Covid-19 in Tübingen und der Region

Coronavirus: Live-Blog vom 28. bis 30. März 2020

Seit Bekanntwerden der ersten Covid-19-Fälle im Kreis Tübingen Ende Februar berichten wir in Live-Blogs über die aktuellen Ereignisse der Coronakrise. Die Corona-Hotline des Gesundheitsamts und viele weitere Informationen zu Covid-19 und Sars-Cov-2 gibt es am Textende.

30.03.2020

Von hz/itz/dpa

Coronavirus: Live-Blog vom 28. bis 30. März 2020

Montag, 30. März

21.43 Uhr: Allein in der vergangenen Woche sind in Baden-Württemberg nach Auskunft des Landesgesundheitsamtes etwa 35.000 Menschen auf das Coronavirus getestet worden. Allerdings dauere es zu lange, bis die Ergebnisse vorliegen, sagte der Leiter des Kompetenzzentrums Gesundheitsschutz im Landesgesundheitsamt, Stefan Brockmann, der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“ (Dienstag).

20.52 Uhr: Die Gastronomie im Steinlachtal kämpft mit den Folgen der Corona-Verordnungen. Einige Hotels arbeiten noch im Notbetrieb, manche Restaurants bieten Lieferservice. „Entweder wir werden durch staatliche Hilfen aufgefangen, oder es werden 90 Prozent aller Gastronomiebetriebe eingehen“, fürchtet etwa Joachim Göhner, Inhaber und Betreiber der Ofterdinger Krone.

19.52 Uhr: Auch das Tübinger Uniklinikum hat neue Zahlen mitgeteilt: Demnach werden aktuell 59 Personen dort aufgrund des Coronavirus behandelt, davon 35 auf der Infektions- und 24 auf der Intensivstation. Der Blick auf die Lage von vor einer Woche (23. März): Damals waren es 8 Patienten auf der Infektions- und 13 auf der Intensivstation.

19.27 Uhr: Am Montag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg weitere 721 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Stand: 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 12.257 an. Das Durchschnittsalter beträgt 49 Jahre bei einer Spannweite von 0 bis 100 Jahren. Ungefähr 500 Personen sind unterdessen von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. 163 infizierte Menschen seien im Zusammenhang mit Corona bislang im Südwesten gestorben: 111 Männer und 52 Frauen.

19.13 Uhr: Verdi-Bezirksgeschäftsführer Benjamin Stein spricht im TAGBLATT-Interview über die Folgen der Corona-Krise für Beschäftigte in Kurzarbeit, an Supermarktkassen und in Krankenhäusern.

18.50 Uhr: Zwei der sechs Bewohner des Rottenburger Pflegeheims Kapuzinergarten, die vor mehr als einer Woche ins Paul-Lechler-Krankenhaus gebracht wurden, sind gestorben. Alle sechs waren positiv auf das Virus getestet worden. Das Gesundheitsamt Tübingen hatte bereits am Sonntagabend bekanntgegeben, dass es im Kreis Tübingen am Wochenende zwei weitere Todesfälle gab, „eine betagte Person und eine sehr betagte Person“ mit entsprechenden Vorerkrankungen. Ein Bewohner des Pflegeheims ist mittlerweile als geheilt wieder entlassen worden und ist ins Pflegeheim zurückgekehrt.

18.38 Uhr: In Tübingen steigt die Zahl der Covid-19-Fälle um 31 Personen auf 702. Das gab das Gesundheitsamt bekannt.

18.09 Uhr: Im Reutlinger Seniorenzentrum Gustav-Werner-Stift gibt es zwei bestätigte Corona-Fälle. Dies bestätigte die Pressesprecherin der Bruderhaus-Diakonie, Sabine Steininger, auf Anfrage unserer Zeitung. Eine Person sei so gut wie genesen, die andere noch krank. Die beiden Bewohner von denen eine zunächst in der Klinik gewesen sei, seien komplett isoliert und würden im Heim versorgt. Die Mitarbeiter/innen seien geschult worden und hätten genügend Schutzkleidungen, Es habe zuvor bereits Verdachtsfälle gegeben, die sich aber als Grippefälle herausgestellt hätten. In der Bruderhaus-Diakonie gebe es einen Krisenstab, der sich täglich kurzschließe.

17.44 Uhr: Die baden-württembergischen Hochschulen rüsten sich für einen digitalen Lehrbetrieb. „Sofern ab dem 20. April kein Regelbetrieb stattfinden kann, wird ein größerer Teil der Studienleistungen digital erbracht werden können“, teilte die Landesrektorenkonferenz am Montag in Stuttgart mit. Die Universitäten versuchten, ihre digitale Ausstattung auszureizen, um die Pflicht- und möglichst auch die Wahlpflichtveranstaltungen abzudecken. (dpa)

16.59 Uhr: Der Kreis Reutlingen vermeldet 21 neue Fälle. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Erkrankten dort auf 374, davon sind 18 Menschen wiedergenesen. Der Kreis Reutlingen verzeichnet bis dato sechs Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus.

16.18 Uhr: Seit dem 25. März fahren die Stadtwerke Tübingen beim Tübus nach dem Samstagsfahrplan mit fünf zusätzlichen Bussen, die als E-Wagen der Linien 13E und 5E im Klinikverkehr eingesetzt werden. Nach Auswertung der Lage setzen die Stadtwerke ab dem heutigen Montag auf den Klinik-Verbindungen weitere Verstärkerbusse ein. Zusätzlich wurden die Fahrten der Linie 13E, die auf der Achse zwischen Hauptbahnhof und den Kliniken für zusätzliche Kapazitäten sorgt, in einem eigenen Fahrplan veröffentlicht. Durch die Umstellung auf den Samstagsfahrplan stehen Fahrgästen - trotz Personalengpass bei den Busfahrern – nahezu alle Linien für die Mobilität zur Verfügung. Auch die Verstärkung der Kliniklinien wurde dadurch ermöglicht. Mehr: www.swtue.de/verkehr.

