vereine gravierende Konsequenzen hätten.
  • Platzierungen, die zur Teilnahme an Entscheidungs- und Relegationsspielen berechtigen, werden nicht ermittelt. Im Ergebnis bedeutet dies, dass ein Aufstieg über die Relegation, die aus rechtlichen Gründen sportlich nicht ausgetragen werden kann, nicht möglich ist.

Auch auf dem Sportplatz gehört das Desinfektionsmittel dazu. Gekickt wird aber in dieser Saison nicht mehr. Bild: Ulmer

Auch auf dem Sportplatz gehört das Desinfektionsmittel dazu. Gekickt wird aber in dieser Saison nicht mehr. Bild: Ulmer

10.18 Uhr: Geplant war das 26. „SWR3 New Pop Festival“ in Baden-Baden für den 17. bis 19. September 2020 – doch nun wurde es abgesagt. Nach den geltenden Landes- bzw. Bundesverordnungen zur Eindämmung von COVID-19 sind Großveranstaltungen zunächst zwar lediglich bis zum 31. August 2020 untersagt – mit einer grundlegenden Veränderung der Situation zum Zeitpunkt des diesjährigen Festivals rechnet SWR3 allerdings nicht.

 

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9.40 Uhr: Durch die Corona-Pandemie werden Kooperationsmöglichkeiten und das schnelle Finden von Unternehmen und Produkten wichtiger denn je. Mit einer Eintragung unter neckaralb.de/branchenbuch erzielen Unternehmen aus der Region zusätzliche, kostenfreie Sichtbarkeit. Neben dem Marketingeffekt erhoffen sich die Macher der Standortagentur die Anbahnung neuer Geschäfte und Kontakte. Betriebe von hier und von außerhalb, Investoren und Fachkräfte können mit wenigen Klicks Informationen über Firmen aus der Region Neckar-Alb finden.

8.57 Uhr: Werfen wir mal einen Blick in die Fußball-Oberliga. Da kicken neben dem SSV Reutlingen auch die Stuttgarter Kickers, ein Klub mit großer Vergangenheit und vielen Anhängern in der Region. Die Kickers wollten unbedingt aufsteigen, doch das Coronavirus sorgte für den Saisonabbruch. Nun soll Hessen Kassel als bester Tabellenzweiter der drei Regionalliga-Unterstufen aufsteigen. Das bringt Kickers-Präsident Rainer Lorz auf die Palme: „Dem statistisch belegbaren Umstand, dass die Oberliga Baden-Württemberg die ausgeglichenste der drei Oberligen ist, wird eine solche Lösung in keiner Weise gerecht. Überspitzt ist dies so, als ob man Celtic Glasgow als Champions League Sieger ausrufen würde, weil sie den besten Punkteschnitt aller europäischer Meister haben“, klagt Lorz auf der Vereins-Homepage. „Damit entzieht sich der Verband einfach seiner Aufgabe, für einen fairen Wettbewerb zu sorgen.“

8.29 Uhr: „Unsere Gesellschaft braucht Bücher, den Kulturdialog und die lebendige Debatte in dieser Zeit mehr denn je“, sagt Karin Schmidt-Friderichs, die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Sie vertritt Verlage und Buchhändler. Und, ja: Die Frankfurter Buchmesse soll in diesem Herbst trotz der Corona-Pandemie stattfinden. Das hat der Aufsichtsrat der Buchmesse entschieden. Aber sie wird anders aussehen als bisher und vom 14. bis 18. Oktober auf dem Messegelände, dezentral in der Stadt und gleichzeitig virtuell stattfinden.

8.05 Uhr: Ende September ist in Poltringen für vier Tage Kirbezeit. Die Großen stemmen die Bierkrüge bei Blasmusik im Zelt, die Kleinen vergnügen sich mit den Freizeit-Angeboten davor. Es ist das einzige Fest dieser Art in Ammerbuch. Aber: „Ich persönlich tendiere dazu, sie nicht zu machen, wenn sogar Veranstaltungen wie der Cannstatter Wasen abgesagt werden“, sagte die Poltringer Vereins-Vorsitzende Andrea Schaible auf TAGBLATT-Anfrage. Die Entscheidung steht jedoch noch aus. Und der SV Poltringen gibt sich noch Zeit.

7.47 Uhr: Angesichts des bevorstehenden langen Pfingstwochenendes hat Innenminister Thomas Strobl (CDU) an die Bevölkerung appelliert, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. „Vernunft muss auch weiterhin das Handeln der Menschen bestimmen“, sagte der CDU-Politiker in Stuttgart. Die unsichtbare Gefahr sei noch unter uns, das Virus sei nicht gebannt.

Die Einhaltung der Corona-Verordnung überwacht die Polizei seit dem 19. März. Bislang wurden mehr als 343.900 Menschen und über 70.300 Fahrzeuge (Stand: 27. Mai) kontrolliert. In 27.593 Fällen kam es zu Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten.

