«Solide Fachkenntnisse werden an den Universitäten oft nicht mehr vermittelt»

Landesmuseums-Chef Köhne kritisiert die universitäre Ausbildung

Der Direktor des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe, Eckart Köhne, kritisiert die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

31.03.2018

Von dpa/lsw

Eckart Köhne sitzt an einem Stadtmodell von Karlsruhe mit dem Schloss. Foto: Uli Deck/Archiv dpa/lsw

Eckart Köhne sitzt an einem Stadtmodell von Karlsruhe mit dem Schloss. Foto: Uli Deck/Archiv dpa/lsw

Karlsruhe. «Wir sind dabei, unsere duale Ausbildung zu schwächen und damit die Fehler zu wiederholen, die andere europäische Länder schon früher gemacht haben», sagte Köhne, der auch Präsident des Deutschen Museumsbundes ist, der dpa. «Solide und breit angelegte Fachkenntnisse werden an den Universitäten heute oft nicht mehr vermittelt.»

«Die universitäre Ausbildung wird leider in vielen Aspekten zunehmend schlechter», sagte Köhne. Das sei am Nachwuchs für die Museen klar zu erkennen. Früher seien aus Studiengängen wie Kunstgeschichte oder Archäologie Bewerber rausgekommen, die fachlich sehr gut waren. Ihnen habe man im Volontariat in zwei Jahren beibringen können, wie man das in einer nicht-universitären Umgebung umsetze. «Heute sind die Masterstudiengänge oft auf kleine Teilbereiche fokussiert.» Den Absolventen fehle die Fähigkeit, ein Fachgebiet zu überblicken und so im Job flexibel zu sein. «Das ist ein großes Problem und es verstärkt sich eher noch.»

Köhne kritisierte die vom Bund geförderte Initiative der Universität Freiburg, einen Masterstudiengang Museum Studies mit einem Museumsvolontariat zu verbinden. Das sei nicht sinnvoll, weil die Zugangsvoraussetzung für das Museumsvolontariat ja bereits ein Masterstudiengang sei. Allein in Baden-Württemberg gebe es rund 150 Volontariate pro Jahr.

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Erstellt:
31.03.2018, 09:07 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 36sec
zuletzt aktualisiert: 31.03.2018, 09:07 Uhr

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