16 Uhr: Der aus Tübingen stammende FDP-Landeschef Michael Theurer hält Land und Bund Versagen bei der Beschaffung von Schutzausrüstung gegen das Coronavirus vor. . Er sprach von einer „dramatischen Versorgungslage“. Überall heiße es, Schutzmasken und Schutzkleidung kämen nicht an. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe Kliniken und Länder zu spät gewarnt. „Sein Versprechen, für Nachschub zu sorgen, konnte er nicht ausreichend erfüllen“, teilte Theurer, der auch Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion ist, am Montag mit. (dpa)

15.38 Uhr: Das Kultusministerium stellt auf seiner Homepage Informationen für Sportvereine bereit, die durch die Coronakrise ebenfalls getroffen wurden. „Die Corona-Pandemie ist auch für unsere Sportvereine und für deren Mitglieder in Baden-Württemberg eine große Herausforderung. Wir vermissen schon jetzt die Gemeinschaft und die schönen Momente, die uns der Vereinssport bietet. Auch die finanziellen Auswirkungen sind teilweise erheblich. Wir werden deshalb alles daran setzen, dass es durch das Corona-Virus und seine Nebenwirkungen kein Vereinssterben in Baden-Württemberg geben wird“, sagte Sportministerin Susanne Eisenmann.

15.13 Uhr: Die Lehrer an den baden-württembergischen Schulen sollen die Schüler in der coronabedingten unterrichtsfreien Zeit nicht benoten. (dpa)

14.25 Uhr: Auch das Tübinger Ract!-Festival wird es dieses Jahr nicht geben. Auf der Homepage heißt es: „Natürlich sind derzeit alle Veranstaltungen untersagt. Und natürlich halten wir uns zu unserem und eurem Schutz an alle Auflagen die der Eindämmung des Corona-Virus dienen. Aber natürlich wollen wir es auch nicht bei einem ausgefallenen Festival belassen. Deswegen werden wir für die Zeit nach Corona verschiedene Partys und Aktionen planen.“

13.47 Uhr: 329 Verstöße gegen die Corona-Verordnung des Landes übers Wochenende bilanziert das Polizeipräsidium Reutlingen. Noch vergangene Woche habe mit wenigen Ausnahmen große Akzeptanz der Beschränkungen geherrscht, so die Polizei: Bis Donnerstag hatte es nur knapp über 30 Verstöße in den vier Landkreisen Tübingen, Reutlingen, Esslingen und Zollernalb gegeben. Von Freitagnachmittag an sei die Zahl mit Anstieg der Temperaturen ebenfalls sprunghaft angestiegen. Bis Montagmorgen, 6 Uhr, verfolgte die Polizei insgesamt 329 Ordnungswidrigkeiten, mehr als zwei Drittel davon am Samstag und in der Nacht zum Sonntag. Bei 232 Verstößen ging es um das Verbot des Verweilens im öffentlichen Raum in Gruppen von mehr als drei (Ordnungswidrigkeit) aber unter 15 Personen (Straftat).

33 Mal ging die Polizei gegen Leute vor, die an einer Veranstaltung oder Ansammlung von mehr als fünf Personen im nicht öffentlichen Raum teilnahmen. Für beide Verstöße sieht der aktuelle Katalog Bußgelder bis zu 1000 Euro vor. In sieben Fällen wurden Betreiber von Einrichtungen wie Gaststätten angezeigt, die verbotswidrig geöffnet hatten oder sich nicht auf die Ausnahme des Straßenverkaufs beschränkten. In diesen Fällen drohen Bußgelder zwischen 2500 und 5000 Euro. Über die Anzeigen hinaus führten die Beamten unzählige aufklärende Gespräche, nach denen sich viele Menschen einsichtig gezeigt hätten, es wurden aber auch Platzverweise ausgesprochen.

Der gravierendste Fall ereignete sich - wie berichtet - am Freitagabend in Rottenburg, wo ein Gemeindevollzugsbediensteter bei einer Kontrolle mehrerer junger Leute angegriffen und verletzt wurde. Gegen vier Personen wurden unter anderem Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.

Auch landesweit berichtet die Polizei von vielen Verstößen gegen die Corona-Verordnung.

13.30 Uhr: Sie machen sich die Angst vor dem Coronavirus zunutze: Betrüger haben eine 79-Jährige dazu gebracht, ihre EC-Karten sowie die Zugangsdaten zu ihren Kontos vor die Tür zu legen.

12.55 Uhr: Weil wegen des Coronavirus auch Sportunterricht und Vereinsbetrieb entfallen, will das Kultusministerium Schüler mit Videos zum Training in den eigenen vier Wänden animieren. Mehrere Filmclips mit Übungen zum Nachmachen für verschiedene Klassenstufen und mit unterschiedlichen Schwerpunkten werden dafür zusammen mit einem Fernsehsender gedreht, wie das Ministerium am Montag in Stuttgart mitteilte.

11.14 Uhr: Das diesjährige Stocherkahnrennen fällt aus. Die Akademischen Verbindung Guestfalia, die dieses Jahr das Tübinger Großereignis veranstaltet hätte, bestätigt die Absage des traditionsreichen Rennens rund um die Neckarinsel, das für den 11. Juni geplant war. Möglicherweise könnte es einen Nachholtermin im Spätsommer geben - oder aber das nächste Rennen ist erst an Fronleichnam 2021.

10.58 Uhr: Ein paar Äpfel vielleicht, eine Packung Halspastillen oder ein frisches Brot - „unsere Wünsche konnten meine Frau und ich über WhatsApp an unsere Nachbarn weiterreichen, das war hilfreich und hat uns bequem und sicher durch die Woche gebracht“, berichtet Grünen-Minister Manne Lucha der Deutschen Presse-Agentur über seine Quarantäne.

9.18 Uhr: Wegen der Corona-Krise sind die Reisemöglichkeiten ohnehin beschränkt. Zudem haben die Airlines die meisten Flüge gestrichen. Die Fluggesellschaften fordern Kunden auf, bereits bezahlte Reisen umzubuchen. Ansonsten sei die Existenz der Unternehmen gefährdet. Antworten auf die wichtigsten Fragen.

9.11 Uhr: Krise ist schlecht. Aber noch schlechter ist Krise und schlecht frisiert. Weil die Friseure geschlossen haben, heißt die Alternative: Wachsen lassen oder selbst schneiden. Antworten auf die wichtigsten Fragen.

9.05 Uhr: Der Stopp von Mietzahlungen für Ladengeschäfte großer Unternehmen hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Ketten wie Deichmann und H&M sowie Markenhersteller wie Adidas hatten Mietzahlungen für Filialen in Deutschland eingestellt, weil diese wegen der Corona-Pandemie schließen mussten.

