Covid-19 in der Region Tübingen

Coronavirus: Der Live-Blog vom 6. und 7. April

Seit Bekanntwerden der ersten Covid-19-Fälle im Kreis Tübingen Ende Februar berichten wir in Live-Blogs über die aktuellen Ereignisse der Coronakrise. Die Corona-Hotline des Gesundheitsamts und viele weitere Informationen zu Covid-19 und Sars-Cov-2 gibt es am Textende.

06.04.2020

Von del/itz/job

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Pflegeeinrichtungen wurden nun im Kreis Tübingen getestet. Im Remmingsheimer Seniorenzentrum sind 13 von 50 mit dem Coronavirus Sars-CoV2 infiziert, außerdem 10 der 29 Bewohner. Archivbild: ST

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Pflegeeinrichtungen wurden nun im Kreis Tübingen getestet. Im Remmingsheimer Seniorenzentrum sind 13 von 50 mit dem Coronavirus Sars-CoV2 infiziert, außerdem 10 der 29 Bewohner. Archivbild: ST

Dienstag, 7. April

21.54 Uhr: Wie geht es Studierenden und anderen Uniangehörigen, die coronabedingt in Tübingen oder im Ausland festsitzen? Das TAGBLATT fragte Betroffene und Eltern nach ihren Erfahrungen mit den Einschränkungen durch die Pandemie.

20.55 Uhr: Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen im Südwesten ist auf 20 635 gestiegen.

19.22 Uhr: Die neuen Zahlen aus dem Tübinger Kreisgesundheitsamt sind da: Mittlerweile wurden im Kreis 1031 Menschen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Damit stieg die Zahl der bekannten Fälle seit gestern um 41. Die Zahl der Todesfälle aus dem Kreis stieg erneut um zwei: Bei beiden handelte es sich um Personen über 85 Jahren, die an Vorerkrankungen litten, so das Landratsamt. Damit steigt die Zahl der Verstorbenen im Kreis bei denen das Virus nachgewiesen werden konnte auf 14.

19.20 Uhr: Bei der Tübinger Fieberambulanz ist es in den vergangenen Tagen zu Irritationen gekommen: Einige Patienten glauben, dass sie nur mit einer Überweisung vom Hausarzt zu den Containern auf dem Tübinger Festplatz kommen dürften. „Natürlich macht es Sinn, vorher den Hausarzt anzurufen“, sagt Lisa Federle, Leiterin der Fierberambulanz. Man brauche aber kein Attest und keine Überweisung. Wer Symptome hat, soll kommen, sagt Federle. „Das macht mehr Sinn, als zu warten, bis man vielleicht richtig krank ist und den Notarzt rufen muss.“ Auch Abstriche sind in der Fieberambulanz möglich. Verdachts-Patienten können auch gleich zum benachbarten Drive-In geschickt werden. Die Fieberambulanz hat täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet, auch sonntags, auch an Ostern. (In einer früheren Version hieß es aufgrund eines Missverständnisses, die Fieberambulanz mache keine Abstriche. Wir haben das korrigiert).

19.08 Uhr: Gruppen mit maximal fünf Spielern, Training nur unter freiem Himmel, keine Zweikämpfe: Das Regelwerk ist umfassend. Doch auch in Baden-Württemberg ist das Fußball-Training für Proficlubs in kleinen Gruppen jetzt wieder erlaubt.

18.18 Uhr: Unschöne Szene am Böblinger Bahnhof: Wie sie Bundespolizei mitteilt, soll ein Mann eine Frau bespuckt haben, die ihn auf die Abstandsregeln hinwies.

17.31 Uhr:
Im Kreis Tübingen gibt es einen weiteren Covid-19-Ausbruch in einem Pflegeheim: Knapp ein Drittel der Bewohner und Bewohnerinnen im Seniorenzentrum Stäble in Neustetten-Remmingsheim wurden positiv getestet, wie die Stadt Rottenburg auf TAGBLATT-Nachfrage mitteilt. Vier wurden mit positivem Testergebnis ins Krankenhaus gebracht, fünf weitere positiv Getestete werden in Quarantäne im Haus Stäble medizinisch von ihrem Hausarzt betreut. Eine weitere positiv getestete Person wird von den Angehörigen zuhause gepflegt. Somit sind zehn der insgesamt 29 Bewohner/innen betroffen.

Bei einigen weiteren gibt es verdächtige Symptome. Mittlerweile wurden alle im Rahmen der systematischen Testaktion durch das Rote Kreuz getestet. Die Ergebnisse stehen noch aus.

 

In eigener Sache:
Seit der erste Corona-Fall in Tübingen aufgetreten ist, berichtet das Schwäbische Tagblatt täglich in einem Live-Blog über die aktuellen Entwicklungen in der Region. Unsere Arbeit wird nicht wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über allgemeine Gebühren finanziert, sondern durch unsere zahlenden Abonnenten und Anzeigenkunden. Dennoch bleibt dieses Übersichts-Blog angesichts des großen Informationsbedürfnisses gratis. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, denken Sie bitte darüber nach, sie durch den Abschluss eines Abos zu unterstützen. Das Online-Abo gibt es bereits zu einem Preis von 6,90 Euro im Monat. Außerdem bietet der Verlag SCHWÄBISCHES TAGBLATT ein Zeitungsabonnement (Print oder E-Paper) zum Sonderpreis an.

