Covid-19 in der Region Tübingen

Coronavirus: Der Live-Blog vom 15. Mai

Seit Bekanntwerden der ersten Covid-19-Fälle im Kreis Tübingen Ende Februar berichten wir in Live-Blogs über die aktuellen Ereignisse der Coronakrise. Die Corona-Hotline des Gesundheitsamts und viele weitere Informationen zu Covid-19 und Sars-Cov-2 gibt es am Textende.

15.05.2020

Von job/itz

Zur Eröffnung der Antikörper-Teststation standen die Menschen am Montag in der Warteschlange. Archivbild: Ulrich Metz

Zur Eröffnung der Antikörper-Teststation standen die Menschen am Montag in der Warteschlange. Archivbild: Ulrich Metz

Freitag, 15. Mai

20.53 Uhr: Ermittler haben einen Mann dingfest gemacht, der sich Corona-Soforthilfe im Millionenbereich hatte ergaunern wollen. Der 30-Jährige sei in Niedersachsen festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft München I am Freitag mit. Während er bei Versuchen in Bayern mit seiner Masche auf Granit biss, hatte er es zuvor in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Berlin geschafft, sich Soforthilfen in Höhe von insgesamt 67.000 Euro auf sein Konto überweisen zu lassen. Damit verabschieden wir uns für heute und wünschen eine erholsame Nacht – bis morgen!

20.45 Uhr: Das Verwaltungsgericht Stuttgart hat einen Eilantrag gegen Auflagen für die Demonstration gegen die Corona-Regeln in der Landeshauptstadt an diesem Samstag abgelehnt. Die Begrenzung der Teilnehmerzahl auf 5000 Personen und die Verpflichtung zum Tragen einer Schutzmaske für die Ordner, gegen die sich der Veranstalter gewehrt habe, seien rechtmäßig, teilte das Gericht am Freitagabend mit.

20.31 Uhr: Wir bleiben beim Sport: Die Zukunft der Tübinger Zweitliga-Basketballer hängt weiter am seidenen Faden. Abgezählte 69 106 Euro netto schuldeten die finanziell strauchelnden Tigers der Stadt Tübingen für die abgebrochene Saison – oder präziser ihrer Sporthallen-Betriebsgesellschaft. Nach kürzerer Debatte gewährte der Tübinger Gemeinderat am Donnerstag den Tigers die Entlastung (einstimmig bei drei Enthaltungen). „Das ist ein gewisser Lichtblick“, sagte Tigers-Geschäftsführer Robert Wintermantel dem TAGBLATT.

19.41 Uhr: Die Saison der Amateurfußballer ist abgebrochen. Das TAGBLATT hat einige Funktionäre aus der Region am Telefon um ihre Meinung gebeten und auch den Bezirksvorsitzenden Josef Haug gefragt. Herausgekommen ist auch ein Zusammenschnitt von rund 30 Minuten zum Reinhören.

19 Uhr: Am Freitag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium vom Landesgesundheitsamt insgesamt weitere 52 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Stand: 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 33.856 an. Davon sind ungefähr 29.487 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Die Reproduktionszahl wird vom Robert-Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,73 angegeben. Die Anzahl der in den letzten sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner liegt für Baden-Württemberg aktuell im Durchschnitt bei 5,6 (9,7 im Kreis Tübingen). Im Land wurden zudem 16 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 1645 an.

18.34 Uhr: Umstrittene Äußerungen, Resolution – aber auch das Signal, dass sich einige Grünen einen anderen Umgang des Bundesvorstandes mit dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer wünschen. 51 Grüne haben den Pro-Palmer-Appell inzwischen unterschrieben, darunter acht Tübinger Stadträtinnen und -räte. Die komplette Geschichte gibt’s zum Nachlesen im Themen-Dossier „Boris Palmer, die Alten und die Grünen“.