9.01 Uhr: Verschwörungstheorien und wüste Beschimpfungen haben auch ohne Corona-Pandemie Konjunktur im Internet. Krude Theorien finden aber in diesen Zeiten noch mehr Gehör, sagt Simone Rafael von der Amadeu-Antonio-Stiftung.

8.40 Uhr: Der Landkreis Reutlingen meldet am Montagmorgen die offiziellen Infektionszahlen vom Wochenende. Demnach gibt es im Kreis Reutlingen 353 laborbestätigte Infektionen mit Sars-Cov-2 und 6 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Damit sind die Fallzahlen seit Samstag um mehr als 100 Fälle angestiegen. Über den Grund für diesen verhältnismäßig starken Anstieg macht der Landkreis in seiner aktuellen Lagemeldung keine Angaben. Von Freitag (222) auf Samstag (249) war die Zahl der Infektionen um 27 gestiegen.

8.39 Uhr: Menschenansammlungen von mehr als zwei Personen, die nicht in einem gemeinsamen Haushalt leben, sind aktuell verboten. Nichts davon zu sehen war am Wochenende im Bereich des Uracher Wasserfalls, wo es vor allem am strahlend schönen Samstag zu wahren Völkerwanderungen kam. swp

8.38 Uhr: Triage, Inkubationszeit, Reproduktionszahl: Die aktuelle Krise wird von Zahlen, Fakten und Fachbegriffen dominiert. Ein kleines Lexikon der Pandemie.

8.29 Uhr: Die Pflegekassen wollen die Corona-Beschlüsse der Bundesregierung möglichst schnell umsetzen und kündigen in einem Positionspapier einen Schutzschirm für die betroffenen Einrichtungen an.

8.15 Uhr: In der Debatte um einen Ausweg aus den massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft haben Spitzenpolitiker der großen Koalition Geduld angemahnt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte in ihrem Podcast, niemand könne derzeit guten Gewissens sagen, wie lange diese „schwere Zeit“ anhalte. Ihr Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) wurde konkreter: „Wir reden jetzt bis zum 20. April nicht über irgendwelche Erleichterungen“, sagte er dem „Tagesspiegel“.

7.38 Uhr: „Es wird dramatische Einbrüche geben, die die kommunalen Haushalte überfordern. Die Kommunen werden sich darauf einstellen müssen, dass wegen der wirtschaftlichen Lage vieler Betriebe weniger Gewerbesteuer fließen wird.“ Gudrun Heute-Bluhm, Vorstandsmitglied des Städtetags von Baden-Württemberg, zeichnet ein düsteres Bild angesichts der Coronakrise.

7.08 Uhr: Geschlossene Cafés und Werkstätten: Wie die Mössinger „Arbeit in Selbsthilfe“ und ihre Beschäftigten mit körperlicher und geistiger Behinderung von der Pandemie betroffen sind.

7.06 Uhr: Los ging’s am Samstag mit einem Foto-Workshop: Auch die Volkshochschule Rottenburg bietet ab sofort etliche Seminare online an.

7.05 Uhr: Weggebrochene Einnahmen und ungewisse Zukunft: Die Folgen der Corona-Epidemie treffen Rottenburger Kulturschaffende und Kulturvermittler gleichermaßen hart.

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6.45 Uhr: Kinder, aufstehen! In einer Stunden müsst ihr in der Schule sein! Von wegen: Seit zwei Wochen sind in ganz Deutschland die Schulen geschlossen. Auch die Schüler der Tübinger Gemeinschaftsschule West sind ins Homeoffice umgezogen. Dort sind sie auf technische Hilfsmittel angewiesen, um Kontakt zu Lehrern und Mitschülern zu halten. Tagblatt-Redakteur Lorenzo Zimmer sprach mit Schulleiterin Angela Keppel-Allgaier darüber, wie das so läuft.

Sonntag, 29. März

23.54 Uhr: Auch der Mössinger Röwa-Stadtlauf, der am 16. Mai stattfinden sollte, fällt erstmal aus. Wie die LG Steinlach-Zollern am Sonntagabend mitteilte, könne der Stadtlauf aufgrund der Corona-Pandemie und der Rechtsverordnung der Landesregierung nicht durchgeführt werden. „Wir haben im Organisationsteam die Konsequenzen eingehend erörtert mit dem Ergebnis, dass wir eine Verschiebung des Stadtlaufs auf den Herbst (Oktober) planen“, teilte Dieter Schneider mit. Und weiter: „Wir bemühen uns derzeit um die Genehmigungen und die Infrastruktur – und lassen uns vom Optimismus leiten, dass die Pandemie solche Veranstaltungen im Herbst ermöglicht.“ Sobald der neue Termin feststehe, werde er bekanntgegeben.

21.39 Uhr: Während sich die Welt nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus sehnt, gibt es gegen Masern schon seit mehr als 50 Jahren eine Impfung. Diese wird nun zur Pflicht: Jedes Schul- oder Kitakind muss gegen Masern geimpft oder immunisiert sein. Fragen und Antworten zur Masernimpfpflicht in Tübingen hat Tagblatt-Redakteur Lorenzo Zimmer zusammengestellt.

20.49 Uhr: Das Tübinger Biopharma-Unternehmen Curevac hält an seinem Ziel fest, im Juni mit den klinischen Tests für seinen Impfstoffkandidaten gegen das Coronavirus zu beginnen. „Wir sind im Plan“, erklärte Pressesprecher Thorsten Schüller auf Anfrage. Auch der Verkauf von Tübinger Curevac-Gebäuden ändere daran nichts. Mehr dazu im Artikel „Curevac: Einstieg in die Impfstoffproduktion“ (Abo)

19.15 Uhr: Das Landratsamt Tübingen meldet am Sonntagabend 671 Infizierte mit dem Virus Sars-Cov-2. Das sind 21 mehr als am Samstag (650) und 80 mehr als am Freitag (591). Außerdem gebe es zwei weitere Todesfälle im Kreis zu beklagen, so Sprecherin Martina Guizetti. Es handle sich um „eine betagte Person und eine sehr betagte Person“, die beide entsprechende Vorerkrankungen gehabt hätten. Damit steigt die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona im Kreis Tübingen auf 4.

