Seine eigene Vernunft

Liebes TAGBLATT, warum so kritisch im Umgang mit dem grünen Oberbürgermeister! Wenn man das ganze ps

17.08.2016

Von Jürgen Rupp

Liebes TAGBLATT, warum so kritisch im Umgang mit dem grünen Oberbürgermeister! Wenn man das ganze psychologisch betrachtet, wäre mehr Wohlwollen durchaus angebracht. Immerhin hat Boris Palmer erkannt, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt.

Als Sohn eines unbequemen, aufrechten – aber auch situativ jähzornigen und aggressiven Vaters – ist das eine beachtliche Leistung. Hinzu kommt, dass Boris den unerfüllt gebliebenen Berufswunsch seines Vaters längst erfüllt hat.

Was ihm jetzt helfen könnte, aus seiner mathematisch präzis geschulten Denke hinauszuwachsen, ist in dem berühmten Satz des französischen Philosophen und Mathematikers Blaise Pascal spürbar: „Das Herz hat seine eigene Vernunft, welche die Vernunft nicht ergründen kann." Wie das nun politisch erfolgreich gehen kann, lässt sich in der vor über 20 Jahren geschriebenen Biographie des heutigen Präsidenten der USA wunderbar nachlesen (Barack Obama, „Dreams from My Father", auf deutsch „Ein amerikanischer Traum"). Wir sollten also die Hoffnung noch nicht ganz aufgeben. Es könnte noch mehr aus ihm werden, wenn …