Tübingen · Diskussion

Kritik an Kommentaren von OB Palmer zur Tat im Alten Botanischen Garten

Boris Palmer mutmaßt auf Facebook zu den Hintergründen der Tötung eines 23–Jährigen und erhält unter anderem von der SPD deutliche Kritik.

26.03.2023

Von isi

Archivbild: Ulrich Metz

Archivbild: Ulrich Metz

Nach dem gewaltsamen Tod eines jungen Mannes im Alten Botanischen Garten gab es in den sozialen Netzwerken Spekulationen zu den Hintergründen der Tat – auch wenn das Motiv nach wie vor unklar ist. Auch Oberbürgermeister Boris Palmer beteiligte sich an den Gerüchten. Seine Aussagen stießen dabei nicht nur in der Kommentarspalte auf Kritik.

So veröffentlichte die Tübinger SPD eine Stellungnahme, in der sie den Angehörigen des Opfers ihre Anteilnahme aussprechen und erklärten: „Von der Herkunft des Opfers automatisch auf kriminelle Umstände zu schließen, offenbart die eigene rassistische Weltsicht.“ Weiter heißt es: „Niemand leugnet Herausforderungen bei der Integration. Aber dieses Verhalten ist eines Oberbürgermeisters unwürdig und wir verurteilen es.“

Auch der Verein „Netzwerk Antidiskriminierung“ erklärte am Wochenende schriftlich: „Ist es von einem Stadtoberhaupt zu viel verlangt, Menschen, die einen Angehörigen, einen nahen Freund verloren haben, einen Moment der Ruhe, des Innehaltens, der Trauer zu geben?“ Die Verfasser appellieren: „Für die Trauernden wäre es ein sehr wertvolles Zeichen zu erleben, dass Boris Palmer hier nicht im Namen aller Tübinger_innen spricht. Nicht im Namen der gesamten Stadtverwaltung und – hoffentlich – auch nicht im Namen aller, die ihn gewählt haben.“