Tübingen

Lebenszeit

18.04.2018

Von Katrin Jodeleit, Tübingen

Im Kreistag wurde über den Fachkraftmangel in Kitas diskutiert. Für das Freiwillige Soziale Jahr in Kitas wurde in diesem Zusammenhang geworben. Kitas und viele weitere Institutionen des sozialen Bereichs sind auf motivierte und engagierte Freiwillige als wichtige Stütze angewiesen. Entsprechend ist die Zahl von FSJ-Stellen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Nicht gestiegen sind hingegen leider die öffentlichen Zuschüsse für die Freiwilligendienste. Gleichbleibende Landes- und Bundestöpfe ergeben sinkende Zuschüsse pro Einsatzstelle. Das monatliche Taschengeld stagniert seit Jahren bei niedrigen 300 Euro. Davon kann man aber nicht leben, klar, ist ja auch nur ein Taschengeld. Üblicherweise wohnen unsere FSJ daher noch bei ihren Eltern. Wer finanziert also maßgeblich die unverzichtbaren Freiwilligendienste in Deutschland? Natürlich die Familien! Nicht nur geben die FSJ freiwillig ein Jahr Lebenszeit für die Allgemeinheit, sondern dabei werden sie auch noch von ihren Eltern maßgeblich mitfinanziert.

Wir fordern daher die Landes- und Bundespolitik auf, zeitnah für eine wesentlich bessere FSJ-Finanzierung zu sorgen! Nur so können wir dauerhaft das FSJ und damit den Kita-Betrieb und unsere pädagogischen Fachkräfte verlässlich unterstützen.