Covid-19 in der Region Tübingen

Coronavirus: Der Live-Blog vom 23. Mai

Seit Bekanntwerden der ersten Covid-19-Fälle im Kreis Tübingen Ende Februar berichten wir in Live-Blogs über die aktuellen Ereignisse der Coronakrise. Die Corona-Hotline des Gesundheitsamts und viele weitere Informationen zu Covid-19 und Sars-Cov-2 gibt es am Textende.

23.05.2020

Von del

Kostenloses Händewaschen beim Seifenhändler in der Tübinger Neckargasse. Bild: Moritz Hagemann

Kostenloses Händewaschen beim Seifenhändler in der Tübinger Neckargasse. Bild: Moritz Hagemann

Samstag, 23. Mai

19.56 Uhr: Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 34 367 gestiegen. Das waren 57 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Samstag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus stieg um 4 auf 1696. Etwa 30 995 Menschen sind von ihrer Infektion wieder genesen.

Derzeit seien geschätzt noch 1676 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, hieß es weiter. Die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen lag im landesweiten Schnitt bei 3,4 je 100 000 Einwohner. Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,50 angegeben. Das bedeutet im Mittel, dass ein mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierter weniger als eine weitere Person ansteckt. (dpa)

17.37 Uhr: „Was jetzt, Welt?“ – lautet das Thema des Schreibwettbewerbs für junge Menschen, den die Tübinger Buchhandlung Wekenmann nun bereits zum 17. Mal in Folge ausschreibt. Der Wettbewerb wird von der Caritas, dem Tübinger Jugendgemeinderat und dem Landratsamt unterstützt. Die Schirmherrschaft übernimmt wieder Landrat Joachim Walter. Es sind Preise im Gesamtwert von 1500 Euro zu gewinnen. Eingeladen, sich in Prosatexten mit dem genannten Thema zu befassen, sind Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren. Das Thema bezieht sich auf den Ausnahmezustand, der Weltgemeinschaft und Gesellschaft nachhaltig verändern wird. Sie lebt in einem scheinbar gedehnten „Jetzt“, Schule und Universität finden „online“ statt, nach und nach erst öffnen die Läden wieder. Die fünfköpfige Jury – darunter Vertreter von Caritas und Jugendgemeinderat – freut sich auf nachdenkliche, witzige, provokative, poetische, kritische und/oder hoffnungsfrohe Texte.


17.15 Uhr:
Die Bürgerwache sei die sichtbar gemachte Rottenburger Tradition, sagt Bürgerwache-Kommandant Major Alexander Götz. In ihrer über 700-jährigen Geschichte hat die Rottenburger Bürgerwache vieles erlebt. Sogar während der verheerenden Weltkriege des vorigen Jahrhunderts ist sie zu Fronleichnam ausgerückt - mitsamt zweier Kanonen zum Tagwachtschießen. Doch dieses Jahr wird die Fronleichnamsprozession wohl ausfallen.

16.58 Uhr:
Die AfD darf am Sonntag in Stuttgart gegen die Corona-Beschränkungen demonstrieren - trotz eines ursprünglichen Verbots der Stadt. Der Verwaltungsgerichtshof hat den AfD-Protest mit Auflagen genehmigt.

15.03 Uhr: Baden-Württemberg will Thüringens Lockerungen nicht folgen. Mundschutz, Mindestabstand und Kontaktbeschränkungen könnten für viele Thüringer bald der Vergangenheit angehören. Denn nach dem Willen von Ministerpräsident Ramelow soll der allgemeine Lockdown Anfang Juni enden. In Baden-Württemberg ist das noch kein Thema.

14.24 Uhr: Auch im Kreis Tübingen gibt es keine Neuinfektion: Die Zahl der bestätigten Erkrankten liegt wie gester bei 1281.

13.07 Uhr:
Im Kreis Reutlingen wurden bis heute 1529 bestätigte Covid-19-Fälle gezählt - damit gibt es seit gestern keine Neuinfektion.