Das Landratsamt Reutlingen gibt am Wochenende keine aktuellen Meldungen über die Zahl der Corona-Fälle im Kreis heraus. Laut Sozialministerium waren jedoch am Samstag 249 Menschen infiziert, 27 mehr als am Freitag (222).

Das baden-württembergische Landesgesundheitsamt meldet weitere 717 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Damit steigt die Zahl im Land auf mindestens 11.536.

17.50 Uhr: Die Reutlinger SPD sagt ihren Jahresempfang „Rot in den Mai“ ab, der für den 24. April geplant war. Gastrednerin wäre die Vorsitzende der Bundes-SPD Saskia Esken gewesen.

17.11 Uhr: Der DRK-Landesverband schließt angesichts kommender Engpässe in der Corona-Krise den Einsatz von infiziertem Personal nicht aus.

16.13 Uhr: 225 Verstöße gegen die Corona-Verordnung hat das Polizeipräsidium Reutlingen in der Zeit zwischen Samstag, 7 Uhr, und Sonntag, 7 Uhr, gezählt. Dabei handelte es sich meist um Zusammenkünfte von mehr als zwei Personen in der Öffentlichkeit, die allesamt als Ordnungswidrigkeit geahndet werden (bis 15 Personen). Versammlungen von mehr als 15 Personen, die einen Straftatbestand darstellen würden, gab es im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums in den Landkreisen Tübingen, Reutlingen, Zollernalb und Esslingen nicht. Am Sonntag blieb es bezüglich Verstößen gegen die Rechtsverordnung deutlich ruhiger, so eine Polizeisprecherin. Grund dürfte das schöne Wetter am Samstag und das eher zum Aufenthalt in den eigenen vier Wänden animierende Wetter am Sonntag sein.

Derweil hat das Land Baden-Württemberg auf Grundlage der Novelle des Infektionsschutzgesetzes am Sonntag einen konkreten Bußgeldkatalog veröffentlicht. Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht an die Landesverordnung zur Eindämmung des Coronavirus halten, drohen demnach empfindliche Bußgelder: Für den Aufenthalt im öffentlichen Raum mit mehr als der zugelassenen Personenzahl (derzeit zwei) droht jedem Beteiligten ein Bußgeld zwischen 100 und 1000 Euro. Die Teilnahme an einer Veranstaltung oder Ansammlung außerhalb des öffentlichen Raums mit mehr als fünf Personen kann jeden Teilnehmer 250 bis 1000 Euro kosten. Wer eine Einrichtung trotz Verordnung zu deren Schließung betreibt, riskiert ein Bußgeld zwischen 2500 und 5000 Euro.

15.38 Uhr: Die Corona-Soforthilfen in Baden-Württemberg sollen nun doch ohne Prüfung des privaten Vermögens ausbezahlt werden - das teilte am Sonntag das baden-württembergische Wirtschaftsministerium mit. Die Entscheidung gelte auch rückwirkend für alle Anträge seit dem Start der Soforthilfe am vergangenen Mittwoch. „Stattdessen müssen Antragssteller nur nachweisen, dass die laufenden betrieblichen Einnahmen nicht ausreichen, um die laufenden betrieblichen Kosten des Unternehmens zu finanzieren“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). dpa

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15.04 Uhr: Mit einem Hilferuf für Bus und Bahn hat sich am Sonntag Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) an Eltern und Schüler gewandt. „Schüler-Abos nicht kündigen!“, appellierte er und bat, die Tickets normal weiter laufen zu lassen. Das könne dazu beitragen, kleine und mittelständische Busunternehmen und andere Verkehrsbetriebe vor gravierenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise - bis hin zur Insolvenz - zu bewahren. „Wenn wir nicht umsichtig und vorsorgend handeln, haben wir nach der Corona-Krise eine Krise beim Schülertransport“, sagte Hermann. dpa

14.30 Uhr: Die Landesregierung hat ihre Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus am Sonntag erneut angepasst. Die Regelungen wurden unter anderem in der Warn-App Nina und auf der Seite warnung.bund.de veröffentlicht:

  • Die Notbetreuung für Kinder sei auch während der Ferienzeit gewährleistet, vorausgesetzt alle Erziehungsberechtigte sind in Bereichen der kritischen Infrastruktur nicht abkömmlich.
  • Die Schließung von Bildungseinrichtungen gelte nicht für Schulen der Altenpflege, Altenpflegehilfe, Krankenpflege, Krankenpflegehilfe, Kinderkrankenpflege, Entbindungspflege (Hebammen), Notfallsanitäter sowie Schulen zur Ausbildung von Medizinisch-technischen Assistenten und Pharmazeutisch-technischen Assistenten (...) sowie für die Weiterbildung für Intensivkrankenpfleger.
  • Ambulante Einrichtungen und Dienste der Wohnungslosenhilfe sowie einige psychiatrische Dienste und Suchtberatungsstellen gehören jetzt zur kritischen Infrastruktur, ebenso wie Katastrophenschutz und Stellen der Bundeswehr, die wegen der Corona-Epidemie im Einsatz sind. Nicht von Schließungen betroffen seien auch einige Einrichtungen des Polizeivollzugsdienstes.
  • Poststellen und Paketdienste dürfen unter bestimmten Voraussetzungen ihren Betrieb aufrechterhalten, aber nur sofern sie sich nicht in von Schließungen betroffenen Einrichtungen befinden (...). Sie dürfen generell nicht in Prostitutionsstätten, Bordelle und ähnliche Einrichtungen, Frisöre, Tattoo-/Piercing-Studios, Massagestudios, Kosmetikstudios, Nagelstudios, Studios für kosmetische Fußpflege sowie Sonnenstudios betrieben werden. Diese genannten Betriebe sind generell geschlossen.
  • Einrichtungen und Betriebe mit Kundenverkehr in geschlossenen Räumen müssen den Zutritt steuern, Warteschlangen vermeiden und den Abstand von mindestens 1,5 Metern zwischen Personen gewährleisten. Davon ausgenommen sind Tätigkeiten in Gesundheitsversorgung und Pflege, bei denen körperliche Nähe nicht zu vermeiden ist.
  • Über den Zugang für Besucher zu Fachkrankenhäusern für Psychiatrie (Ausnahme Gerontopsychiatrie), psychosomatischen Fachkrankenhäusern sowie kinder- und jugendpsychiatrischen Fachkrankenhäusern entscheidet die Leitung der jeweiligen Einrichtung.