 

Die Heimleitung achte auf strenge Quarantäne, um weitere Ansteckung auszuschließen, so die Hospitalstiftung Rottenburg, die Trägerin der Einrichtung ist. Auch das gesamte Mitarbeiterteam wurde getestet: Bei 13 der 50 Mitarbeiter/innen liegt aktuell ein positives Ergebnis vor.


17.20 Uhr:
Auch auf dem Neckar gilt das Abstandsgebot: Das hat die Wasserschutzpolizei mitgeteilt. Derzeit sei nicht grundsätzlich verboten, die Bundeswasserstraßen und die Landesgewässer für die Freizeit zu nutzen. Allerdings seien Einschränkungen möglich.

17.06 Uhr: Das Reutlinger Gesundheitsamt hat die neuesten Zahlen herausgegeben. Es liegen 751 laborbestätigte Fälle und 14 Todesfälle im Landkreis Reutlingen vor. Das sind 40 gesichert Infizierte mehr als gestern. Die Gesamtzahl der genesenen Fälle stieg von 233 auf 294.

16.03 Uhr:
Rund 1000 Studenten in Baden-Württemberg sind einem Aufruf des Wissenschaftsministeriums gefolgt und helfen während der Corona-Krise in Krankenhäusern, Gesundheitsämtern oder Laboren.


15.30 Uhr:
Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Verschärfung der Ausgangsbeschränkungen für Pflegeheimbewohner verteidigt: Das Besuchsverbot werde immer wieder umgangen.

14.19 Uhr: Auch wenn wegen der Corona-Pandemie im Tübinger Stadtmuseum keine Workshops in den Osterferien stattfinden, lädt das Stadtmuseum alle Tübinger Kinder dazu ein, kreativ zu werden: Unter dem Motto „Tübingen in besonderen Zeiten“ können die Kinder malen, basteln, fotografieren oder einen kurzen Text schreiben. Die jungen Künstlerinnen und Künstler können berichten, wie sie die Osterferien verbringen, wenn Spiele mit Freunden, der Besuch bei den Großeltern und der Osterausflug mit der Familie ausfallen müssen. Oder aber sie zeigen, was sie momentan besonders vermissen. Die so entstandenen Werke kann man bis Sonntag, 19. April 2020, per E-Mail an stadtmuseum@tuebingen.de senden, dabei sollten der Name, das Alter und die Adresse des Kindes angegeben werden. Eine Auswahl der Arbeiten will das Stadtmuseum dann online präsentieren.

13.47 Uhr:
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat einer vollständigen Rückkehr in die Normalität nach Ostern eine Absage erteilt. „Es wird nicht sofort wieder alles so sein wie vorher“, sagte der CDU-Politiker in Stuttgart nach der Teilnahme an einer Sitzung des grün-schwarzen Landeskabinetts.

12.59 Uhr:
Die Deutsche Fußballmeisterschaft für Fußballer mit mentaler Beeinträchtigung, die für Juni in Reutlingen geplant war, muss abgesagt werden. Die groß angelegte Inklusionssportinitiative der TSG Reutlingen Inklusiv und der Stadt Reutlingen war für Juni geplant. „Seit dem Beginn der Austragung der DM vor zehn Jahren hat es bundesweit noch keine Veranstaltung in der Komplexität und Größenordnung gegeben, wie wir es hier für Reutlingen in Angriff genommen haben“, so Martin Sowa, der Abteilungsleiter der TSG Reutlingen Inklusiv. Auch wenn die DM am Kreuzeiche Stadion erst für den Zeitraum vom 14. bis zum 18. Juni diesen Jahres geplant war, so mussten nun schon im Vorfeld zahlreiche Aktionen abgesagt werden: die inklusiven Soccer Courts in Reutlingen und Münsingen, Arbeiten an der DM-Zeitung durch die IKG-Schüler, Interviews der Schüler mit Bürgermeister Hahn und den Inklusionsorganisatoren, ein Kunstprojekt mit der Jos-Weis-Schule, intensive Trainings an den Schulen und Fußballtraining beim TSG Inklusiv, Freundschaftsspiele, Trainingslager, ein Veranstaltungsabend in der Kreissparkasse Reutlingen, eine Fernsehtalkrunde und vieles mehr. „Hunderte von Arbeitsstunden hängen in den ganzen Vorarbeiten“, sagt Kim Laudage (ebenfalls von der TSG Reutlingen Inklusiv), „die sich auch finanziell auswirken. Neben meiner ganz normalen Alltagsarbeit in der TSG Inklusiv hat sich seit Juni 2019 alles um die Ausrichtung dieser Inklusionssportinitiative gedreht“, Eine Verschiebung der Deutschen Meisterschaft um ein Jahr wäre die bevorzugte Lösung gewesen, allerdings erhielt für diese Veranstaltung das Land Brandenburg bereits den Zuschlag. Die Reutlinger Verantwortlichen erwägen nun eine eventuelle Austragung dieser Inklusionssportinitiative im Jahr 2022 und führen bereits erste Gespräche.

