Corona: Geringe Impfnachfrage

Land muss 4000 Impfdosen wegwerfen

Wegen niedriger Nachfrage werden außerdem 450?000 Dosen an den Bund zurückgegeben.

31.07.2021

Von dpa

Stuttgart. Die baden-württembergische Landesregierung plant, Restbestände des Astrazeneca-Impfstoffes an den Bund abzugeben. Wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mitteilte, geht es dabei um 450 000 Dosen des Impfstoffs. Weitere 4000 Dosen Astrazeneca sollen entsorgt werden, weil sie Ende Juli ablaufen. Wie es aus dem Gesundheitsministerium dazu weiterhin hieß, steht das Land grundsätzlich in engem Austausch mit den Impfzentren des Landes, um zu vermeiden, dass der vorhandene Stoff verfällt.

Bislang habe das Land noch keinen Impfstoff abgegeben, teilte der Sprecher mit. Die Entscheidung nun hänge mit der deutlich gesunkenen Nachfrage zusammen. Diese Entwicklung sei zunächst beim Impfstoff von Astrazeneca festgestellt worden. Neben diesem Impfstoff könnten dem Ministeriumssprecher zufolge in den kommenden Monaten weitere Dosen an den Bund zurückgegeben werden, die womöglich von anderen Herstellern stammen. Konkrete Angaben konnte der Sprecher zunächst noch nicht machen. Entsprechende Prüfungen seien noch nicht abgeschlossen.

So wenig wie möglich entsorgen

Bei der Gesundheitsministerkonferenz Mitte Juli sei beschlossen worden, dass der Verwurf von Impfstoffen auf ein Minimum begrenzt werden muss. Bund und Länder würden miteinander beraten, wie mit Impfstoffen, die bereits an Impfzentren und Arztpraxen ausgeliefert wurden, vor dem Hintergrund pharmazeutisch-technologischer und rechtlicher Fragestellungen umgegangen werden kann. „Grundsätzlich sind Abgaben von Impfstoffen an Drittstaaten ausschließlich durch die Bundesregierung möglich“, hieß es.

Das Gesundheitsministerium in Stuttgart hat in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, alle zugelassenen Impfstoffe seien hochwirksam und sicher. Das heterologe Impfschema mit einer Erstimpfung von Astrazeneca und einer Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff biete derzeit den besten verfügbaren Schutz gegen die Delta-Variante.

Am Freitag stellte das Impfzentrum in der Stuttgarter Liederhalle regulär seine Arbeit ein. Hier hatte Ende Dezember 2020 die Impfkampagne des Landes begonnen. Es wurden insgesamt über 520?000 Spritzen verabreicht, um die Pandemie in den Griff zu bekommen.