Im neuen Paragraf 9 der Corona-Verordnung (CoronaVO) wird der Umgang mit Verstößen gegen die Verordnung der Landesregierung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus geregelt: Demnach ist in der Öffentlichkeit ist - wo immer möglich - zu anderen Personen ein Mindestabstand von mindestens 1,5 Metern einzuhalten. Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur alleine oder mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person erlaubt, also maximal zu zweit. Familien oder Menschen, die zusammenleben, können aber weiterhin gemeinsam auf die Straße (in diesem Fall auch mehr als zwei Personen). Die Behörden würden dies streng kontrollieren, durchsetzen und sanktionieren, heißt es vom Land.

Alle Restaurants und Gaststätten im Land sind geschlossen. Essen zum Mitnehmen und auf Bestellung bleibt weiterhin möglich. Betriebskantinen dürfen unter bestimmten Voraussetzungen öffnen. Fahrten und Reisen aus einem internationalen Corona-Risikogebiet nach und durch Baden-Württemberg sind untersagt. Ausgenommen sind Fahrten zum Arbeitsplatz, zum Wohnort, zum Transport von wichtigen Gütern und besondere Härtefälle.

 

In eigener Sache:
Seit der erste Corona-Fall in Tübingen aufgetreten ist, berichtet das Schwäbische Tagblatt täglich in einem Live-Blog über die aktuellen Entwicklungen in der Region. Unsere Arbeit wird nicht wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über allgemeine Gebühren finanziert, sondern durch unsere zahlenden Abonnenten und Anzeigenkunden. Dennoch bleibt dieses Übersichts-Blog angesichts des großen Informationsbedürfnisses gratis. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, denken Sie bitte darüber nach, sie durch den Abschluss eines Abos zu unterstützen. Das Online-Abo gibt es bereits zu einem Preis von 6,90 Euro im Monat. Außerdem bietet der Verlag SCHWÄBISCHES TAGBLATT ein Zeitungsabonnement (Print oder E-Paper) zum Sonderpreis an.

 

14.15 Uhr: Vermutlich in der Nacht von Freitag auf Samstag haben Unbekannte bei Hechingen an der Grillstelle bei der Schutzhütte Martinsberg eine Grillparty veranstaltet und eine hölzerne Sitzbank ins Feuer geworfen. Zudem hinterließen sie eine Menge Unrat. Zeugen, die rund um die Grillstelle Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Hechingen telefonisch unter 07471/98800 zu melden. Die Polizei weist darauf hin, dass man sich nach der geltenden Corona-Verordnung im öffentlichen Raum nur alleine, mit der Familie oder mit einer weiteren, nicht im selben Haushalt lebenden Person aufhalten darf. Bei Verstößen muss mit einem Bußgeldverfahren gerechnet werden. Ab einer Anzahl von 15 Personen wird eine Strafanzeige eingeleitet.

13.04 Uhr: Der Airbus A310 MedEvac, die fliegende Intensivstation der deutschen Luftwaffe, startete am Sonntag von Wunstorf in Richtung Straßburg, um von dort zwei Patienten nach Stuttgart zu fliegen. Die schwer an Covid-19 erkrankten Franzosen würden anschließend im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm versorgt, hieß es aus dem Verteidigungsministerium. dpa

12.59 Uhr: In Stuttgart-Zuffenhausen hat die Polizei am Samstagabend eine verbotene Zusammenkunft von mehr als zwei Dutzend Menschen in einer Shisha Lounge beendet. Besorgte Zeugen hatten gegen 22.50 Uhr die Polizei darüber informiert, dass dort trotz Verbot durch die Corona-Verordnung Betrieb herrsche. Die Scheiben der Gaststätte waren von innen verdunkelt, die Eingangstüre verschlossen, es drang aber leise Musik nach außen und am Seiteneingang waren Stimmen, Klappern und Poltern zu hören, so berichten Polizei und Staatsanwaltschaft. Mehrmals verlangten die Polizisten erfolglos Einlass. Schließlich ordnete die Staatsanwaltschaft an, die Tür zu öffnen, was die Feuerwehr erledigte. In der Gaststätte trafen die Beamten zunächst nur auf vier Personen. Ein Polizeihund fand aber 22 weitere Menschen, die sich in einem Lagerkeller verbarrikadiert hatten. Von allen 26 Personen im Alter zwischen 19 und 35 Jahren stellten die Beamten die Personalien fest: Sie wohnen in verschiedenen Landkreisen rund um Stuttgart sowie in der Landeshauptstadt selbst. Alle müssen mit einer Anzeige wegen Vergehen nach dem Infektionsschutzgesetz rechnen. Die Polizei schloss die Shisha Lounge des 27-jährigen Gaststättenbetreibers, der bei der Kontrolle zunächst selbst nicht anwesend war. Ein inzwischen kursierendes Gerücht, Einsatzkräfte von Polizei oder Feuerwehr seien bei diesem Einsatz angespuckt worden, ist nach den bisherigen Erkenntnissen falsch.

12.41 Uhr: In der deutschen Autoindustrie droht aus Sicht von Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer der Verlust von mehr als 100.000 Arbeitsplätzen durch die Corona-Krise. Die Nachfrage dürfte dieses Jahr um 15 Prozent einbrechen, und nach den Erfahrungen aus der Finanzmarktkrise werde der Aufholprozess mehr als zehn Jahre dauern, schreibt der Professor in einer Studie, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. dpa

12.32 Uhr: Liebe in Corona-Zeiten kann ganz schön schwer sein - zumindest, wenn man in zwei verschiedenen Ländern wohnt: Etwa 100 Menschen haben sich allein am Samstag an einem Zaun getroffen, der seit zwei Wochen zwischen dem Schweizer Kreuzlingen und dem deutschen Konstanz steht. dpa

12.28 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) drängt darauf, Solo-Selbstständigen in der Corona-Krise schnell zu helfen. Am besten sei eine gemeinsame Linie von Bund und Ländern, forderte er am Sonntag via Facebook. „Wir haben viele besorgte Rückmeldungen zu den Soforthilfen bekommen, die ich sehr ernst nehme“, schrieb Kretschmann. dpa

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9.44 Uhr: Die Universitätsstadt Tübingen, der Stadtseniorenrat, der Kreisseniorenrat und das Deutsche Rote Kreuz im Kreis Tübingen rufen alle Personen ab 65 Jahren und alle Risikogruppen dazu auf, zu Hause zu bleiben und sich bei Einkäufen und weiteren Erledigungen helfen zu lassen. Ziel des gemeinsamen Appells sei es, die Ausbreitung des Coronavirus zu hemmen, schwere Krankheitsverläufe, wie sie bei älteren Menschen und Personen mit Vorerkrankungen häufiger auftreten, zu vermeiden und eine Überforderung der Klinikkapazitäten zu verhindern. Das schreibt die Stadtverwaltung am Sonntagmorgen in einer Pressemitteilung.