18.27 Uhr: Ein Team von mehreren Hirschauerinnen hat ehrenamtlich Stoffschutzmasken für Erwachsene und Kinder genäht (auf Wunsch auch Sonderanfertigung für Bürger mit Hörgerät), damit genügend Masken zur Verfügung stehen und die Masken auch zum Beispiel zum Waschen getauscht werden können. Diese Stoffschutzmasken werden gegen eine freiwillige Spende in der Verwaltungsstelle ausgegeben oder bei Bedarf auch überbracht. Dazu sollte man einfach in der Verwaltungsstelle anrufen, um einen Abholtermin oder eine Nachhause-Lieferungstermin zu vereinbaren (Telefon 07071/204-6050).

17.43 Uhr: Groß war nach Auskunft der Gendiagnostik-Firma Cegat das Interesse an den Antikörpertests, die das Tübinger Unternehmen seit Montag anbietet. Laut Dirk Biskup, dem Geschäftsführer, wurden schon 3000 Blutentnahmen vorgenommen, 9000 Testkits bestellt. Das sei „deutlich mehr als wir erwartet haben“. Wie viele positive Befunde es gab, wollte Biskup am Freitag nicht beziffern, da die Getesteten nicht repräsentativ für die Bevölkerung seien. Es seien aber „erstaunlich viele positive Ergebnisse“ festgestellt worden. Die Testergebnisse werden laut Biskup nicht ans Gesundheitsamt weitergegeben, da für Schnelltests keine Meldepflicht bestehe. Die Kosten für den Cegat-Schnelltest übernimmt weiterhin nicht die Krankenkasse. Anders beim Hausarzt: Wer sich dort testen läßt, muss dies seit Montag nicht mehr selbst bezahlen.

16.52 Uhr: Nachdem die Restsaison der Amateurfußballer abgesagt ist, werden jetzt die ersten Termine der bevorstehenden Saison gestrichen. Die Vorbereitungsturniere um den Eichenberg- und Pfaffenbergpokal in Hirrlingen und Wurmlingen sind abgesagt. Offen ist, ob der Steinlach-Cup in Derendingen stattfinden wird. Wahrscheinlich aber nicht.

16.20 Uhr: Am Montag kehrt wieder ein bisschen mehr Alltag in Baden-Württemberg zurück. Das Land lockert weitere Regeln - meist aber unter strengen Auflagen. Eine Übersicht.

16.01 Uhr: Auch im Kreis Tübingen sind zwei Menschen neu an Covid-19 erkrankt. Somit ergibt sich ein Gesamtstand von 1270 Fällen, von denen der große Teil aber bereits wieder genesen ist. Einen weiteren Todesfall gibt es nicht, es bleibt bei 56 Verstorbenen. Für Montag kündigt das Tübinger Amt Genesenzahlen sowie die Aufschlüsselung der Erkrankten nach Städten und Gemeinden an

15.50 Uhr: Ab Montag sind Besuche von kranken Angehörigen am Universitätsklinikum Tübingen wieder möglich. „Mit der Lockerung der Besuchsbestimmungen erfüllen wir den großen Wunsch von Patientinnen und Patienten und deren Familien“, wird Prof. Michael Bamberg, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Uniklinikums, in einer Mitteilung zitiert. Sicherheitsvorkehrungen und Hygieneregeln müssen von den Besuchern strikt beachtet werden. Jeder Patient und jede Patientin darf täglich zwischen 15 und 18 Uhr maximal eine Besuchsperson empfangen. Ein Besuch ist auf höchstens 30 Minuten beschränkt. Für die Dauer des Krankenhausaufenthalts ist die Zahl der Besuchenden pro Patientin bzw. Patient auf zwei verschiedene Personen begrenzt.

