Kreis Tübingen

Landrat Walter mahnt: Quarantäne einhalten

Das Gesundheitsamt im Kreis Tübingen informiert angesichts steigender Fallzahlen über die Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten.

04.09.2020

Von Hans-Jörg Schweizer

Landrat Joachim Walter (links) bei der Eröffnung der Corona-Teststation auf dem Tübinger Festplatz. Bild: Ulmer

Landrat Joachim Walter (links) bei der Eröffnung der Corona-Teststation auf dem Tübinger Festplatz. Bild: Ulmer

Fünf neue Infektionen mit dem Coronavirus meldete das Landratsamt am Freitagnachmittag. Damit haben sich seit Ausbruch der Pandemie im Kreis Tübingen 1420 Menschen mit Sars-Cov-2 infiziert. Auch die fünf Neuinfizierten sind Reiserückkehrer aus dem Kosovo und aus Kroatien.

Schon seit Anfang August steigt auch im Kreis die Zahl der Corona-Infizierten wieder kontinuierlich. Fast alle waren Reiserückkehrer aus dem Kosovo und Kroatien, aber auch aus Frankreich und Spanien. In einigen Fällen sei es zu familieninternen Infektionen gekommen, so das Landratsamt. Die 7-Tage-Inzidenz (Anzahl der Fälle pro 100000 Einwohner binnen 7 Tagen) bewegt sich im Landkreis Richtung 20. „Übersteigt die 7-Tage-Inzidenz die Zahl 50, so müssen weitere, möglicherweise einschneidende Maßnahmen angeordnet werden“, warnt Landrat Joachim Walter. Er bittet eindringlich, das Abstandsgebot einzuhalten, Mund-Nasenbedeckungen – insbesondere im öffentlichen Personennahverkehr – zu tragen und auf gute Händehygiene zu achten. Personen in Quarantäne sollen diese auch einhalten. Städte und Gemeinden überwachen dies.

Bei einem lokalisierbaren Infektionsgeschehen, bei dem die Infektionskette lückenlos rückverfolgt werden kann, seien zunächst keine flächigen Maßnahmen erforderlich, erklärt das Gesundheitsamt: Im Kreis Tübingen trete derzeit kein diffuses Infektionsgeschehen auf und die aktiven Fälle seien rückverfolgbar.

Um eine weitere Verbreitung des Virus zu vermeiden, sei es aber sehr wichtig, dass sich Reiserückkehrer aus Risikogebieten umgehend in die 14-tägige Quarantäne begeben. Diese kann nur bei Vorlage eines negativen Testergebnisses aufgehoben werden, betont das Gesundheitsamt. Für Rückkehrer aus Risikogebieten bestehe eine Testpflicht – spätestens 72 Stunden nach der Einreise. Die Tests erfolgen in der Regel in Testzentren an Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen, seien aber auch bei Corona-Schwerpunktpraxen und bei der Teststation der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) auf dem Tübinger Festplatz möglich. Bei symptomfreien wie symptomatischen Personen seien Hausärzte die richtigen Ansprechpartner,
die gegebenenfalls an Schwerpunktpraxen oder Teststationen verweisen. Beim Gesundheitsamt selbst gibt es keine Tests und auch keine Beratung.

Das Landratsamt weist auch auf die Empfehlung des Robert-Koch-Instituts für Einreisende aus Risikogebieten hin, nach 5 bis 7 Tagen einen zweiten Test zu machen: Nicht selten falle ein erster Test zum Zeitpunkt der Einreise negativ aus, etwa wenn sich die Betroffenen unmittelbar vor oder während der Rückreise infizieren. Die Kosten für ersten und zweiten Test werden laut KV übernommen. Für Einreisende aus Nicht-Risikogebieten endet das kostenlose Testangebot zum 15. September.

Info Die Teststation auf dem Tübinger Festplatz hat montags bis samstags von 10 bis 17 Uhr geöffnet (Krankenversichertenkarte und Nachweis des Auslandsaufenthalts mitbringen). Corona-Infos bei www.kreis-tuebingen.de/corona

Liste der Risikogebiete bei www.rki.de

Die wöchentliche Kreis-Covid-Statistik

Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 liegt im Kreis Tübingen seit Mitte Juni unverändert bei 60. Von den (Stand Donnerstag) 1415 seit Ausbruch der Pandemie im Landkreis Infizierten sind 1292 wieder von Covid-19 genesen. Rechnerisch sind somit derzeit 64 Menschen Corona-positiv. Die 7-Tage-Inzidenz im Kreis lag am Donnerstag bei 14,9.

Und so verteilein sich die Infektionen der vergangenen Tage auf die Kreisgemeinden: Bodelshausen 1, Dußlingen 2, Kusterdingen 5, Mössingen 2, Nehren 5, Neustetten 2, Rottenburg 10, Tübingen 13. In Ammerbuch, Dettenhausen, Gomaringen, Hirrlingen, Kirchentellinsfurt, Ofterdingen und Starzach gab es in der vergangenen Woche keine neuen Fälle.

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Erstellt:
04.09.2020, 15:12 Uhr
Aktualisiert:
05.09.2020, 06:35 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 37sec
zuletzt aktualisiert: 05.09.2020, 06:35 Uhr

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