7.26 Uhr: Studenten helfen an den Gesundheitsämtern als Containment Scouts bei der Eindämmung des Coronavirus. Ein Vollzeit-Job: 2300 brutto, Entgeltgruppe 3. Ausgesucht vom Robert-Koch-Institut (RKI) und bezahlt vom Bund, werden die Scouts je nach Bedarf zur Unterstützung verteilt. Allerdings seien die Helfer reichlich spät gekommen, sagt Dominique Scheuermann, die Amtsleiterin in Esslingen. Nämlich erst Ende April, als die erste Infektionswelle schon wieder abgeflacht sei.

7.10 Uhr: Mit Flatterbändern und Schildern weist die Stadt darauf hin, dass der Baggersee und der Uferbereich in Hirschau noch immer gesperrt sind. Dies schreibt die Corona-Verordnung des Landes vor. Auch an den bevorstehenden Feiertagen ist ein Aufenthalt dort nicht gestattet. Eine Änderung ist jedoch in Sicht: Ab Dienstag, 2. Juni, dürfen sich Sonnenanbeter und Wassernixen wieder am See und im Wasser aufhalten. Allerdings gelten dann immer noch die strengen Auflagen zur Hygiene und zum Abstandhalten. Das Schwimmen im See ist zwar erlaubt, geschieht aber weiterhin auf eigene Gefahr.

7.01 Uhr: Am Donnerstag beschloss der Bundestag im Eilverfahren zusätzliche Hilfen für einzelne Gruppen: Es gibt mehr Hilfen für Eltern, für Restaurants sinkt die Mehrwertsteuer auf Speisen und Arbeitgeber können das Kurzarbeitergeld steuerfrei aufstocken.

 

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6.47 Uhr: Wenn Ende Juni alle Kitas und Grundschulen wieder öffnen, werden dort keine Abstandsregeln mehr gelten, stellt Kultusministerin Susanne Eisenmann klar. Warum sie diesen Schritt trotz der Virus-Gefahr wagt und weshalb sie fordert, die Corona-Beschränkungen grundsätzlich zu überarbeiten, darüber spricht die Spitzenkandidatin der Südwest-CDU im Interview.

6.30 Uhr: Auch Jugendliche wollen sich treffen – doch manche Treffpunkte bleiben noch geschlossen, beispielsweise in Reutlingen. Die beliebte Skateanlage beim Bürgerpark ist während der Corona-Krise kurz nach ihrer Wiedereröffnung erneut geschlossen worden, weil die Jugendlichen sich nicht an die Abstandsregeln hielten. Am Donnerstag diskutierten nun knapp 50 Jugendliche mit Verantwortlichen der städtischen Jugendarbeit darüber, unter welchen Bedingungen wieder geskatet werden kann.

Kultur sucht neue Wege, das Auto wird zum Schutzraum, beim ersten Autokult-Abend auf der Wiese hinter der Rottenburger Festhalle mit Helge Thun und Udo Zepezauer. Bild: Klaus Franke

Kultur sucht neue Wege, das Auto wird zum Schutzraum, beim ersten Autokult-Abend auf der Wiese hinter der Rottenburger Festhalle mit Helge Thun und Udo Zepezauer. Bild: Klaus Franke

6.20 Uhr: Die Kultur sucht sich weiter Wege, wie sie unter Pandemie-Bedingungen ihr Publikum erreichen kann. In Rottenburg begann nun die Reihe Autokult-Abend auf der Wiese hinter der Festhalle: Helge und das Udo – Helge Thun und Udo Zepezauer – eröffneten gestern Abend gegen 20 Uhr die Veranstaltungsreihe, mit der die Kulturfans auch in Rottenburg vom Dasein auf dem Sofa erlöst werden.

In Tübingen wiederum überbrückt der Semiseria-Chor die dürren Coronazeiten mit einem schönen Youtube-Video: Mit der zu Herzen gehenden Version des Evergreens We shalll overcome“, den der seit 25 Jahren bestehende Chor seit vier Spielzeiten in der Pete-Seeger-Koproduktion an der Seite des Melchinger Lindenhofs anstimmt. Erst einmal schnipsen die Chormitglieder erwartungsfroh zur Ton-Probe oder klatschen aufnahmetestend in die Hände, bis sich (rund um Semiseria-Anführer und Arrangeur Frank Schlichter samt Sohn Leo) die Stimmen zum harmonischen Ganzen zusammenfügen. Das ist schwieriger als gedacht. „Es braucht die richtige Software, gute Ideen und einen guten Rechner“, verrät Schlichter.