Trotz der Lockerung gilt nach wie vor ein Besuchsverbot für Personen,

  • die Symptome eines Atemwegsinfekts oder erhöhte Temperatur haben
  • die in den letzten 14 Tagen Kontakt mit einem Covid-19-Erkrankten oder einem nicht widerlegten Verdachtsfall hatten oder
  • die in den letzten vier Wochen selbst an Covid-19 erkrankt waren oder bei denen ein nicht nachweislich widerlegter Krankheitsverdacht bestand.

15.16 Uhr: Der Kreis Reutlingen vermeldet aktuelle Zahlen: Demnach gibt es zwei neue Fälle, also 1522 insgesamt. Davon sind 1340 (92,9 Prozent) bereits wieder gesund. Die Zahl der Todesfälle bleibt im Kreis Reutlingen unverändert bei 80.

15 Uhr: Die sechste Auflage des Mey Generalbau Triathlon Tübingen am 26. Juli ist abgesagt. Das haben die Organisatoren heute bekannt geben müssen. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Verordnungen, Auflagen und Restriktionen machen eine Durchführung in diesem Jahr unmöglich. Die Startgelder werden bis auf einen Unkostenbeitrag von 10 Euro zurückerstattet, der für die Organisationskosten und die Sicherung der Austragung 2021 verwendet werden soll.

Der Tübinger Triathlon 2020 ist abgesagt. Archivbild: Ulmer

Der Tübinger Triathlon 2020 ist abgesagt. Archivbild: Ulmer

„Wir bedauern sehr, dass der Triathlon in diesem Jahr nicht stattfinden kann, aber die Absage ist in dieser Situation alternativlos. Wir versuchen gemeinsam mit dem Veranstalter zeitnah in die konkreten Planungen für das nächste Jahr einzusteigen, sobald für uns absehbar ist, unter welchen Bedingungen Veranstaltungen wieder stattfinden können“, wird Tübingens Sportbürgermeisterin Daniela Harsch in einer Pressemitteilung zitiert.

14.46 Uhr: Der Gemeinderat hat am Donnerstagabend beschlossen, dass die Stadt Tübingen ab Mai auf die Kitagebühren derjenigen Eltern verzichtet, die ihre Kinder aufgrund der geltenden Corona-Verordnungen derzeit nicht in einer städtischen oder freien Kita betreuen lassen können. Für März und April waren alle Eltern von den Gebühren befreit worden. Der Beschluss fiel einstimmig, nachdem ein Antrag der Linken-Fraktion mit sieben Stimmen von der Linken und der Fraktion keine Mehrheit fand: Er hätte beschlossen, dass auch die Eltern, die Notbetreuung in Anspruch nehmen, weiterhin keine Gebühren zahlen müssen.

 

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14.39 Uhr: 300.000 Laptops und Tablets sollen für Schüler in Baden-Württemberg angeschafft werden. Diese sollen dann ausgeliehen werden können, wie Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Freitag in Stuttgart mitteilte. Es dürfe nicht sein, dass ein Kind benachteiligt sei, weil es zu Hause keinen Computer zur Verfügung habe. Insgesamt stehen für den Kauf der Geräte, Zubehör und Lehrerfortbildung 130 Millionen Euro zur Verfügung.

14.07 Uhr: Rund 110 Rottenburger Speisewirtschaften dürfen ab Montag, 18. Mai, wieder öffnen. Allerdings müssen die Tische jeweils 1,5 Meter auseinander stehen. Für die Außenbereiche stellt die Stadt den Gastronomen mehr Fläche zur Verfügung, damit die mehr Tische als sonst aufstellen können. Kneipen und Bars dürfen am Montag noch nicht öffnen, Cafés und Eisdielen schon. Allerdings müssen die Gastronomen einige Regeln beachten. Dazu gehört beispielsweise auch, dass Namen und Adressen der Gäste sowie das Datum des Besuchs notiert werden müssen, um mögliche Kontakte zurückverfolgen zu können. Weitere Infos gibt es unter www.wtg-rottenburg.de.