10.40 Uhr: „Ich bin zuversichtlich, dass ab sofort alle Anträge innerhalb weniger Tage zur Auszahlung gebracht werden können“, sagt Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut mit Blick auf das Soforthilfeprogramm des Landes zur Bewältigung der Coronakrise und die 244.726 inzwischen hochgeladenen Antragsformulare. Rund 155.000 Anträge seien vorgeprüft und rund 92.000 Zuschüsse in Höhe von rund 907 Millionen Euro ausbezahlt. Rund ein Drittel der bislang geprüften Anträge sind nach Auskunft der Kammern unvollständig oder fehlerhaft. Das Soforthilfeprogramm hilft im ersten Schritt all jenen Unternehmen, die ohne diese Unterstützung innerhalb kurzer Zeit insolvent gehen würden. Das Antragsformular ist auf der Seite des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau verfügbar.

10.31 Uhr:
Die Einladungen waren verteilt, das Begleitbuch gedruckt, der Termin für die Vernissage stand fest. Seit dem 22. März steht die Ausstellung in der Mössinger Kulturscheune zum Thema „Wasser – Bäche, Mühlen und Bäder im Steinlachtal“. Nur besuchen durfte sie bislang noch niemand. Nun ist die Ausstellung wenigstens in Teilen virtuell zu sehen. TAGBLATT-Redakteur Moritz Siebert gibt einen Einblick in die historische Schau.

10.24 Uhr:
Seit drei Wochen sind auch die Kinos in Tübingen geschlossen. Wie geht man vor Ort mit der Situation um? Und wie können Cineasten die Lichtspielhäuser unterstützen? Es gibt viele kreative Ideen.

Krieg der Viren. Oder Krieg den Viren? Bild: Arsenalkinos

Krieg der Viren. Oder Krieg den Viren? Bild: Arsenalkinos


9.31 Uhr:
Die Branche der Heilmittelerbringer hat mit den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise ganz besonders zu kämpfen. Das macht der Rottenburger Ergotherapeut Dirk Nehrlich im Gespräch mit TAGBLATT-Mitarbeiter Werner Bauknecht deutlich.

9.13 Uhr:
Nicht nur die „normalen“ Unternehmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leiden unter den Einschränkungen des Shutdown. TAGBLATT-Redakteurin Uschi Kurz berichtet, wie die Werkstätten der Bruderhaus-Diakonie mit den derzeitigen Einschränkungen umgehen.


8.33 Uhr:
Die Corona-Hotline im Landratsamt Tübingen ist über Ostern eingeschränkt erreichbar: Über die Ostertage (Karfreitag, 10. April 2020) bis einschließlich Ostermontag (13. April 2020) steht die Hotline zu Fragen rund um Corona unter der Telefonnummer 07071/207-3600 täglich von 10-14 Uhr zur Verfügung. Ab Dienstag, 14. April 2020 gilt wieder die reguläre Erreichbarkeit von 8 bis 18 Uhr. Weitere Infos gibt es auf der Seite des Landkreises.

8.21 Uhr:
In einem Zoo in New York ist ein Tiger positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das zeigt: Es erkranken nicht nur Menschen daran. Sind demnach auch Haustiere gefährdet? Können sie das Virus sogar übertragen?

8.18 Uhr:
Millionen Kunden wollen sich zu Ostern rechtzeitig mit Lebensmitteln eindecken. Supermarktketten bereiten sich auf eine schwierige Woche vor, der Handel warnt vor Hamsterkäufen. (swp)

 

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8.14 Uhr: Schnellkredite
sollen den Mittelstand retten: Der Bund schnürt ein weiteres Hilfspaket, durch das kleinere Unternehmen bis zu 800 000 Euro bekommen sollen. (swp)

8.11 Uhr:
Die Aktienkurse sind gefallen, stabilisieren sich langsam aber wieder. Wie und wo sollte man sein Geld in dieser Zeit der Unsicherheit investieren? Ist Vermögen auf der Bank sicher? In der ersten Online-Sprechstunde der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg beantwortete der Finanzexperte Niels Nauhauser Fragen der Zuschauer und erklärte die Zusammenhänge. (swp)

8.05 Uhr:
Vorsichtig zurück auf den Platz, heißt es bei den Profifußballern: Das Gros der Bundesligisten hat unter Beachtung einiger strenger Regeln wieder mit dem Training begonnen. (swp)

7.59 Uhr: Was genau bedeutet Beatmung? Um schwere Corona-Erkrankungen behandeln zu können, braucht man möglichst viele Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit. Darauf weist das Robert-Koch-Institut immer wieder hin und fordert die schnellstmögliche Verdopplung der Plätze. (swp)

7.46 Uhr: Der DGB fordert, das Kurzarbeitergeld jetzt auf 80 Prozent anzuheben. Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen zeigen: Im Agenturbezirk Tübingen haben zum Stichtag 25. März über 160 Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Betroffen sind über 4000 Beschäftigte. Die tatsächliche Zahl liegt aber darüber und wird in den kommenden Tagen und Wochen noch weiter rapide nach oben steigen, teilte der DGB-Kreisverband mit.

7.40 Uhr:
Die Fraktionen tagen jetzt per Video- oder Telefonkonferenz, alles andere läuft über Mails. Von der Verwaltung fühlen sich die Stadträte gut informiert – und sie reden mit. Wie die Stadtverwaltung und Gemeinderat im Krisenmodus Entscheidungen treffen, berichtet TAGBLATT-Redakteurin Sabine Lohr.

