La tête haute

La tête haute

Drama um einen schwer erziehbaren Jungen, den ein Sozialarbeiter und eine Richterin auf den rechten Weg bringen wollen.

19.10.2015

Von Dorothee Hermann

La tête haute

Dem 16-jährigen Malony geht es am besten, wenn er am Steuer eines geklauten Autos durch die Straßen brettert. Da Rennfahrer nicht auf seinem Karriereplan steht, ist er eben dabei, sein Leben zu schrotten. Der Film sieht ihm zu, von ersten richterlichen Verwarnungen über eine Therapiefarm bis ins Jugendgefängnis.

Regisseurin Emmanuelle Bercot erfasst subtil das Korsett staatlicher Bevormundung, das sich über Malony (zäh, anarchisch, verletzlich: Rod Paradot) herabsenkt. Es ist ebenso ein Aggressions-Faktor wie die prekären Verhältnisse, in denen der Junge, seine drogensüchtige Mutter und sein jüngerer Bruder leben.

Vor zwei Jahren schickte die Filmemacherin die französische Diva Catherine Deneuve zum Zigarettenholen ("Elle s'en va"). Diesmal tritt die Deneuve als Jugendrichterin auf den Plan, wenn bei Malony und seiner überforderten Mutter wieder einmal die Fetzen fliegen. Der Junge ist eine explosive Mischung aus Aggression und Frustration und kennt keine Grenzen. Sara Forestier bringt die aufgelöste Unterschicht-Mutter manchmal hart an die Klischeegrenze.

Der Film ist eine leise Aufforderung, Kinder wie Malony nicht einfach sich selbst zu überlassen - auch wenn dafür eine Menge Geduld nötig ist. Am Anfang sieht man, wie er klein und niedlich und völlig fassungslos vor dem x-ten Ausbruch seiner wieder einmal ausrastenden Mutter sitzt.

Chancenloser Junge zwischen Auflehnung und Selbstzerstörung.