13.45 Uhr: Die Stadtverwaltung und die Tübinger Kitas bereiten sich auf den Ausbau der Betreuung zu einem reduzierten Regelbetrieb mit bis zu 50 Prozent der Kinder vor. Für die Vergabe der zusätzlichen Betreuungsplätze und die organisatorischen Vorbereitungen muss allerdings die neue Landesverordnung mit den künftigen Aufnahmekriterien abgewartet werden, die noch immer nicht vorliegt. „Wir können die Frustration der Eltern verstehen. Es ist zunehmend unverständlich, dass ab 1. Juni möglicherweise wieder Veranstaltungen mit bis zu 100 Personen erlaubt sein sollen, es aber noch immer keine klaren Vorgaben für die Kitas im Land gibt“, wird Bürgermeisterin Daniela Harsch in einer Pressemitteilung zitiert..

Symbolbild: Ulrich Metz

Symbolbild: Ulrich Metz

Sobald die neuen Kriterien bekannt sind, wird die Stadtverwaltung darüber informieren, wie die zusätzlichen Plätze vergeben werden. Die Bearbeitung der Anmeldungen, die Umsetzung der Hygienemaßnahmen und die Personalplanung benötigen etwa eine Woche Zeit. Die Betreuung kann deshalb nur schrittweise in der Woche ab dem 25. Mai erweitert werden. „Dabei steht der Infektionsschutz für die Kinder und für unsere Beschäftigten weiterhin an erster Stelle“, sagt Manfred Niewöhner, Leiter des Fachbereichs Bildung, Betreuung, Jugend und Sport. In der kommenden Woche werden zunächst Notfälle versorgt, die durch die bisherige Landesverordnung nicht abgedeckt sind. „Wir werden auch weiterhin Plätze für Kinderschutzfälle und Notsituationen freihalten“, betont Daniela Harsch. Familien, die die Notbetreuung in den städtischen Kitas nutzen, müssen ab dem Monat Mai die regulären Betreuungs- und Verpflegungsgebühren zahlen. Eltern, die keine Betreuung in Anspruch nehmen, müssen auch weiterhin keine Gebühren bezahlen. Das hat der Tübinger Gemeinderat am Donnerstag einstimmig beschlossen.

13.40 Uhr: Die Südwest-AfD will mit einer Kundgebung in Stuttgart gegen die Corona-Beschränkungen protestieren. Die Demonstration werde am Sonntag, den 24. Mai, in der Stuttgarter Innenstadt stattfinden, bestätigte AfD-Landesvize Markus Frohnmaier am Freitag.

11.05 Uhr: Wie wegen der Reisebeschränkungen nicht anders zu erwarten, hat die Tourismusbranche allen Grund zum Klagen: Die Gäste- und Übernachtungszahlen im Südwesten sind wegen der Corona-Pandemie massiv eingebrochen.

10.55 Uhr: Stuttgart hat sich zu einem Zentrum der Demonstrationen gegen die Corona-Verordnungen entwickelt: Tausende kamen vergangenes Wochenende zu einer Demonstration. Dabei kamen sich Teilnehmer näher, als erwünscht: Die Stadt Stuttgart verschärft nun die Auflagen für die Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen.

8.35 Uhr: Vom Lockdown war auch eine wichtige Hilfe für Arme in Tübingen betroffen: Die Tübinger Tafel. Viele der Ehrenamtlichen sind schon älter und gehören zur Risiko-Gruppe der Menschen, denen bei einer Infektion ein besonders schwerer Verlauf droht. Deshalb schloss die Tafel im März. Es übernahmen jüngere Freiwillige der „Initiative Grundversorgung“ die Verteilung von gespendeten Lebensmitteln an Menschen mit zu wenig Geld.

