Tübingen

Lange Schlangen am Samstag vor der Corona-Teststelle

Siebzig bis achtzig Autos, dazu vereinzelt Radfahrer und Fußgänger standen am Samstagvormittag auf dem Festplatz an, um sich auf eine mögliche Infektion mit dem Corona-Erreger testen zu lassen.

27.09.2020

Von ran

Bild: Erich Sommer

Bild: Erich Sommer

Die Tübinger DRK-Präsidentin Lisa Federle führt den starken Andrang auf die wieder steigenden Infektionszahlen und darauf zurück, dass immer mehr Reiseziele zu Risikogebieten erklärt werden. Ganze Schulklassen und Lehrer seien gekommen, um einen Abstrich nehmen zu lassen – aber auch Einwohner umliegender Landkreise, in denen die Teststellen meist kürzer geöffnet hätten und weniger Testeinheiten vorrätig seien. „Wir tun wirklich alles für einen zügigen Ablauf“, sagt Federle. Doch könne man oft nicht vorhersehen, wie viele Leute kommen: „Wir sind immer noch in einer Ausnahmesituation.“

Am Samstag musste das Rote Kreuz auch in eigener Sache tätig werden. Drei Mitarbeiter hatten am Freitag einen positiven Bescheid erhalten. Das löste eilige Aktivitäten aus. In der Nacht auf Samstag wurde versucht, die Kontakte der Betroffenen zurückzuverfolgen. Außerdem mussten am Samstag 25 Notfallsanitäter und Auszubildende zum Rettungsassistenten zum Test – was bei einigen in der Schlange Wartenden Unmut und den Verdacht auslöste, es gäbe eine Vorzugsbehandlung.

Federle ließ die Proben bei der Tübinger Firma Cegat auswerten, um noch am selben Abend Ergebnisse zu bekommen, damit der Rettungsdienst zum Schutz der Bevölkerung einsatzfähig bleibt: „Wir können nicht alle nach Hause schicken, wir brauchen die Leute.“ In allen 25 Fällen gab es Entwarnung. Der Beruf des Rettungssanitäters gilt als systemrelevant. Die negativ Getesteten können ihre Arbeit nun fortsetzen. Es wird ihnen aber empfohlen, sich auch weiterhin testen zu lassen.