Tübingen

Kurzsichtig

Für die Neubauten von Köstlinschule und Martinskindergarten in Tübingen fehlt es an der Finanzierung („Kein Geld für Rochade", 28. November).

03.12.2020

Von Alexander Stock, Tübingen

Also etwa eine Milliarde Steuereuros für die Klimaneutralität der Stadt, knapp 50 Millionen Steuereuros für die Fahrradbrücken, wie viel Millionen Steuereuros soll die geplante „Renaturierung“ des Neckars kosten? Und die geplante Landesgartenschau wird wie viele Steuereuros kosten? Die laufende Riesenbaustelle Europaplatz / Anlagensee kostet auch mehrere Millionen Steuereuros.

Da frage ich mich schon, wie es sein kann, dass da solche vergleichsweise Kleckerlesbeträge von 1,5 Millionen Steuereuros für die Schülermensa in der Uhlandstraße und 20 Millionen Steuereuros für die Köstlinschule und den Martinskindergarten nicht finanzierbar sein sollen oder – wie es Herr Palmer beliebte auszudrücken: „Ich habe das Geld im Haushalt gesucht, es aber nicht gefunden.“

Noch dazu unter dem Aspekt, dass es wohl irgendwo im Haushalt der Stadt Tübingen mehr als 50 Millionen Steuereuros „auf der hohen Kante“ gibt, die eigentlich nur darauf warten, sinnvoll eingesetzt werden zu können. Und was gibt es sinnvolleres als Kindergärten und Schulen und Schülermensen? Schließlich braucht es auch in der Zukunft gesunde und gut ausgebildete Menschen, um die Herausforderungen des Klimawandels meistern zu können. Und hierfür heute nur dann etwas zu tun, wenn es eine Förderung durch den Bund gibt, finde ich wohl etwas arg einfach und kurzsichtig gedacht.