Corona-Impfstoff

Lauterbach fordert Notfallzulassung für Curevac

SPD-Gesundheitsexperte für deutschen Alleingang beim Tübinger Vakzin, um Lücken zu schließen. EU bekommt 50 Millionen weitere Dosen von Biontech.

15.04.2021

Von DPA

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert, dass Deutschland eine nationale Notfallzulassung für den Impfstoff des Tübinger Herstellers Curevac vorbereitet, um den Ausfall der Vakzine von Johnson & Johnson auszugleichen. Lauterbach sagte dem „Spiegel“, wenn Curevac ähnlich gut wirke wie Biontech oder Moderna, was zu erwarten sei, „sollte der Impfstoff schnellstmöglich zugelassen und verimpft werden“. Curevac befindet sich derzeit in der entscheidenden dritten Prüfungsphase für sein Vakzin.

Auch die EU-Kommission verstärkt ihre Bemühungen, die Impfstoffe von Johnson & Johnson und Astrazeneca zu ersetzen, die im Verdacht stehen, als seltene Nebenwirkung eine teilweise tödlich verlaufende Thrombose auszulösen. Daher wollen die Hersteller Biontech und Pfizer bis Ende Juni zusätzlich 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an die EU-Staaten liefern. Dies teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mit. Es handele sich um eine Lieferung, die aus dem vierten Quartal vorgezogen werde. Die Lieferung werde nach Bevölkerungsanteil auf die 27 EU-Staaten verteilt, fügte sie hinzu. Dieser liegt für Deutschland bei 18,6 Prozent. Von dieser Lieferung kann die Bundesrepublik also rechnerisch rund neun Millionen Dosen erwarten. Insgesamt kämen von April bis Juni somit 250 Millionen Dosen Impfstoff von Biontech/Pfizer, sagte von der Leyen.

Johnson & Johnson hatte seine Auslieferung an die EU-Staaten am Dienstag verschoben. Hintergrund sind Berichte über Sinusvenenthrombosen. Wann die Lieferungen wieder aufgenommen werden, ist unklar. Johnson & Johnson sollte im zweiten Quartal 55 Millionen Dosen liefern. Das Mittel wird nur einmal gegeben, andere Impfstoffe hingegen zweimal.

Von der Leyen kündigte zudem Verhandlungen mit Biontech/Pfizer über die Lieferung von weiteren 1,8 Milliarden Impfdosen für die Zeit von 2021 bis 2023 an. dpa

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Erstellt:
15.04.2021, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 15.04.2021, 06:00 Uhr

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