7.13 Uhr:
„Die Kontakte, die fehlen einfach wahnsinnig“, sagt Dirk Seemüller. Er ist Mitarbeiter in der Drogenhilfe „Kontaktladen“ in der Tübinger Weststadt. Gewöhnlich treffen sich hier viele Menschen, beispielsweise, um sich bei ihrem Papierkram helfen zu lassen, saubere Spritzen zu bekommen, Wäsche zu waschen oder gemeinsam einen Kaffee zu trinken. Wie es drogenabhängigen Menschen in der Zeit des Shutdowns geht und welche Hilfen es für Obdachlose gibt, berichtet TAGBLATT-Mitarbeiterin Miriam Plappert.

 

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7.08 Uhr:
Das Kontaktverbot setzt den meisten Menschen zu, sagt Ute von Querfurth, Leiterin der Tübinger Telefonseelsorge. Die Anrufzahlen seien mittlerweile um 20 Prozent gestiegen. Bei rund 40 Prozent der Anrufer spielt die neuartige Lungenkrankheit eine Rolle, sagt Querfurth im Interview mit TAGBLATT-Redakteurin Lisa Maria Sporrer.

6.45 Uhr:
Noch ganz aktuell und schon ein Fall fürs Museum: Stuttgart sucht für eine digitale Sammlung Objekte und Dokumente, die über den Alltag in der Krise Auskunft geben.

6.26 Uhr: Guten Morgen aus der Online-Redaktion! Im Luise-Wetzel-Stift wurden 16 Bewohner und fünf Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet. Die Situation ist unter Kontrolle, wie TAGBLATT-Redakteurin Lisa Maria Sporrer berichtet.

Montag, 6. April

21.10 Uhr: Gemeinsam (stimm-)stark: Wenn der Mond bereits aufgegangen ist, die goldnen Sternlein aber noch nicht am Himmel prangen, dann treffen sich in Tübingen-Derendingen derzeit allabendlich etwa 20 Personen, um gegen die Stille der Welt und gegen den Jammer des Tages von ihren Gärten aus oder durch ihre Fenster hinaus gemeinsam zu singen. TAGBLATT-Mitarbeiterin Miri Watson war dabei.

20.19 Uhr:
Rottenburgs Oberbürgermeister Stephan Neher wendet sich in einem Video an die Bürgerinnen und Bürger, um sich zu bedanken, um auf die Rottenburger Angebote der Nachbarschaftshilfe hinzuweisen, und um zu Solidarität und Unterstützung aufzurufen, insbesondere für Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleister und Kulturschaffende.

19.34 Uhr: Landesweit steigt die Zahl der mit dem Corona-Virus Infizierten um 742 auf 20.029 an, wie das Landes-Gesundheitsministerium mitteilt. Davon seien ungefähr 1272 Personen bereits wieder genesen. Das Durchschnittsalter betrage 50 Jahre bei einer Spannweite von 0 bis 102 Jahren. Mit 44 weiteren Todesfällen ist die Zahl der Verstorbenen auf 427 angestiegen. Das Alter lag zwischen 36 und 98 Jahren, wobei 63 Prozent der Todesfälle 80 Jahre oder älter waren.

18.47 Uhr:
Das Tübinger Landratsamt meldet 990 Corona-Fälle im Kreis (das sind zehn mehr im Vergleich zu gestern), und keine weiteren verstorbenen Patienten.

18.41 Uhr:
Die traditionellen Ostermärsche für Frieden und Abrüstung auf Baden-Württembergs Straßen sind angesichts der Corona-Krise abgesagt worden. Die Veranstalter haben stattdessen zu Protesten von zu Hause aus aufgerufen.

18.39 Uhr:
Der Drogeriemarkt dm bietet wegen der Coronavirus-Pandemie seine Express-Abholung jetzt deutschlandweit an, wie die dpa berichtet.


18.23 Uhr:
Wegen der Corona-Krise dürfen Bewohner von Pflegeheimen nach dem Willen der Landesregierung bald nur noch in dringenden Fällen das Heim verlassen. Solche Fälle können nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur etwa dringende Arztbesuche oder psychotherapeutische Behandlungen sein. Das Kabinett will sich am Dienstag mit den Vorschlägen befassen - bereits jetzt regt sich Widerstand.


17.54 Uhr:
Seit Beginn der bundesweiten Ausgangsbeschränkungen am 23. März habe die Polizei mehr 70 000 Menschen kontrolliert und sensibilisiert, teilte das Innenministerium in Stuttgart der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage mit. 8842 Fälle hatten demnach Anzeigen zur Folge.