12.58 Uhr:
Auch das Museum Ritter hat wieder geöffnet. Seit dem 19. Mai können Besucherinnen und Besucher dort wieder die aktuellen Ausstellungen „Daniel Hausig. Dynamic Light“ und „Szene Ungarn“ besichtigen. Beide Ausstellungen wurden bis zum 20. September verlängert. Daniel Hausig gilt als innovativer Vertreter der Lichtkunst, die Gruppenausstellung Szene Ungarn zeigt ein Spektrum geometrischer Kunst der letzten zwanzig Jahre in und um Budapest. Beachten sollten Besucher die Hygienemaßnahmen, Sicherheitsabstände und Verhaltensregeln. So ist die Zahl der Ausstellungsbesucher auf maximal 30 Personen gleichzeitig beschränkt. In der Ausstellung im Erdgeschoss dürfen höchstens acht Besucher gleichzeitig sein. Im Gebäude muss eine Mund-Nasen-Maske getragen werden, zu anderen Personen muss ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden.

12.02 Uhr:
Immer mehr Corona-Beschränkungen werden zurückgenommen, dennoch demonstrieren Menschen auf den Straßen gegen Auflagen. Innenminister Strobl warnt - nicht nur die Politik, sondern auch die Demonstranten.

11.47 Uhr: Der ADAC Württemberg warnt vor Schnellschüssen in der Verkehrspolitik aufgrund der Corona-Pandemie. Der Regionalchef des Autoclubs, Dieter Roßkopf, kritisierte etwa die Installation von temporären Radwegen an Hauptverkehrsstraßen in Stuttgart. Die Ausnahmesituation durch Corona dürfe laut ADAC nicht als Maßstab für die künftige Verkehrsentwicklung hergenommen werden. Eine dauerhafte Umverteilung des Verkehrsraums lasse sich damit nicht rechtfertigen.

10.08 Uhr: Steuerausfälle in den Kommunen: Noch haben nicht alle Gemeinden ihre Mindereinnahmen wegen der Corona-Pandemie im Detail aufgelistet. Das tun sie aber derzeit und präsentieren dem Land bald ihre Rechnung. Klar ist: Die finanziellen Einbrüche sind hoch.


9.15 Uhr:
Auch in Reutlingen sorgt die Änderung der Corona-Verordnung, die eine stufenweise Öffnung der Kinderbetreuung verspricht, für Unmut. Dadurch seien bei den Eltern Erwartungen geweckt worden, „die wir nicht erfüllen konnten“, sagte Verwaltungsbürgermeister Robert Hahn in der Gemeinderatssitzung. Da man die Einrichtungen nur zu 50 Prozent belegen könne, sei klar: „Es reicht nicht für alle.“


8.57 Uhr:
Wenn Karlheinz Brunner an der Türe klingelt, freut sich in der Regel niemand. Das hat mit seinem Beruf zu tun. Der 62-Jährige arbeitet als Gerichtsvollzieher und ist Bundesvorsitzender des Deutschen Gerichtsvollzieher Bunds (DGVB). Die gesamte Branche versucht, Hausbesuche während der Corona-Pandemie so weit es geht zu minimieren. Ganz ohne geht es allerdings nicht. Doch viele Schuldner werden ihre Raten nicht zahlen können. Die Belastung für beide Seiten sei darum enorm, sagt Brunner.

 

Hilfsangebote:
Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen sollen sich während der Corona-Epidemie besonders gut von anderen isolieren. Um diese Menschen zuhause mit Lebensmitteln oder Medikamenten zu versorgen, gibt es im Kreis Tübingen viele öffentliche und private Hilfsangebote. Es gibt aber auch Meldungen über Betrüger, welche die Situation ausnutzen. Fast überall können sich Hilfesuchende deshalb direkt an ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung wenden, wo man den Überblick über lokale Nachbarschaftshilfen und seriöse Angebote von Organisationen und Institutionen hat. Wir haben die Infoseiten zusammengetragen.

 


8.54 Uhr:
Wegen seiner Corona-Äußerungen steht Boris Palmer bundesweit unter Dauerbeschuss. Doch was genau wollte und will er eigentlich? TAGBLATT-Redakteur Ulrich Janßen sprach mit Tübingens Oberbürgermeister über dessen Pandemie-Konzepte.


