Bundestagswahlkampf in Tübingen

Lebhafte und kontroverse Debatte beim TAGBLATT-Podium

Einer der sechs Kandidaten fehlte beim TAGBLATT-Podium zur Bundestagswahl am Mittwochabend: So blieben fünf, die sich vor rund 100 Besuchern in der Panzerhalle den Fragen von TAGBLATT-Chefredakteur Gernot Stegert (am Stehtisch) stellten.

15.09.2021

Von slo

Heike Hänsel (Linke), Julian Grünke (FDP), TAGBLATT-Chefredakteur Gernot Stegert, Martin Rosemann (SPD), Chris Kühn (Grüne) und Annette Widmann-Mauz (von links) diskutierten lebhaft in der Tübinger Panzerhalle. Bild: Ulmer

Heike Hänsel (Linke), Julian Grünke (FDP), TAGBLATT-Chefredakteur Gernot Stegert, Martin Rosemann (SPD), Chris Kühn (Grüne) und Annette Widmann-Mauz (von links) diskutierten lebhaft in der Tübinger Panzerhalle. Bild: Ulmer

Einer der sechs Kandidaten fehlte beim TAGBLATT-Podium zur Bundestagswahl am Mittwochabend: Ingo Reetzke (AfD) hatte kurzfristig wegen einer Morddrohung abgesagt. Er fürchte um seine Sicherheit, hatte er mitgeteilt. So blieben fünf, die sich vor rund 100 Besuchern in der Panzerhalle den Fragen von TAGBLATT-Chefredakteur Gernot Stegert (am Stehtisch) stellten. Weitere bis zu 106 Zuschauer verfolgten die Debatte im Live-Stream. „Womit möchten Sie anders punkten als vor vier Jahren?“, wollte Stegert von den Kandidatinnen und Kandidaten wissen. Annette Widmann-Mauz (CDU, rechts) nannte den „nationalen Aktionsplan Familie“, mit dem Familien unterstützt und geschützt werden sollen. Chris Kühn (Grüne, Zweiter von rechts) warb mit dem „Energiegeld“, also der CO2-Abgabe. Martin Rosemann (SPD, hinter Stegert) sagte, die SPD wolle die Klimaneutralität schneller angehen. Julian Grünke (FDP, Zweiter von links) warb für eine gesetzliche Aktienrente statt des Umlagesystems. Heike Hänsel (links) nannte das Klima: Die Linke wolle den „Aktionsplan Klimagerechtigkeit“. Nach lokalen und regionalen Projekten gefragt, versprach Hänsel ein bundesweites Wohnungsbauprogramm, bessere Bezahlung in der Pflege und: „Abstand nehmen von der Endelbergtrasse“. Diese wiederum verteidigte Grünke: Die Bundesstraße müsse konsequent vierspurig ausgebaut werden. Außerdem müsste die mittelständische Unternehmenskultur erhalten werden. Rosemann verprach allen Unterstützung, die sie wollten, und die Sicherung zukunftsfähiger Arbeitsplätze. Kühn, der alle Verkehrsprojekte in der Region auf den Klimaprüfstand stellen will, forderte ein Programm für studentisches Wohnen, und Widmann-Mauz verteidigte ebenfalls die Endelbergtrasse. Lebhaft wurde es, als zuerst Rosemann und dann Kühn über den Ausbau der Windenergie sprachen und sich dabei gegenseitig heftig angriffen. In den weiteren Gesprächen mit den Kandidaten ging es unter anderem um Bildung, Außenpolitk, den Mindestlohn, den Kohleausstieg, Flüchtlingspolitik und Umfrageergebnisse. Ein ausführlicher Bericht folgt. Die vollständige Debatte gibt es zum Nachschauen auf Youtube.