17.48 Uhr:
Trotz harscher Kritik vor allem aus der eigenen Partei hat Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) seinen Vorschlag erneuert, die Corona-Risikogruppe kranker und älterer Menschen von anderen zu trennen. „Es ist eine Option, die viele Nachteile hat“, sagt Palmer der dpa. „Aber es gibt derzeit keine Option, die jeder gut findet.“


17.24 Uhr:
Das Kultusministerium prüft eine eingeschränkte Wiederaufnahme des Schulbetriebs nach den Osterferien in Stufen. „Wir bereiten uns auf verschiedene Szenarien vor“, betonte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Montag in einem Brief an die Schulen und Kindertagesstätten im Land, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

 

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16.43 Uhr: Das Reutlinger Landratsamt meldet die aktuellen Zahlen: Derzeit gibt es 711 nachweislich mit dem Coronavirus infizierte Menschen (gestern waren es 687). Es gibt 14 Todesfälle (gestern: 13). 233 Infizierte sind laut Landratsamt wieder genesen. Insgesamt wurden im Kreis Reutlingen bislang 3586 Menschen (gestern: 3460) auf das Virus getestet.

14.26 Uhr: Etwas gegen die Langeweile? Die Uni Tübingen bietet einen Online-Programmierkurs an, der sich primär an Kinder und Jugendliche im Alter von etwa 12 bis 17 Jahren richtet. Kommende Woche geht es los. Zur Anmeldung.

13.33 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie will die Landesregierung den Ausgang für Bewohner von Pflegeheimen in Baden-Württemberg einschränken. Das teilte eine Sprecherin des Sozialministeriums am Montag in Stuttgart mit. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen Bewohner unter anderem nur noch bei dringenden Arztbesuchen oder psychotherapeutischen Behandlungen die Einrichtung verlassen dürfen. Besuche bei Optikern oder eigenständige Einkäufe in Apotheken seien untersagt und nur dann erlaubt, wenn der Bedarf in dem Pflegeheim nicht gedeckt werden könne. Die Kabinettsvorlage dazu solle am Dienstag eingebracht werden. (dpa)

12.59 Uhr: „Meine Frau und ich haben unsere Covid-19-Infektionen gut überstanden und sind Gott sei Dank wieder gesund. Heute Morgen konnte ich aus dem Home Office wieder ins Landratsamt zurückkehren“, wird Reutlingens Landrat Thomas Reumann in einer Pressemitteilung vom heutigen Mittag zitiert. „Für die vielen Genesungswünsche und Nachrichten, die Mut machenden und sehr persönlichen Worte und vor allem auch für die ganz konkreten Hilfsangebote, die meine Familie und mich erreicht haben, danke ich sehr herzlich. Es hat mich sehr berührt, wie in einer solchen Situation der Zusammenhalt und die Verbundenheit und das für einander da sein wächst“, so Reumann weiter.

 

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12.15 Uhr: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich dafür ausgesprochen, bei einer Belebung der Wirtschaft nach der Corona-Krise auch den Klimaschutz in den Blick zu nehmen. Er sehe eine gute Chance, die Wirtschaft nach der Krise klimaverträglich zu strukturieren, sagte der Ministerpräsident am Montag dem SWR. (dpa)

11.41 Uhr: Die Johns-Hopkins-Universität, deren Zahlen aktueller als jene des Robert-Koch-Institus sind, meldet aktuell 100.123 Infizierte in Deutschland. 1584 Menschen sind hierzulande in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. 28.700 Menschen, die an Covid-19 erkrankt waren, sind demnach wieder geheilt. Spitzenreiter im traurigen Ranking bleibt mit Abstand die USA: Dort werden 337.646 Infizierte (17.582 Genesene) gezählt. Weltweit sind mehr als 1,27 Millionen infiziert. Die meisten Todesfälle gibt es weiterhin in Italien (15.887).

11.05 Uhr: Nach Angaben des Stuttgarter Flughafens wird es bis zum 22. April keinen Flugbetrieb geben. Die Sanierung der Landebahn war ohnehin für dieses Jahr geplant, hätte aber erst etwas später beginnen sollen. Zudem war keine Bauphase geplant, in der der Flugbetrieb komplett ruht. Nun aber nutzt der Flughafen die Coronavirus-Pandemie, um den Beginn der Arbeiten vorzuziehen. „Der vorgezogene Baustart erlaubt uns, nonstop zu bauen“, hatte Geschäftsführerin Arina Freitag zur Begründung gesagt. (dpa)

10.38 Uhr: Im Zusammenhang mit der Überwachung der Corona-Verordnung mussten im Laufe des Wochenendes insgesamt 114 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet werden. Das betrifft die Landkreise Tübingen, Reutlingen, Esslingen und Zollernalb.

10.25 Uhr: „Arbeitgeber und Bundesregierung müssen sich jetzt bewegen. Auch die Beschäftigten, die nicht unter dem Schutz eines Tarifvertrags stehen, müssen ohne Absturz durch die Krise kommen. Das Kurzarbeitergeld muss auf mindestens 80 Prozent angehoben werden“, fordert Regionssekretär Moritz Stiepert für den Deutschen Gewerkschaftsbund in einer Pressemitteilung. Jüngst sind die Regelungen zur Kurzarbeit geändert worden: Betriebe können diese Unterstützung angesichts der Corona-Krise jetzt schneller und früher erhalten und werden zudem von sämtlichen Lohnkosten befreit, da ihnen die Sozialversicherungsbeiträge erstattet werden. Die Beschäftigten erhalten 60 bzw. 67 Prozent ihres bisherigen Nettogehalts.