8.45 Uhr:
„Ein Reglement, das zu Grausamkeiten wie einem Sterben in erzwungener völliger Einsamkeit führt, ist unmenschlich“, sagt Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Gleichzeitig verteidigt er Einschränkungen während der Corona-Krise. Im Interview spricht der Vorsitzende der Glaubenskommission der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz über die Würde des Menschen, die Einschränkung von Grundrechten und Verschwörungstheoretiker in der katholischen Kirche.

8.37 Uhr: Neben Masken, die mittlerweile zum Alltag gehören, schützen sich Menschen vor allem in Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen immer öfter auch mit durchsichtigen Gesichtsschilden vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. In asiatischen Ländern wie etwa in China sind diese Visiere, auch Face Shields genannt, längst bekannt und kommen dort etwa bei der Zubereitung von Essen an Imbissständen zum Einsatz. In den meisten Bundesländern sind Gesichtsschilde nicht als Ersatz für Masken erlaubt. Dennoch sind sie gefragt – nicht nur im Medizinbereich.

 

Push-Service:
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8.34 Uhr:
Der Verleih von Fahrrädern, Autos und E-Tretrollern ist gerade ein schwieriges Geschäft. Wer steigt schon auf oder in ein Fahrzeug, von dem man nicht weiß, wie gesund der Vornutzer war und wie es desinfiziert wurde? Forscher halten es jedoch für möglich, dass die „Shared Mobility“ am Ende ein Profiteur der Pandemie sein könnte.

8.25 Uhr: Aus Angst nicht zum Arzt:
Weil viele Patienten Angst haben, sich in einer Praxis anzustecken, vermeiden sie einen Arztbesuch. Unentdeckte Herzinfarkte und Krebserkrankungen sind die Folge dieses Verhaltens.

8.09 Uhr:
Bei medizinischen Masken herrscht weiterhin ein Engpass. Dabei bestehen inzwischen genügend große Vorräte der dringend benötigten FFP2-Masken, die einen besonderen Schutz gegen das Coronavirus bieten. Doch sie lagern bei einem vom Bundesgesundheitsministerium beauftragten Logistikunternehmen, wo sie aufwendig auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft werden müssen. seien dort vorhanden, heißt es. Etwa 20 Prozent der 130 Millionen FFP2-Masken genügten jedoch den Anforderungen nicht, teilte der mit den Tests beauftragte TÜV mit. Gut einem Drittel der Ärztinnen und Ärzte fehlt es nach Angaben der Ärztevereinigung Marburger Bund unter anderem an einem ausreichenden Mund- und Nasenschutz.

7.59 Uhr:
Finanzminister Olaf Scholz (SPD) will die Kaufkraft in der Corona-Krise einem Bericht zufolge mit einem Familienbonus stärken. Eltern sollten für jedes Kind einmalig 300 Euro bekommen. Anfang Juni will die Koalition ein neues Programm verabschieden. Der Bund könnte 150 Milliarden Euro einplanen, vor allem für Familien und Firmen.

 

In eigener Sache:
Seit der erste Corona-Fall in Tübingen aufgetreten ist, berichtet das Schwäbische Tagblatt täglich in einem Live-Blog über die aktuellen Entwicklungen in der Region. Unsere Arbeit wird nicht wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über allgemeine Gebühren finanziert, sondern durch unsere zahlenden Abonnenten und Anzeigenkunden. Dennoch bleibt dieses Übersichts-Blog angesichts des großen Informationsbedürfnisses gratis. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, denken Sie bitte darüber nach, sie durch den Abschluss eines Abos zu unterstützen. Das Online-Abo gibt es bereits zu einem Preis von 6,90 Euro im Monat. Außerdem bietet der Verlag SCHWÄBISCHES TAGBLATT ein Zeitungsabonnement (Print oder E-Paper) zum Sonderpreis an.

 


7.55 Uhr:
Mit fünf Milliarden Euro hat sich das Land bereits verschuldet, um in der Krise helfen und investieren zu können. Was wäre noch möglich?

7.44 Uhr:
Viele Firmen sind gezwungen, sich in der Folge der Coronakrise zu verschulden. Doch es gibt andere Möglichkeiten, den Spielraum zu erhöhen, um das anlaufende Geschäft zu finanzieren.

