Künftig mit Musikdesign

Er hat in den acht Tübinger Jahren allerhand bewirkt: Christian Fischer übernahm als Nachfolger Ingo Bredenbachs die Tübinger Hochschule für Kirchenmusik in einer Phase, als der Fortbestand keineswegs als gesichert galt. Kurz nachdem der Kandidat aus der Kirchenmusik-Metropole Leipzig den Schwaben zugesagt hatte, kamen Schließungsgerüchte auf, und Fischer begann fast zu bedauern, zugesagt zu haben.

Doch als die Abwicklung der kleinen, feinen Hochschule seitens der Landeskirche vom Tisch war, startete der heute 56-jährige gebürtige Oldenburger umso engagierter durch. Baute, wie zuvor schon in Leipzig, den Pop-Sektor auf und aus, betreute die Renovierung des schmucken Hochschul-Domizils im Schwabenhaus am Neckarufer, sorgte für eine Aufstockung der Studienplätze und mischte sich auch sonst ins musikpolitische Geschehen der Universitätsstadt ein.

So gehörte er mit Bredenbach und mit Universitätsmusikdirektor Philipp Amelung zu der Führungstroika, die im Interesse der vielen Tübinger Chor- und Orchestermusiker(innen) unverdrossen für einen Konzertsaal als dringend benötigtem Probe- und Aufführungsort eintrat – bislang allerdings vergeblich. Dafür war Fischer im Dreierbund als Veranstalter des Tübinger Bachfestes umso erfolgreicher.

Mitte der Woche wurde Tübingens umtriebiger Hochschulrektor für Kirchenmusik an die Spitze der Staatlichen Musikhochschule in Trossingen gewählt. Dort sind die Aufgaben weiter gefächert: Neben klassische Studiengebiete wie die Konzert-, Schul- oder eben Kirchenmusik treten etwa die Historische Aufführungspraxis (am eigenen Institut für Alte Musik), aber auch „Music & Movement“ und „Musikdesign“. Fischer verlässt die Kirchenmusikhochschule zum Semesterende. Wilhelm Triebold