„Einen Teil der Entlastung bei den Lohnkosten sollten die Arbeitgeber verpflichtend an die Beschäftigten weitergeben müssen, um deren Einkommen aufzustocken. Wenn sie das nicht am Verhandlungstisch zusichern, muss die Bundesregierung die entsprechende Verordnung jetzt anpassen und die Arbeitgeber verpflichten“, wird die DGB Kreisvorsitzende Angela Hauser zitiert. Bundesweit haben nach aktuellen 470.000 Betriebe Kurzarbeit angezeigt, im Bereich des Agenturbezirks Tübingen waren es am 25. März bereits über 160 Betriebe.

9.30 Uhr: Der Reutlinger IHK-Präsident Christian O. Erbe hat die Unternehmerinnen und Unternehmer der Region Neckar-Alb aufgerufen, in der jetzigen Krisensituation durchzuhalten: „Auch wenn das natürlich schwer ist und manchmal sogar unmöglich erscheint.“ In einer Videobotschaft appelliert Erbe an die Wirtschaft, jetzt an den Moment zu denken, wenn die Geschäfte und Firmen wieder öffnen dürfen. „Ihre Ideen sind gefragt, mit denen Sie Ihre Kunden begeistern können. Ihre Innovationen sind wichtig, um am Tag nach Corona das richtige Signal zu setzen, dass es weiter geht“, sagt Erbe. Die Region verfüge über enormes wirtschaftliches Potenzial, auch nach der Krise.

9.18 Uhr: Der Landkreis Böblingen unternimmt im Zuge einer Freiwilligkeitsleistung große Anstrengungen, um Schutzausrüstung gegen die Verbreitung des Coronavirus zu beschaffen. Die Gesamtsumme aller aktuell laufenden Bestellungen summiert sich mittlerweile auf 1,9 Millionen Euro, wie das dortige Landratsamt bekanntgab. Eine erste Lieferung, bestehend aus 20.000 FFP2-Masken, konnte jetzt verteilt werden. Auch im Kreis Tübingen läuft die Beschaffung der Schutzausrüstung längst, 850.000 Schutzmasken wurden bereits eingekauft (wir berichteten). Der Tübinger Landrat Joachim Walter hatte etwa auch ehemalige Pflegekräfte dazu aufgerufen, in der aktuellen Lage zu helfen.

9 Uhr: Wir bleiben in Reutlingen: Dort fordert die Linke Liste in einem Eilantrag an OB Thomas Keck ein Verbot der Ausbringung von Gülle/Gärresten für das gesamte Stadtgebiet Reutlingen – solange die Corona-Schutzmaßnahmen andauern. Gerade jetzt hätten fußläufig erreichbare Naherholungsgebiete an Bedeutung gewonnen. Doch die Ausgasung von Gülle bzw. Gärresten werde breitflächig in der Luft verteilt. „Darunter auch das für die Atemwege schädliche Ammoniakgas, das sich mit anderen Gasen zu Feinstaub verbindet“, heißt es im Antrag. Und weiter: „Durch das Einatmen der die Atemwege reizenden Gase, sowie des Feinstaubs beim Spaziergang werden in Zeiten der Gefahr einer Lungenkrankheits-Pandemie Personen ab 60 Jahren und aus Risikogruppen in ihrer Gesundheit noch mehr gefährdet.“ Dies sei nicht vereinbar mit der Daseinsfürsorge und dem Maßnahmenkatalog zum Schutz der Bevölkerung.

8.26 Uhr: Der Kreis Reutlingen hat neue Zahlen veröffentlicht. Aktuell (Stand: 8 Uhr) gibt es 687 Infizierte und damit sechs mehr als gestern. Die Zahl der Todesfälle ist um einen auf 13 gestiegen. 3460 Menschen wurden im dortigen Kreis auf das Coronavirus getestet, 174 gelten inzwischen bereits als geheilte Covid-19-Patienten.

Das DRK Tübingen untersucht seit Donnerstag alle Pflegekräfte in Altenheimen auf Corona. Nun zeigen sich die Ergebnisse. Archivbild: Ulrich Metz

Das DRK Tübingen untersucht seit Donnerstag alle Pflegekräfte in Altenheimen auf Corona. Nun zeigen sich die Ergebnisse. Archivbild: Ulrich Metz

8.23 Uhr: „Für Uli E., einen lieben Kollegen, ist es dieses Jahr noch mal anders. Er ist Krebspatient, vor sechs Wochen wurde ein Tumor aus seiner Lunge geschnitten. Und so wurde er zum Mitglied einer Gruppe, zu der niemand zählen will und für die er als gesundheitsbewusster Mensch auch nie einen Beitrag geleistet hatte: der Höchstrisikogruppe.“ Über dieses Schicksal und die Ausflüge ins Tübinger Uniklinikum berichtet TAGBLATT-Redakteurin Ulla Steuernagel in der täglichen Kolumne „Übrigens“.