6.30 Uhr: Auch in Tübingen dürfen seit Montag die Speisewirtschaften wieder öffnen - allerdings unter strengen Auflagen. TAGBLATT-Mitarbeiter Werner Bauknecht hat sich in der Stadt umgeschaut und bei Gästen sowie Wirten nachgefragt, wie die ersten Tage mit den neuen Regeln verlaufen sind.

6.17 Uhr:
Guten Morgen aus der Online-Redaktion! Wir starten auch den heutigen Live-Blog mit dem Rückblick auf die gestrigen Zahlen: Der Kreis Tübingen verzeichnet seit Beginn der Zählung Anfang März insgesamt 1281 bestätigte Sars-Cov-2-Infektionen, darunter sind zwei Neuinfektionen. 1184 Menschen sind bereits wieder von ihrer Erkrankung genesen. Im Kreis Reutlingen sind es 1529 bestätigte Corona-Fälle seit Ausbruch der Pandemie. Mehr als 97 Prozent (1409) der Infizierten sind bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen.

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Das derzeit grassierende neuartige Coronavirus gehört zur Familie der Coronaviridae, deren Vertreter bei Wirbeltieren verschiedene Erkrankungen hervorrufen. Manche Coronaviren können Artenbarrieren überwinden und mehrere Wirtspezies infizieren.

Beim Menschen sind momentan sieben Coronavirusspezies als Erreger von leichten Erkältungskrankheiten bis hin zu schweren akuten Atemwegssyndromen bekannt (Stand Februar 2020). Neben dem sich aktuell weltweit ausbreitenden Sars-Cov-2 ist auch der Erreger der Sars-Pandemie 2002/2003 Sars-Cov sowie der 2012 aufgetretene Erreger Mers-Cov von Bedeutung.

Sars steht für Severe Acute Respiratory Syndrome (Schweres Akutes Atemwegssyndrom), Mers bedeutet Middle East Respiratory Syndrome (Atemwegssyndrom des Mittleren Ostens).

Der Begriff Corona bezieht sich auf das Erscheinungsbild dieser Viren: Die Fortsätze auf der Virenhülle sehen unter dem Elektronenmikroskop wie ein Strahlenkranz aus, der einer Sonnenkorona ähnelt. Corona kommt aus dem Spanischen und bedeutet Krone.

Die durch das Sars-CoV-2 (Severe-Acute-Respiratory-Syndrome-Coronavirus-2) ausgelöste Erkrankung der Atemwege wurde Covid-19 genannt (Coronavirus-Disease-2019, deutsch: Coronavirus-Krankheit-2019).

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus Sars-Cov-2 gibt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Fachliche Informationen zu der neuen Atemwegserkrankung Covid-19 (verursacht durch das Coronavirus Sars-Cov-2) stellt das Robert-Koch-Institut zur Verfügung.

Informationen zum Coronavirus, zu den Fallzahlen und zu den geltenden Verordnungen zur Eindämmung der Epidemie im Land gibt es beim Sozialministerium Baden-Württemberg.

Das Tübinger Landratsamt hat unter der Telefonnummer 07071/207-3600 eine Hotline eingerichtet: Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr.

Neben Einkaufshilfen vermittelt die Stadtverwaltung Tübingen Informationen zu sozialen Hilfsangeboten in Tübingen. Das Corona-Telefon ist immer montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr besetzt. Die Telefonnummer lautet 07071/204-1010. Der Hilfsdienst ist auch per E-Mail erreichbar: corona.soziales@tuebingen.de. Viele Informationen und Kontaktdaten von Einkaufs- und Nachbarschaftshilfen gibt es außerdem auf der städtischen Internetseite: www.tuebingen.de/corona-einkaufshilfe

Wer seine Hilfe in der Nachbarschaft anbieten möchte, kann das auch über das Formular tun, das wir - inspiriert vom Berliner Rundfunk - erstellt haben und hier als PDF zum Download anbieten: ausfüllen, ausdrucken und in der Nachbarschaft verteilen für die Menschen, die keinen Internetzugang haben.