Nun ist die Tafel wieder geöffnet, mit veränderten Abläufen. Freiwillige werden trotzdem noch gesucht. Und die Tübinger Tafel freut sich über Spenden von Lebensmitteln, aber auch von Hygieneartikeln: nicht nur von Supermärkten, Bäckereien, Metzgereien, Landwirten und Drogerien, sondern auch von Kirchengemeinden, Vereinen und privaten Haushalten. Derzeit baut die Tafel einen Lieferservice mit Mietfahrzeugen für bedürftige Ältere, Kranke und Menschen mit Behinderungen auf, für die es zu beschwerlich ist, selbst zum Tafelladen zu kommen. Lebensmittelunverträglichkeiten und besondere Vorlieben werden berücksichtigt.

Tübinger Tafel in Corona Zeiten: Nun wird mit Mundschutz gearbeitet. Bild: Ulrich Metz

Tübinger Tafel in Corona Zeiten: Nun wird mit Mundschutz gearbeitet. Bild: Ulrich Metz

Für diesen Lieferdienst, der Anfang Juni starten soll, sucht das Team noch junge Freiwillige als Fahrer. Bei Interesse bitte per Mail an info@tuebingertafel.de melden oder unter der Mobilnummer 0151/64303228 anrufen.

8.15 Uhr: Ab kommenden Montag dürfen Speiselokale wieder öffnen. Für die Gastronomen bedeuten die strengen Auflagen viel Arbeit. 1,50 Meter Abstand muss zwischen den einzelnen Tischen im Lokal sein. In den Bereichen im Saal, wo es zu eng wird, sorgen Plexiglasscheiben für den nötigen Hygieneschutz der Gäste. Wir haben nachgefragt, wie sich Wirte im Steinlachtal darauf vorbereiten.

Auch das Gasthaus Ochsen darf ab Montag unter Auflagen wieder aufmachen. Michael und Gerd Salzbrenner (v.l.) treffen Vorsorge mit dem Tischabstand. Wo es zu eng wird, wurde eine durchsichtige Trennwand eingezogen. Bild: Klaus Franke

Auch das Gasthaus Ochsen darf ab Montag unter Auflagen wieder aufmachen. Michael und Gerd Salzbrenner (v.l.) treffen Vorsorge mit dem Tischabstand. Wo es zu eng wird, wurde eine durchsichtige Trennwand eingezogen. Bild: Klaus Franke

8.07 Uhr. Mehr als 50 Vorschläge für Initiativen zur Rettung oder Stabilisierung von Firmen, Gaststätten, Nahverkehr oder Sportvereinen haben die Fachministerien bei Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) eingereicht. Die Wünsche haben laut Staatsministerium ein Gesamtvolumen von über fünf Milliarden Euro. Kretschmann hat ein Gesamtkonzept für ein zweites großes Corona-Hilfspaket angekündigt und seine Minister gebeten, Anforderungen aus ihren Bereichen zu melden. Am Dienstag soll die Haushaltsstrukturkommission die Vorschläge beraten. Bis dahin sind die Auswirkungen der Mai-Steuerschätzung auf den Landesetat absehbar.

7.56 Uhr: Seit fast vierzig Jahren erforscht der Tübinger Immunologe Prof. Hans-Georg Rammensee, wie das menschliche Immunsystem funktioniert. Nur Insidern war bekannt, dass Rammensee bereits seit Januar an einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus arbeitet. Als sich die ersten Meldungen über das neuartige Virus aus China verbreiteten, begann der Robert-Koch-Preisträger mit dem Design für einen neuartigen Impfstoff gegen Covid-19. Die nötigen DNA-Sequenzen des Virus hatte er sich aus dem Internet besorgt. Schon am 23. Januar war das Design fertig und im März wurde es erstmals verabreicht: „Test zweier Impfstoffprototypen ist bereits an einem gesunden Freiwilligen erfolgt“, heißt es lakonisch in einer Kurzbeschreibung des Projekts. Der „gesunde Freiwillige“ war niemand anders als der Erfinder selbst: Hans-Georg Rammensee.

