Die Stiftskirche wird zum Stummfilmkino

Krönender Abschluss des Tübinger Orgelsommers mit Live-Soundtrack zum Leinwandklassiker

Die Kirche wird zum Kino, die Orgel in den Dienst der Live-Filmmusik gestellt. Was für ein Abschluss des Orgelsommers: Am Samstag, 27. August um 20 Uhr spielt Organist Johannes Mayr zum Stummfilmklassiker Metropolis – der gleich auf drei Leinwänden zu sehen sein wird.

25.08.2016

Im Räderwerk des technischen Fortschritts: Filmszene aus „Metropolis“.

Im Räderwerk des technischen Fortschritts: Filmszene aus „Metropolis“.

Tübingen. Am Samstag, 27.8. um 20 Uhr erstrahlt die Tübinger Stiftskirche innen in einem ungewöhnlichen Licht. Zum Abschluss des Tübinger Orgelsommers wird die Stiftskirche zum Stummfilmkino umfunktioniert. Und wie in den 20er-Jahren gibt es dazu Live-Musik. Es wäre kein Orgelsommer, würde die Musik dazu nicht von der Großen Orgel kommen. Der Stuttgarter Domorganist Johannes Mayr, ein bekannter Stummfilm-Experte, wird die Musik zum Film live improvisieren. Und das ist keine leichte Aufgabe bei einem Klassiker wie Fritz Langs Stummfilm „Metropolis“ von 1925/26. In der 2010 wiederhergestellten Originalfassung, die am Samstag gezeigt wird, dauert der Film immerhin etwa zweieinhalb Stunden. Dafür werden in der Stiftskirche drei Filmleinwände aufgestellt, was an die Techniker enorme Anforderungen stellt; muss doch der Film auf allen drei Leinwänden und dem Monitor des Organisten gleichzeitig erscheinen.

Johannes Mayr ist neben seiner Tätigkeit als Stuttgarter Domorganist Lehrbeauftragter für Orgelspiel an der Tübinger Hochschule für Kirchenmusik und Dozent für Orgelimprovisation an der Stuttgarter Musikhochschule. Er gewann zahlreiche Orgelwettbewerbe, vor allem im Bereich der Orgelimprovisation.

„Metropolis“ ist ein früher gesellschaftskritischer Film aus der Weimarer Republik, der die Klassengegensätze zwischen Arm und Reich und die Vor- und Nachteile der industriellen Revolution deutlich zutagetreten lässt. Schauplatz ist eine futuristische Großstadt mit ausgeprägter Zweiklassengesellschaft. Dieser Science-Fiction-Film war der erste seines Genres in Spielfilmlänge. Er ist einer der teuersten Filme der damaligen Zeit und gilt als eines der bedeutendsten Werke der Filmgeschichte. Neben den Hauptdarstellern Brigitte Helm und Gustav Fröhlich spielen auch Heinrich George (der Vater des kürzlich verstorbenen Götz George) sowie Helene Weigel, die Ehefrau Bertolt Brechts, mit.

pme / Bilder: Stiftskirche

Im Räderwerk des technischen Fortschritts: Filmszene aus „Metropolis“.

Im Räderwerk des technischen Fortschritts: Filmszene aus „Metropolis“.

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Erstellt:
25.08.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 50sec
zuletzt aktualisiert: 25.08.2016, 01:00 Uhr

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