Tübingen · Impfstoff

Lauterbach will Curevac bevorzugen

Der SPD-Fachmann Karl Lauterbach schlägt noch einmal ein schnelles Verfahren für den Tübinger Impfstoff-Kandidaten vor.

14.04.2021

Von eik

Karl Lauterbach. Pressefoto: karllauterbach.de

Karl Lauterbach. Pressefoto: karllauterbach.de

Wenn sich die bislang in Zwischen-Ergebnissen angedeutete gute Effektivität des Curevac-Impfstoffs bestätigt, soll das zuständige Paul-Ehrlich-Institut speziell für Deutschland eine beschleunigte Markt-Zulassung für den Tübinger Hoffnungsträger beschließen. Das forderte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach am Mittwoch gegenüber dem Magazin „Spiegel“. Lauterbach hatte ein ähnliches Verfahren für das Tübinger Produkt bereits früher im Jahr angeregt.

Der Gesundheitspolitiker verwies diesmal auf die neue, angespannte Impfstoff-Lage in Deutschland, nachdem die in Aussicht stehende Lieferung des Impfstoffs des Herstellers „Johnson & Johnson“ gestoppt wurde. Der übliche Ablauf wäre, bei Curevac auf die Zulassung durch die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) zu warten. Diese hatte bereits im Februar mitgeteilt, die Ergebnisse des Curevac-Kandidaten innerhalb eines „Rolling Review“-Verfahren schneller zu beurteilen.

Dem TAGBLATT gegenüber hatte Curevac in dieser Woche mitgeteilt, die abschließende Studien-Phase des Impfstoff-Kandidaten „CVnCoV“ solle, wie bereits länger angekündigt, im laufenden zweiten Quartal (also bis spätestens Juni) abgeschlossen sein. Ende März hatte das Unternehmen gemeldet, dass der aktuelle Kandidat eine Schutzwirkung auch gegen die so genannte „südafrikanische“ Variante zeige. Auch Tübingens OB Boris Palmer hatte sich im Februar für eine „Notfallzulassung“ des Curevac-Impfstoffs eingesetzt.