„Wir gehen heute gemeinsam an die Öffentlichkeit mit der dringenden Empfehlung, dass ältere Tübingerinnen und Tübinger und weitere Risikogruppen ihre Wohnung nach Möglichkeit nicht mehr verlassen sollen“, wird Bürgermeisterin Daniela Harsch zitiert. Dabei müsse sich niemand Sorgen um seinen täglichen Bedarf machen: „Wir haben in Tübingen mittlerweile ein riesiges Netzwerk an sozialen Unterstützungsleistungen, das nur darauf wartet, Aufträge für Besorgungen anzunehmen. Nutzen Sie dieses Angebot, damit Sie selbst und andere gesund bleiben“, appelliert Harsch.

„Die Zahl der Corona-Infektionen steigt auch in Tübingen. Die Lage ist ernst. Die jetzige Empfehlung ist ein starker Eingriff in das Leben der Menschen, aber aus unserer Sicht notwendig. Ich selbst gehe jetzt auch nicht mehr zum Einkaufen, auch wenn es mir schwerfällt“, so Uwe Liebe-Harkort, der Vorsitzende des Tübinger Stadtseniorenrats. Gegen Spaziergänge an der frischen Luft sei nichts einzuwenden - aber alleine oder mit Angehörigen desselben Haushalts und unter Wahrung eines Sicherheitsabstandes. „Wir alle müssen die Risikogruppen durch unsere Solidarität schützen. Wenn wir zu Hause bleiben, schützen wir uns selbst - und wir schützen damit auch die Menschen, für die eine Ansteckung sehr schwerwiegende Folgen haben kann“, sagt Michael Lucke, der Vorsitzende des Kreisseniorenrats.

„Mit unserer Empfehlung wollen wir erreichen, dass sich die Krankheit langsamer ausbreitet. Das wiederum soll Krankenhäuser davor bewahren, dass zu viele Patientinnen und Patienten gleichzeitig Hilfe benötigen und die Kapazitäten knapp werden. Wir müssen verhindern, dass unsere Ärzte hier in Tübingen Patienten aussondern müssen, wenn die Intensivbetten mit Beatmungsgeräten alle belegt sind, so wie das die Kolleginnen und Kollegen derzeit in Straßburg und Italien machen müssen“, erläutert Lisa Federle, die Vorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes im Kreis Tübingen. Ältere Menschen sind laut Federle bei einer Ansteckung mit dem Coronavirus besonders gefährdet: Nach Erkenntnissen aus China seien 8 Prozent der Erkrankten zwischen 70 und 79 Jahren gestorben, von den über 80-Jährigen sogar 14,8 Prozent. „Diese Zahlen sind zwar nicht eins zu eins auf uns übertragbar, aber auch hierzulande ist zu beobachten, dass die schweren Verläufe überproportional die älteren Menschen treffen“, sagt Federle. Weitere Risikogruppen sind laut Robert-Koch-Institut unter anderem Menschen mit Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Lungenerkrankungen wie Asthma, chronischen Lebererkrankungen, Diabetes oder Krebs.

„Was uns in dieser Situation besonders hilft, sind die starken nachbarschaftlichen Netzwerke in Tübingen. Wenn alle an ihre Nachbarn denken und aktiv Hilfe anbieten, dann haben wir das meiste schon erledigt“, sagt Uwe Seid, der Beauftragte für Senioren und Inklusion. Wer jetzt zu Hause bleibt und Unterstützung beim Einkaufen braucht, könne sich an die Stadtverwaltung wenden. „Wir können garantieren, dass alle älteren Personen und Risikogruppen gut zu Hause versorgt werden können“, betont Seid.

Neben Einkaufshilfen vermittelt die Stadtverwaltung auch Informationen zu sozialen Hilfsangeboten in Tübingen. Das Corona-Telefon ist immer montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr besetzt. Die Telefonnummer lautet 07071 204-1010. Der Hilfsdienst ist auch per E-Mail erreichbar: corona.soziales@tuebingen.de. Viele Informationen und Kontaktdaten von Einkaufs- und Nachbarschaftshilfen gibt es außerdem auf der städtischen Internetseite: www.tuebingen.de/corona-einkaufshilfe

9.33 Uhr: Ein Interview mit der Tübinger Krankenschwester Katja Pichler hat das Magazin der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht. Sie berichtet, wie Corona plötzlich nach Tübingen kam, über die Pflege von Covid-19-Patienten und darüber, wie hart das deutsche Gesundheitssystem auf die Probe gestellt wird.

9.01 Uhr: Keine Masken mehr aus China, keine medizinischen Geräte aus den USA: Nach den Erfahrungen im Umgang mit der Corona-Krise fordert Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha ein gemeinsames europäisches Management für künftige länderübergreifende Gesundheitsgefahren. „Wichtig ist zum Beispiel eine eigenständige europäische Arzneimittel- und Medizinprodukterichtlinie“, sagte der Grünen-Minister der Deutschen Presse-Agentur. dpa

Samstag, 28. März

20.15 Uhr: Am Samstag waren zur Haupteinkaufszeit viel weniger Kunden in den Supermärkten als sonst. Hier und da fehlt noch Klopapier, das Hamstern aber scheint weniger zu werden.

