Weltcup-Finale in St. Moritz: Viktoria Rebensburg scheidet aus, Andreas Sander sauer über Platz 17

Letzte Abfahrt doppelt ärgerlich

Für Skirennläuferin Viktoria Rebensburg ist die Abfahrtssaison mit einer herben Enttäuschung zu Ende gegangen. Die 26-Jährige aus Kreuth am Tegernsee schied beim letzten Rennen im Schweizer St. Moritz aus.

17.03.2016

Von SID

Schluss-Abfahrt: Der Ennepetaler Andreas Sander war gestern in St. Moritz nicht zufrieden, heute gibt es eine weitere Chance im Super-G. Foto: dpa

Schluss-Abfahrt: Der Ennepetaler Andreas Sander war gestern in St. Moritz nicht zufrieden, heute gibt es eine weitere Chance im Super-G. Foto: dpa

St. Moritz. Nach nur 70 Fahrsekunden war alles vorbei. Viktoria Rebensburg hatte auf der Engiadina-Abfahrtsstrecke von St. Moritz noch eine halbe Minute vor sich, als sie eine Rechtskurve verpasste und am Streckenrand abschwang.

"Bei der Sicht war es nicht die einfachste Linie, aber ich war überzeugt, dass es die schnellste ist. Ich wollte voll angreifen, und da muss man riskieren, leider ist das nicht aufgegangen", sagte die 26-Jährige über das Rennen bei wechselnden Lichtverhältnissen. Sie wolle nun nicht zu lange hadern, sondern beim Super-G heute ihre "gute Chance" aufs Podest nutzen, ergänzte die Olympiasiegerin.

Nach Rebensburgs Aus hat Lara Gut den Erfolg im Gesamtweltcup auch rein rechnerisch sicher. Die Schweizerin belegte beim ersten Weltcup-Sieg von Mirjam Puchner (Österreich) Platz 13 und ist von Rebensburg bei 375 Punkten Vorsprung in den drei verbleibenden Rennen nicht mehr einzuholen. Weil die Deutsche ohnehin nicht im letzten Slalom am Samstag antreten wollte, stand Guts Erfolg quasi schon vor dem Weltcup-Finale fest. Die kleine Kristallkugel in der Abfahrt hatte Lindsey Vonn bereits vor dem letzten Rennen sicher. Die verletzte "Speed Queen" aus den USA war eigens aus der Heimat angereist, um die Trophäe - ihre 20. im Weltcup - in Empfang zu nehmen. "Ich habe noch ein bisschen Schmerzen im Knie", sagte Vonn, "aber es ist schon viel besser geworden. Ich bin motiviert für die nächste Saison - ich hasse Zuschauen."

Peter Fill aus Kastelruth in Südtirol hat unterdessen als erster Italiener den Abfahrts-Weltcup gewonnen. Dem 33-Jährigen reichte beim letzten Saisonrennen ebenfalls in St. Moritz bei den schwierigen Bedingungen Platz zehn, um diesen Coup perfekt zu machen. Der Triumphator von Kitzbühel lag letztlich 26 Punkte vor dem viermaligen Saisonsieger Aksel Lund Svindal (Norwegen), der den Winter verletzungsbedingt bereits beenden musste.

"Ich war im Tunnel und habe mich vorher gar nicht mit den Zahlen beschäftigt", sagte Fill, der im Ziel sekundenlang auf die Ergebnistafel starrte. Als er begriff, dass er es tatsächlich geschafft hatte, legte er eine Rolle rückwärts in den Schnee und schrie mit Tränen in den Augen seine Freude heraus. "Ich wollte das Ding gewinnen, seit ich ein Kind war - jetzt ist es geschafft", sagte er.

Fill hatte 1,36 Rückstand auf den Schweizer Beat Feuz, der bei Schneefall und schlechter Sicht auf der Corviglia-Piste seinen sechsten Weltcup-Erfolg einfuhr. Platz zwei ging an Steven Nyman (USA/0,08 Sekunden zurück), Dritter wurde der Kanadier Erik Guay (0,54). Andreas Sander (Ennepetal), der sich erstmals für die letzte Abfahrt der Saison qualifiziert hatte, verpasste die Punkteränge der "Top 15" auf Platz 17 um 0,09 Sekunden. "Ich bin stinksauer auf mich selber. Ich habe mich von der Sicht total irritieren lassen", sagte der 26-Jährige. "Ich werde mich jetzt noch ein bisschen ärgern", ergänzte Sander, im heutigen Super-G wolle er aber "noch mal alles geben und ein gutes Resultat abliefern".

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Erstellt:
17.03.2016, 08:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 31sec
zuletzt aktualisiert: 17.03.2016, 08:30 Uhr

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