7.59 Uhr: Sebastian Stoll hat schon vor Jahren begonnen, seinen Unterricht mit digitalen Hilfsmitteln anzureichern. Der Realschullehrer (Mathematik, Sport) produziert Erklärvideos und arbeitet mit der Methode „Flipped Classroom“. Stoll unterrichtet in Riedlingen auf der Alb. Im Interview bekräftigt er seine Meinung: Die Schulschließung wegen der Pandemie versetzt digitalem Unterricht einen Schub. (swp)

7.42 Uhr: Wer die News aus Stuttgart zur Corona-Krise aufmerksam verfolgt, kennt Franziska Paschek. Dank ihr verstehen 37 000 Menschen sofort, was die Landesregierung mitteilt. Mindestens so viele Gehörlose und Hörgeschädigte leben nach Angaben des Landesverbands der Gehörlosen in Baden-Württemberg. Paschek übersetzt für sie in Gebärdensprache. Das Ausmaß ihres ersten Auftrags Mitte März für die Landesregierung habe sie erst so richtig begriffen, erzählt Paschek, als Fernsehkameras auf sie gerichtet waren. (dpa)

 

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7.13 Uhr: Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hat sich nun auch mit der „taz“ unterhalten. „Vor zwei Monaten habe ich einen Shutdown für falsch gehalten. Heute ist er richtig, weil die Welle der Infektionen zu schnell angestiegen ist und wir sie nicht mehr im Griff hatten“, sagt er etwa im Interview mit der Berliner Tageszeitung.

7.06 Uhr: Der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller, warnte vor einer Welle von Privatinsolvenzen: „Wenn die Krise länger dauert als ein oder zwei Monate, wird das so kommen“, sagte Müller dem Berliner „Tagesspiegel“. „Dann werden breite Teile der Bevölkerung in finanzielle Not geraten.“ (dpa)

6.55 Uhr: Carina hat mehrere Wochen nicht mehr an ihren Ex-Freund gedacht. Vor einem halben Jahr hatte er sich von ihr getrennt. Zuerst wollte er ein bisschen Abstand, dann fand sie heraus, dass er schon längst eine Neue hatte. Eigentlich hatte sie damit abgeschlossen. Eigentlich. Doch was ist in dieser Zeit schon normal? Seit einigen Tagen sitzt die 31-Jährige im Homeoffice – und jeder zweite Gedanke gehört ihrem Ex-Freund. „Das macht mich fertig“, sagt sie und seufzt. Doch was tun? Ein Bericht über Ängste und Zweifel in der Isolation. (swp)

 

Hilfsangebote:
Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen sollen sich während der Corona-Epidemie besonders gut von anderen isolieren. Um diese Menschen zuhause mit Lebensmitteln oder Medikamenten zu versorgen, gibt es im Kreis Tübingen viele öffentliche und private Hilfsangebote. Es gibt aber auch Meldungen über Betrüger, welche die Situation ausnutzen. Fast überall können sich Hilfesuchende deshalb direkt an ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung wenden, wo man den Überblick über lokale Nachbarschaftshilfen und seriöse Angebote von Organisationen und Institutionen hat. Wir haben die Infoseiten zusammengetragen.

 

6.36 Uhr: Wenn man den chinesischen Zahlen glaubt, sind an Covid-19 erkrankte Krebspatienten einem sechsfach höheren Sterberisiko ausgesetzt als Infizierte ohne Krebs. Gefühlt sind für sie die Gefahren möglicherweise noch um ein Vielfaches höher und auch die Bedenken, sie könnten in diesen von Corona geprägten Zeiten nicht die beste Therapie bekommen und diese auch nicht in der gebotenen Dringlichkeit. „Im Moment gibt es keine Einschränkung bei dringlicher, nicht verschiebbarer Krebsdiagnostik oder -therapie“, beruhigt der Leiter des Tumorzentrums am Tübinger Uniklinikum (CCC), der Radioonkologe Prof. Daniel Zips. Die notwendigen Krebstherapien laufen weiter und die Patienten müssten keine Angst haben, nicht versorgt zu werden.

6.21 Uhr: Zusammen ist man weniger allein – das Daheimbleiben bietet aber gerade Familien mit Kindern auch große Herausforderungen. Sarah Trede-Kritikakis und Panos Kritikakis sind Eltern von vier Kindern und müssen derzeit nicht nur die eigene Arbeitssituation organisieren, sondern auch ihre Kinder bei Schulaufgaben unterstützen und dafür sorgen, dass ihnen daheim nicht langweilig wird. TAGBLATT-Mitarbeiterin Miri Watson hat mit der Großfamilie gesprochen.

6.15 Uhr: Was von vielen befürchtet wurde, ist jetzt Gewissheit: In den Tübinger Pflegeheimen ist das Coronavirus angekommen. Die ersten Ergebnisse der Tests, die das Rote Kreuz auf Betreiben der Notärztin und DRK-Kreisvorsitzenden Lisa Federle seit Donnerstag vorsorglich an allen Pflegeeinrichtungen im Landkreis vornimmt, sind da. Demnach sind alleine im Luise-Wetzel-Stift 16 Bewohnerinnen und Bewohner infiziert. Eine Bewohnerin wird am Tübinger Uni-Klinikum mit schweren Symptomen auf der Intensivstation beatmet. Den anderen positiv getesteten 15 Bewohnern gehe es gut. „Sie haben bisher keine Symptome“, sagte am gestrigen Sonntagabend Clemens Miola von der Evangelischen Heimstiftung, dem Träger des Seniorenstifts auf der Wanne.

