Wicker hört auf

Landtagsdirektor verlässt Gemeinderat

Hubert Wicker zieht sich aus dem Tübinger Gemeinderat zurück. Als Grund nennt der 67-Jährige die Doppelbelastung durch seinen Beruf als Landtagsdirektor in Stuttgart.

31.12.2015

Von sg

Hubert Wicker

Hubert Wicker

Tübingen. Nach Albrecht Kühn im Juni dieses Jahres zieht sich mit Hubert Wicker ein weiteres Zugpferd der CDU bei den Kommunalwahlen im Mai 2014 zurück. Der ehemalige Tübinger Regierungspräsident war mit mehr als 13000 Stimmen erstmals in den Gemeinderat gewählt worden. Nun gibt er sein Mandat zum nächstmöglichen Zeitpunkt ab.

Wicker begründet seinen Rückzug nach nur anderthalb Jahren im Gemeinderat mit einer neuen beruflichen Situation. Er könne fast zwei Jahre länger als Landtagsdirektor arbeiten, darauf hätten sich der Landtagspräsident und die Fraktionen geeinigt, sagte Wicker dem TAGBLATT. Ursprünglich hätte er im April 2016 altershalber aufhören müssen. Das neue Beamtengesetz von Anfang Dezember erlaube nun aber, bis zum 70. Lebensjahr weiterzumachen. Vorerst sei eine Verlängerung bis September 2017 geplant, dann werde er 69 Jahre alt. Über ein weiteres Jahr werde dann entschieden. Wicker will dieses nicht ausschließen. Ihm mache die Tätigkeit als Landtagsdirektor viel Spaß, weil sie eine politiknahe Beschäftigung sei.

Die Funktionen Landtagsdirektor und Stadtrat hätten sich als zu große Doppelbelastung erwiesen, erklärte Wicker. Oft hätten ihm schon sich überschneidende Termine Probleme bereitet. Für eine Übergangszeit bis April 2016 habe er diese auf sich genommen. Für den nun feststehenden längeren Zeitraum aber sei die Gemeinderatstätigkeit zuviel.

Die Doppelbelastung sei auch Grund dafür gewesen, dass er nach dem Ausscheiden von Kühn von diesem nicht – wie von einigen in der CDU gewünscht – den Fraktionsvorsitz übernommen habe, sagte Wicker: „Ich kann das nicht von Stuttgart aus machen.“

Für Wicker wird Prof. Ulrike Ernemann, Ärztliche Direktorin der Neuroradiologie, das Mandat übernehmen. Sie erzielte 2014 knapp 9500 Stimmen. Sie ist bereits die dritte Nachrückerin bei der CDU. Im Sommer ersetzten Ingrid Fischer und Ulrich Bechtle Albrecht Kühn und Sabine Lüllich.