EU-Richtlinie

Kunstrasen: Verbot längst nicht fix

Der Zoff um die Verwendung von Mikroplastik auf den Plätzen wirbelt viel Staub auf.

23.07.2019

Von DPA

Berlin. Die Warnung vor dem möglichen Aus für Kunstrasenplätze mit Mikroplastik wegen eines Verbots in der EU kommt aus Sicht des Bundesumweltministeriums zu früh. „Ob die EU-Kommission ein Verbot von Plastik-Einstreumaterial für Kunstrasensportplätze vorschlagen wird, steht noch längst nicht fest“, sagte ein Sprecher von Ministerin Svenja Schulze (SPD).

Die Europäische Chemikalienagentur sei erst in einer frühen Phase der Meinungsbildung zum Thema Mikroplastik und sammele Informationen und Einschätzungen zum Thema ein. Es gehe um den Neueintrag oder das Nachfüllen von Kunststoffgranulat, nicht um den Abriss von Sportplätzen. Zudem stehe nicht der Kunstrasen selbst im Fokus, sondern nur Granulat.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will sich für eine Übergangsfrist von sechs Jahren für bestehende Kunstrasenplätze einsetzen, sollte es ab 2022 ein Verbot geben. Er warb „für einen Ausgleich zwischen Umweltschutz und den Interessen des Sports. Viele Tausend Sportanlagen in deutschen Kommunen wären sonst von der Schließung bedroht“. In Deutschland gibt es über 6000 Kunstrasenplätze. Vor allem für den ganzjährigen Trainingsbetrieb der Vereine mit vielen Teams sind sie wichtig.

Das Land Baden-Württemberg, in dem es rund 600 solcher Plätze gibt, hat bereits die finanzielle Förderung neuer Kunstrasenplätze mit Gummigranulat eingestellt. Alternative Lösungen für Mikroplastik sind Kork, Sand, Hybridrasen – halb Kunst und halb Natur – oder Kunstrasen ohne Verfüllung. dpa

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Erstellt:
23.07.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 23.07.2019, 06:00 Uhr

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