18.25 Uhr: Auch das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg meldet am Samstagabend weitere 1090 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 10.819. Das Durchschnittsalter der Erkrankten beträgt 49 Jahre bei einer Spannweite von 0 bis 99 Jahren. Das Robert-Koch-Institut schätzt die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland derzeit als hoch ein, für Risikogruppen als sehr hoch. Die Wahrscheinlichkeit für schwere Krankheitsverläufe nimmt demnach mit zunehmendem Alter und bestehenden Vorerkrankungen zu.

17.55 Uhr: Das Landratsamt meldet die aktuellen Fallzahlen im Kreis Tübingen: Inzwischen sind 650 Personen positiv auf das Coronavirus Sars-Cov-2 getestet.

Coronavirus: Live-Blog vom 28. bis 30. März 2020

16.14 Uhr: Das sonnige Wetter ist verlockend - wer aber gegen die Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie verstößt, könnte mit saftigen Bußgeldern belegt werden. Trotz Wochenende und Sonnenschein sind die Menschen im Südwesten aber weitgehend brav und halten sich an die geltenden Regeln.

15.35 Uhr: Einige Gesundheitsämter in Baden-Württemberg haben Daten mit Klarnamen von Corona-infizierten Personen an die Polizei weitergegeben. Das kritisierte Landesdatenschützer Stefan Brink am Samstag. Auch ein Sprecher des Sozialministeriums kritisierte das Vorgehen: „Wir sehen das außerordentlich kritisch und haben die Gesundheitsämter noch mal darauf hingewiesen.“

14.01 Uhr: Die Zahl der Anträge auf Corona-Soforthilfe hat im Südwesten am Samstag nach nicht einmal drei Tagen die 100 000er-Marke übertroffen. „Stand Samstagmorgen sind es 101.418 Anträge“, sagte Wolfgang Grenke, Präsident des baden-württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK). dpa

12.46 Uhr: Bei einer Kontrolle wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung haben drei Heranwachsende am Freitagabend im Rottenburger Freizeitpark Schänzle einen Gemeindevollzugsbediensteten geschlagen und verletzt.

 

In eigener Sache:
Seit der erste Corona-Fall in Tübingen aufgetreten ist, berichtet das Schwäbische Tagblatt täglich in einem Live-Blog über die aktuellen Entwicklungen in der Region. Unsere Arbeit wird nicht wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk über allgemeine Gebühren finanziert, sondern durch unsere zahlenden Abonnenten und Anzeigenkunden. Dennoch bleibt dieses Übersichts-Blog angesichts des großen Informationsbedürfnisses gratis. Wenn Sie unsere Arbeit schätzen, denken Sie bitte darüber nach, sie durch den Abschluss eines Abos zu unterstützen. Das Online-Abo gibt es bereits zu einem Preis von 6,90 Euro im Monat. Außerdem bietet der Verlag SCHWÄBISCHES TAGBLATT ein Zeitungsabonnement (Print oder E-Paper) zum Sonderpreis an.

 

11.46 Uhr: Die Folgen des Virus werden über die der Finanzkrise hinausgehen, das sagt der scheidende Carl-Zeiss-Vorstandschef Michael Kaschke im Interview mit Simone Dürmuth und Alexander Bögelein.

11.35 Uhr: Sollte es nicht gelingen, die Zahl der Neuinfektionen mit den derzeit geltenden Regeln zum Abstandsgebot zu senken, könnten auch in Deutschland schärfere Ausgangsbeschränkungen kommen. In Italien gilt eine weitgehende Ausgangssperre. Ausnahmen: Einkäufe, Arztbesuche und der Weg zur Arbeit in Firmen, deren Betrieb notwendigerweise aufrecht erhalten werden muss. Das wird von Behörden auch auf der Straße kontrolliert. Ähnlich ist es in Frankreich. Am Reutlinger Kreisklinikum bereitet man sich derzeit offensichtlich bereits auf diese Situation vor: Derzeit erhalten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schriftliche Bestätigungen, dass sie im Krankenhaus arbeiten und zwingend von ihrem Wohnort aus dorthin fahren müssen. „Diese Bestätigung stellen wir aus, damit der Beschäftigte im Falle einer Ausgangssperre aufgrund der Corona-Pandemie gegenüber Behörden und Ordnungskräften die Notwendigkeit der Fahrten nachweisen kann“, heißt es in dem Schreiben.

Coronavirus: Live-Blog vom 28. bis 30. März 2020

10.05 Uhr: Viele Medizinstudenten bieten den Kliniken im Südwesten ihre Hilfe in der Krise an. Studenten aus Tübingen berichten von ihrer Arbeit an der Corona-Front.

9.16 Uhr: Schutzausrüstung ist heiß begehrt. Allerdings ist Maske nicht gleich Maske. Fragen und Antworten zum Atemschutz.

9.05 Uhr: „Auch über nachlässig entsorgte Abfälle aus Quarantäne-Haushalten, Arztpraxen oder Kliniken ist die Ansteckung mit dem Coronavirus eventuell möglich“, sagt Umweltminister Franz Untersteller (Grüne). Das Umweltministerium hat Regelungen für kontaminierte Abfälle herausgegeben.

8.50 Uhr: Notbetreuung, Kursgebühren und Musikschulbeiträge: Die Stadt Rottenburg steht für ausfallende Beiträge ein. (Abo) „Couch und Kultur“ heißt eine neue Aktion der WTG, mit der Rottenburger Künstler/innen unterstützt werden sollen.

8.46 Uhr: Die Tübinger Buchhandlungen haben staatlich verordnete Corona-Pause, aber die Buchhändler arbeiten weiter. Denn Tübinger Leserinnen und Leser halten von außen den Betrieb aufrecht. Und zwar in einem Umfang, dass die Büchermenschen täglich in ihren Geschäften sitzen und Bestellungen verpacken. (Abo)

 

Hilfsangebote:
Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen sollen sich während der Corona-Epidemie besonders gut von anderen isolieren. Um diese Menschen zuhause mit Lebensmitteln oder Medikamenten zu versorgen, gibt es im Kreis Tübingen viele öffentliche und private Hilfsangebote. Es gibt aber auch Meldungen über Betrüger, welche die Situation ausnutzen. Fast überall können sich Hilfesuchende deshalb direkt an ihre Gemeinde- oder Stadtverwaltung wenden, wo man den Überblick über lokale Nachbarschaftshilfen und seriöse Angebote von Organisationen und Institutionen hat. Wir haben die Infoseiten zusammengetragen.