 

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7.51 Uhr: Sportvereine leben davon, dass die Mitglieder gemeinsam ihrer sportlichen Leidenschaft nachgehen. Wie trifft sie derzeit die Corona-Krise? Fixkosten hat jeder Klub, doch in Corona-Zeiten ruht der komplette Betrieb, auch lukrative Veranstaltungen fallen aus. Im TAGBLATT schildern Sportvereine aus dem Kreis, wie sie mit der Krise umgehen.

7.45 Uhr: Kranke besuchen, Kinder in die Kita bringen, Volkshochschulkurse absolvieren: Die Corona-Lenkungsgruppe in Baden-Württemberg hat einige Lockerungen beschlossen. Demnach sollen Bürger von Montag an Patienten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen besuchen dürfen. „Pro Patient ist dann ein Besuch am Tag von maximal zwei Personen möglich“, heißt es in einer Mitteilung des Staatsministeriums.

7.40 Uhr: Der Garten-Party steht bald nichts mehr im Weg: In Baden-Württemberg sollen private Veranstaltungen wie Geburtstagsfeiern, Hochzeiten oder Taufen mit bis zu 100 Personen vom 1. Juni an wieder erlaubt werden. Zeitgleich sollen auch öffentliche Veranstaltungen mit festen Sitzplätzen wie Vereinsversammlungen oder Theateraufführungen in dieser Größenordnung zulässig sein. Das sieht ein Stufenkonzept zur schrittweisen Zulassung von Veranstaltungen bis 1000 Personen vor, auf das sich eine von der Landesregierung eigens dafür eingesetzte interministerielle Arbeitsgruppe am Donnerstag verständigt hat.

 

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7.15 Uhr: Nach bald neun Wochen Corona-Shutdown hat Kunstministerin Theresia Bauer einen umfassenden „Masterplan Kultur“ für Baden-Württemberg vorgelegt, der jetzt auch den Theatern und den Konzertveranstaltern eine Perspektive aufzeigt. Vom 1. Juni an sollen kleine künstlerische Veranstaltungsformate erlaubt sein – „wenn es die räumlichen Bedingungen zulassen“ und Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden.

6.24 Uhr: In Tübingen öffnen zwei Zweigstellen der Stadtbücherei in der kommenden Woche nachmittags wieder. Die Zweigstelle Waldhäuser Ost am Montag, die Zweigstelle Derendingen am Dienstag. Auf Waldhäuser-Ost gibt es einen Publikumsbetrieb mit Besuchsbeschränkungen, in Derendingen einen Abholservice. Die Vormittage bleiben den Schülerinnen und Schülern vorbehalten. Die Zweigstelle Wanne bleibt weiterhin geschlossen. Mehr hier: www.tuebingen.de/stadtbuecherei

6.12 Uhr: Der kommende Sonntag, 17. Mai, gilt als „Internationaler Museumstag“. Vor allem ist es ein Tag der Wiedereröffnung, nach zwei Monaten pandemie-bedingter Schließung. In allen Rottenburger Museen gelten die üblichen Hygiene-Vorschriften. Gruppenführungen gibt es auf absehbare Zeit keine.

6.06 Uhr: Guten Morgen aus der Online-Redaktion. Zunächst einen Blick auf die Zahlen: Im Kreis Tübingen gibt es 1268 laborbestätigte Fälle (56 Todesfälle), im Kreis Reutlingen 1520 Erkrankte und 80 Todesfälle. Für beide Kreise gilt: Die Zahl der Genesenen ist deutlich höher als die der aktuell Erkrankten. In Reutlingen sind gar 92,3 Prozent wieder gesund, in Tübingen gibt es keine aktuellen Zahlen dazu. Am Tübinger Uniklinikum wurden gestern noch 22 infizierte Patienten versorgt, davon 14 auf der Intensivstation.