6.02 Uhr: Guten Morgen aus der Online-Redaktion! Wir wünschen einen guten Wochenstart und blicken zunächst auf die Zahlen: 980 laborbestätigte Fälle gibt es im Landkreis Tübingen. 12 Menschen sind in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Gleich viele wie im Landkreis Reutlingen. Dort werden aktuell 681 Infizierte gemeldet. In Baden-Württemberg werden mindestens 19.287 Covid-19-Fälle gezählt. 383 Menschen haben den Kampf gegen die Lungenkrankheit verloren.

Einen Rückblick auf unseren Blog vom Wochenende gibt es übrigens hier.

 

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Hilfsangebote:
Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen sollen sich während der Corona-Epidemie besonders gut von anderen isolieren. Um diese Menschen zuhause mit Lebensmitteln oder Medikamenten zu versorgen, gibt es im Kreis Tübingen viele öffentliche und private Hilfsangebote. Es gibt aber auch Meldungen über Betrüger, welche die Situation ausnutzen. Fast überall können sich Hilfesuchende deshalb direkt an ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung wenden, wo man den Überblick über lokale Nachbarschaftshilfen und seriöse Angebote von Organisationen und Institutionen hat. Wir haben die Infoseiten zusammengetragen.

 

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Pflegeeinrichtungen wurden nun im Kreis Tübingen getestet. Im Remmingsheimer Seniorenzentrum sind 13 von 50 mit dem Coronavirus Sars-CoV2 infiziert, außerdem 10 der 29 Bewohner. Archivbild: ST

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Pflegeeinrichtungen wurden nun im Kreis Tübingen getestet. Im Remmingsheimer Seniorenzentrum sind 13 von 50 mit dem Coronavirus Sars-CoV2 infiziert, außerdem 10 der 29 Bewohner. Archivbild: ST

Luftballon mit Corona Durchhalteparole. Bild: Ulrich Metz

Luftballon mit Corona Durchhalteparole. Bild: Ulrich Metz

Auch die Werkstätten der Bruderhaus-Diakonie haben mit den Corona bedingten Einschränkungen zu kämpfen. Bild: Jürgen Lippert

Auch die Werkstätten der Bruderhaus-Diakonie haben mit den Corona bedingten Einschränkungen zu kämpfen. Bild: Jürgen Lippert

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Das derzeit grassierende neuartige Coronavirus gehört zur Familie der Coronaviridae, deren Vertreter bei Wirbeltieren verschiedene Erkrankungen hervorrufen. Manche Coronaviren können Artenbarrieren überwinden und mehrere Wirtspezies infizieren.

Beim Menschen sind momentan sieben Coronavirusspezies als Erreger von leichten Erkältungskrankheiten bis hin zu schweren akuten Atemwegssyndromen bekannt (Stand Februar 2020). Neben dem sich aktuell weltweit ausbreitenden Sars-Cov-2 ist auch der Erreger der Sars-Pandemie 2002/2003 Sars-Cov sowie der 2012 aufgetretene Erreger Mers-Cov von Bedeutung.

Sars steht für Severe Acute Respiratory Syndrome (Schweres Akutes Atemwegssyndrom), Mers bedeutet Middle East Respiratory Syndrome (Atemwegssyndrom des Mittleren Ostens).

Der Begriff Corona bezieht sich auf das Erscheinungsbild dieser Viren: Die Fortsätze auf der Virenhülle sehen unter dem Elektronenmikroskop wie ein Strahlenkranz aus, der einer Sonnenkorona ähnelt. Corona kommt aus dem Spanischen und bedeutet Krone.

Die durch das Sars-CoV-2 (Severe-Acute-Respiratory-Syndrome-Coronavirus-2) ausgelöste Erkrankung der Atemwege wurde Covid-19 genannt (Coronavirus-Disease-2019, deutsch: Coronavirus-Krankheit-2019).

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus Sars-Cov-2 gibt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Fachliche Informationen zu der neuen Atemwegserkrankung Covid-19 (verursacht durch das Coronavirus Sars-Cov-2) stellt das Robert-Koch-Institut zur Verfügung.

Informationen zum Coronavirus, zu den Fallzahlen und zu den geltenden Verordnungen zur Eindämmung der Epidemie im Land gibt es beim Sozialministerium Baden-Württemberg.

Das Tübinger Landratsamt hat unter der Telefonnummer 07071/207-3600 eine Hotline eingerichtet (täglich, auch am Wochenende, 8 bis 18 Uhr).

Neben Einkaufshilfen vermittelt die Stadtverwaltung Tübingen Informationen zu sozialen Hilfsangeboten in Tübingen. Das Corona-Telefon ist immer montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr besetzt. Die Telefonnummer lautet 07071/204-1010. Der Hilfsdienst ist auch per E-Mail erreichbar: corona.soziales@tuebingen.de. Viele Informationen und Kontaktdaten von Einkaufs- und Nachbarschaftshilfen gibt es außerdem auf der städtischen Internetseite: www.tuebingen.de/corona-einkaufshilfe

Wer seine Hilfe in der Nachbarschaft anbieten möchte, kann das auch über das Formular tun, das wir - inspiriert vom Berliner Rundfunk - erstellt haben und hier als PDF zum Download anbieten: ausfüllen, ausdrucken und in der Nachbarschaft verteilen für die Menschen, die keinen Internetzugang haben.