 

8.25 Uhr: Die Kreissparkasse Tübingen erreichten bereits einige hundert Anfragen von Unternehmen und Selbstständigen, die rasch finanzielle Hilfe brauchen – die Tilgung kann vorübergehend ausgesetzt werden. (Abo)

8.06 Uhr: Sanitätshäuser sind als systemrelevante Einrichtungen weiterhin geöffnet - doch schon bald könnten Lieferengpässe drohen.

7.45 Uhr: Die Corona-Krise zeigt erste Folgen bei heimischen Betrieben. Fast 40 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sie Personal abbauen müssen. Das zeigt eine Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Reutlingen. An der Befragung haben sich Mittwoch und Donnerstag 235 Firmen aus den drei Landkreisen Tübingen, Reutlingen und Zollernalb beteiligt. (Abo)

6.25 Uhr: Was geschieht, wenn in Tübingen die Beatmungsplätze knapp werden? Gibt es am Tübinger Klinikum genug Schutzausrüstung? Was weiß man über eine zweite Variante des Coronavirus? Tagblatt-Redakteur Ulrich Janßen sprach mit dem Chef des Tübinger Uniklinikums Michael Bamberg.

Coronavirus: Live-Blog vom 28. bis 30. März 2020

6.21 Uhr: Keine Gottesdienste, Trauerfeiern nur im kleinen Familienkreis: Tagblatt-Redakteurin Christiane Hoyer sprach mit Dekanin Elisabeth Hege über die veränderte Arbeit evangelischer Kirchen in Tübingen während der Coronakrise.

6.19 Uhr: Tagblatt-Redakteur Moritz Hagemann hat sich in Zeiten des Coronavirus in der Pfäffinger „Spätzles-Mall“ umgehört: Was Kunden sagen, welche Vorkehrungen getroffen wurden und wer unter der Krise leidet beschreibt er hier.

6.12 Uhr: Seit das Exportverbot aufgehoben ist, liefert die Firma Moldex auch nach Italien, Spanien und Frankreich. In der Region Tübingen gehen die Masken aus Walddorfhäslach direkt an die Krankenhäuser in Tübingen und Reutlingen, ein Teil wird an die zentrale Verteilstelle und an Landesregierungen geschickt.

6.05 Uhr: Ins Wochenende starten wir mit einem Blick nach Reutlingen: Wie läuft dort die Kinder-Notfallbetreuung? Martina Koch-Krauß vom Sozialamt gibt Einblick.

6.01 Uhr: Guten Morgen aus der Online-Redaktion. Ein Rückblick auf die Zahlen vom Freitagabend. Die Gesundheitsämter meldeten erneut mehr Covid-19-Fälle: Im Landkreis Tübingen sind 591 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, im Kreis Reutlingen 222 und in ganz Baden-Württemberg mindestens 9729.

 

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Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Illustration des Coronavirus (2019-nCoV) des Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Die Fortsätze auf der Oberfläche des Virus erinnern an eine Corona. Bild: Wikimedia - CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM [Public domain]

Das derzeit grassierende neuartige Coronavirus gehört zur Familie der Coronaviridae, deren Vertreter bei Wirbeltieren verschiedene Erkrankungen hervorrufen. Manche Coronaviren können Artenbarrieren überwinden und mehrere Wirtspezies infizieren.

Beim Menschen sind momentan sieben Coronavirusspezies als Erreger von leichten Erkältungskrankheiten bis hin zu schweren akuten Atemwegssyndromen bekannt (Stand Februar 2020). Neben dem sich aktuell weltweit ausbreitenden Sars-Cov-2 ist auch der Erreger der Sars-Pandemie 2002/2003 Sars-Cov sowie der 2012 aufgetretene Erreger Mers-Cov von Bedeutung.

Sars steht für Severe Acute Respiratory Syndrome (Schweres Akutes Atemwegssyndrom), Mers bedeutet Middle East Respiratory Syndrome (Atemwegssyndrom des Mittleren Ostens).

Der Begriff Corona bezieht sich auf das Erscheinungsbild dieser Viren: Die Fortsätze auf der Virenhülle sehen unter dem Elektronenmikroskop wie ein Strahlenkranz aus, der einer Sonnenkorona ähnelt. Corona kommt aus dem Spanischen und bedeutet Krone.

Die durch das Sars-CoV-2 (Severe-Acute-Respiratory-Syndrome-Coronavirus-2) ausgelöste Erkrankung der Atemwege wurde Covid-19 genannt (Coronavirus-Disease-2019, deutsch: Coronavirus-Krankheit-2019).

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus Sars-Cov-2 gibt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Fachliche Informationen zu der neuen Atemwegserkrankung Covid-19 (verursacht durch das Coronavirus Sars-Cov-2) stellt das Robert-Koch-Institut zur Verfügung.

Informationen zum Coronavirus, zu den Fallzahlen und zu den geltenden Verordnungen zur Eindämmung der Epidemie im Land gibt es beim Sozialministerium Baden-Württemberg.

Das Tübinger Landratsamt hat unter der Telefonnummer 07071/207-3600 eine Hotline eingerichtet (täglich, auch am Wochenende, 8 bis 18 Uhr).

Neben Einkaufshilfen vermittelt die Stadtverwaltung Tübingen Informationen zu sozialen Hilfsangeboten in Tübingen. Das Corona-Telefon ist immer montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr besetzt. Die Telefonnummer lautet 07071 204-1010. Der Hilfsdienst ist auch per E-Mail erreichbar: corona.soziales@tuebingen.de. Viele Informationen und Kontaktdaten von Einkaufs- und Nachbarschaftshilfen gibt es außerdem auf der städtischen Internetseite: www.tuebingen.de/corona-einkaufshilfe

Wer seine Hilfe in der Nachbarschaft anbieten möchte, kann das auch über das Formular tun, das wir - inspiriert vom Berliner Rundfunk - erstellt haben und hier als PDF zum Download anbieten: ausfüllen, ausdrucken und in der Nachbarschaft verteilen für die Menschen, die keinen Internetzugang haben.

Zum Dossier: Alle Corona Live-Blogs

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Erstellt:
30.03.2020, 08:10 Uhr
Lesedauer: ca. 18min 35sec
zuletzt aktualisiert: 30.03.2020, 08:10 Uhr

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