 

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Hilfsangebote:
Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen sollen sich während der Corona-Epidemie besonders gut von anderen isolieren. Um diese Menschen zuhause mit Lebensmitteln oder Medikamenten zu versorgen, gibt es im Kreis Tübingen viele öffentliche und private Hilfsangebote. Es gibt aber auch Meldungen über Betrüger, welche die Situation ausnutzen. Fast überall können sich Hilfesuchende deshalb direkt an ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung wenden, wo man den Überblick über lokale Nachbarschaftshilfen und seriöse Angebote von Organisationen und Institutionen hat. Wir haben die Infoseiten zusammengetragen.

 

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Das derzeit grassierende neuartige Coronavirus gehört zur Familie der Coronaviridae, deren Vertreter bei Wirbeltieren verschiedene Erkrankungen hervorrufen. Manche Coronaviren können Artenbarrieren überwinden und mehrere Wirtspezies infizieren.

Beim Menschen sind momentan sieben Coronavirusspezies als Erreger von leichten Erkältungskrankheiten bis hin zu schweren akuten Atemwegssyndromen bekannt (Stand Februar 2020). Neben dem sich aktuell weltweit ausbreitenden Sars-Cov-2 ist auch der Erreger der Sars-Pandemie 2002/2003 Sars-Cov sowie der 2012 aufgetretene Erreger Mers-Cov von Bedeutung.

Sars steht für Severe Acute Respiratory Syndrome (Schweres Akutes Atemwegssyndrom), Mers bedeutet Middle East Respiratory Syndrome (Atemwegssyndrom des Mittleren Ostens).

Der Begriff Corona bezieht sich auf das Erscheinungsbild dieser Viren: Die Fortsätze auf der Virenhülle sehen unter dem Elektronenmikroskop wie ein Strahlenkranz aus, der einer Sonnenkorona ähnelt. Corona kommt aus dem Spanischen und bedeutet Krone.

Die durch das Sars-CoV-2 (Severe-Acute-Respiratory-Syndrome-Coronavirus-2) ausgelöste Erkrankung der Atemwege wurde Covid-19 genannt (Coronavirus-Disease-2019, deutsch: Coronavirus-Krankheit-2019).

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus Sars-Cov-2 gibt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Fachliche Informationen zu der neuen Atemwegserkrankung Covid-19 (verursacht durch das Coronavirus Sars-Cov-2) stellt das Robert-Koch-Institut zur Verfügung.

Informationen zum Coronavirus, zu den Fallzahlen und zu den geltenden Verordnungen zur Eindämmung der Epidemie im Land gibt es beim Sozialministerium Baden-Württemberg.

Das Tübinger Landratsamt hat unter der Telefonnummer 07071/207-3600 eine Hotline eingerichtet: Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr.

Neben Einkaufshilfen vermittelt die Stadtverwaltung Tübingen Informationen zu sozialen Hilfsangeboten in Tübingen. Das Corona-Telefon ist immer montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr besetzt. Die Telefonnummer lautet 07071/204-1010. Der Hilfsdienst ist auch per E-Mail erreichbar: corona.soziales@tuebingen.de. Viele Informationen und Kontaktdaten von Einkaufs- und Nachbarschaftshilfen gibt es außerdem auf der städtischen Internetseite: www.tuebingen.de/corona-einkaufshilfe

Wer seine Hilfe in der Nachbarschaft anbieten möchte, kann das auch über das Formular tun, das wir - inspiriert vom Berliner Rundfunk - erstellt haben und hier als PDF zum Download anbieten: ausfüllen, ausdrucken und in der Nachbarschaft verteilen für die Menschen, die keinen Internetzugang haben.

Zum Dossier: Alle Corona Live-Blogs

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Erstellt:
15.05.2020, 06:30 Uhr
Lesedauer: ca. 10min 06sec
zuletzt aktualisiert: 15.05.2020, 06:30 Uhr

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