Eine nicht-virtuelle Ausstellungseröffnung gibt es am Freitag in einer Woche: TAGBLATT-Zeichner Sepp Buchegger stellt eine Auswahl aus seinen mehreren Tausend Zeichnungen in der Sudhaus-Galerie „Peripherie“ aus. Und zur Eröffnung wird es heute in einer Woche sogar wieder eine waschechte Vernissage geben: Am kommenden Freitag, 5. Juni, spricht Sepp Buchegger um 19 Uhr in der Galerie über sein Handwerk. Musikalische Begleitung: Rainer Tempel am Klavier. Aufgrund der amtlichen Corona-Sicherheitsvorschriften findet die Eröffnung der Ausstellung unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften statt (Mindestabstand, Maskenpflicht).

6.15 Uhr: Guten Morgen aus der Online-Redaktion. Wie meistens zunächst ein Blick auf die Zahlen des Vortags: Weder im Kreis Tübingen noch im Kreis Reutlingen vermeldeten die Gesundheitsämter neue laborbestätigte Infektionen mit dem Sars-Cov-2-Erreger. Allerdings stieg die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen im Kreis Tübingen auf 59: Gestern starb laut Auskunft des Landratsamts eine Person im Alter zwischen 85 und 90 Jahren. Im Kreis Reutlingen blieb es bei 86 Verstorbenen. Die bestätigten Infektionen lagen im Kreis Tübingen weiter bei 1287, im Kreis Reutlingen bei 1543.

 

Hilfsangebote:
Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen sollen sich während der Corona-Epidemie besonders gut von anderen isolieren. Um diese Menschen zuhause mit Lebensmitteln oder Medikamenten zu versorgen, gibt es im Kreis Tübingen viele öffentliche und private Hilfsangebote. Es gibt aber auch Meldungen über Betrüger, welche die Situation ausnutzen. Fast überall können sich Hilfesuchende deshalb direkt an ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung wenden, wo man den Überblick über lokale Nachbarschaftshilfen und seriöse Angebote von Organisationen und Institutionen hat. Wir haben die Infoseiten zusammengetragen.

 

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Das derzeit grassierende neuartige Coronavirus gehört zur Familie der Coronaviridae, deren Vertreter bei Wirbeltieren verschiedene Erkrankungen hervorrufen. Manche Coronaviren können Artenbarrieren überwinden und mehrere Wirtspezies infizieren.

Beim Menschen sind momentan sieben Coronavirusspezies als Erreger von leichten Erkältungskrankheiten bis hin zu schweren akuten Atemwegssyndromen bekannt (Stand Februar 2020). Neben dem sich aktuell weltweit ausbreitenden Sars-Cov-2 ist auch der Erreger der Sars-Pandemie 2002/2003 Sars-Cov sowie der 2012 aufgetretene Erreger Mers-Cov von Bedeutung.

Sars steht für Severe Acute Respiratory Syndrome (Schweres Akutes Atemwegssyndrom), Mers bedeutet Middle East Respiratory Syndrome (Atemwegssyndrom des Mittleren Ostens).

Der Begriff Corona bezieht sich auf das Erscheinungsbild dieser Viren: Die Fortsätze auf der Virenhülle sehen unter dem Elektronenmikroskop wie ein Strahlenkranz aus, der einer Sonnenkorona ähnelt. Corona kommt aus dem Spanischen und bedeutet Krone.

Die durch das Sars-CoV-2 (Severe-Acute-Respiratory-Syndrome-Coronavirus-2) ausgelöste Erkrankung der Atemwege wurde Covid-19 genannt (Coronavirus-Disease-2019, deutsch: Coronavirus-Krankheit-2019).

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus Sars-Cov-2 gibt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Fachliche Informationen zu der neuen Atemwegserkrankung Covid-19 (verursacht durch das Coronavirus Sars-Cov-2) stellt das Robert-Koch-Institut zur Verfügung.

Informationen zum Coronavirus, zu den Fallzahlen und zu den geltenden Verordnungen zur Eindämmung der Epidemie im Land gibt es beim Sozialministerium Baden-Württemberg.

Das Tübinger Landratsamt hat unter der Telefonnummer 07071/207-3600 eine Hotline eingerichtet: Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr.

Neben Einkaufshilfen vermittelt die Stadtverwaltung Tübingen Informationen zu sozialen Hilfsangeboten in Tübingen. Das Corona-Telefon ist immer montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr besetzt. Die Telefonnummer lautet 07071/204-1010. Der Hilfsdienst ist auch per E-Mail erreichbar: corona.soziales@tuebingen.de. Viele Informationen und Kontaktdaten von Einkaufs- und Nachbarschaftshilfen gibt es außerdem auf der städtischen Internetseite: www.tuebingen.de/corona-einkaufshilfe

Wer seine Hilfe in der Nachbarschaft anbieten möchte, kann das auch über das Formular tun, das wir - inspiriert vom Berliner Rundfunk - erstellt haben und hier als PDF zum Download anbieten: ausfüllen, ausdrucken und in der Nachbarschaft verteilen für die Menschen, die keinen Internetzugang haben.