Borussia Dortmund

Krise statt Kreativität

Nach dem blamablen 1:1 gegen Apoel Nikosia ist Frustbewältigung angesagt. Trainer Peter Bosz hofft gegen den FC Bayern auf ein Erfolgserlebnis.

03.11.2017

Von SID

Pierre-Emerick Aubameyang (rechts) ist ein herausragender Fußballer. Doch zur Zeit misslingt dem Stürmer und seinen Dortmunder Teamkollegen vieles  auch dieser Fallrückzieher gegen Apoel Nikosia. Foto: dpa

Pierre-Emerick Aubameyang (rechts) ist ein herausragender Fußballer. Doch zur Zeit misslingt dem Stürmer und seinen Dortmunder Teamkollegen vieles auch dieser Fallrückzieher gegen Apoel Nikosia. Foto: dpa

Am Ende eines frustrierenden Abends rutschte Marcel Schmelzer auch noch das verbotene K-Wort heraus. „Wir müssen jetzt weiter zusammenstehen, um aus dieser Krise ...“, sagte der Kapitän von Borussia Dortmund und schob dann schnell korrigierend hinterher: „ ... aus dieser schlechten Situation herauszukommen.“

Doch alle Bemühungen, die Lage schönzureden, waren nach dem blamablen 1:1 (1:0) gegen Zyperns Meister Apoel Nikosia vergebens. Der BVB weist mit zwei Punkten aus vier Spielen die schlechteste Bilanz seiner Champions-League-Geschichte auf, in den letzten sechs Pflichtspielen gelang nur ein Sieg (5:0 im DFB-Pokal bei Drittligist Magdeburg). Gegen Nikosia wirkte die Mannschaft verunsichert. Der Bundesliga-Hit am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Tabellenführer FC Bayern wird richtungweisend – auch für Trainer Peter Bosz.

„Wir müssen den Kopf hochnehmen, hart arbeiten, kämpfen und weitermachen“, sagt der Niederländer, dessen Team nach dem zweiten Unentschieden gegen den krassen Außenseiter Nikosia sogar um den Trostpreis Europa League bangen muss. Die Begegnung gegen den unter Trainer Jupp Heynckes wieder in die Spur gekommenen deutschen Rekordmeister begreift Bosz aber auch als Chance: „Vielleicht kommt das Spiel zum richtigen Moment. Vielleicht erwartet man weniger von uns. Wir werden alles dafür tun, das Spiel zu gewinnen.“

Appell an den Teamgeist

Wie das geschehen soll, wussten die BVB-Profis zunächst aber selber nicht. Mario Götze sprach von einer „blöden Situation“. Schmelzer appellierte an den Teamgeist. „Wir müssen da zusammen durch und dürfen die Köpfe nicht hängenlassen. Wir dürfen nicht zu viel nachdenken.“

Doch die Baustellen sind groß. Gegen Nikosia mangelte es im Offensivspiel an Tempo, Kreativität und Effizienz im Abschluss. Die zuletzt oft kritisierte Abwehr wurde gegen einen biederen Gegner mit begrenzten Möglichkeiten zwar nicht oft gefordert, dem Ex-Dresdner Mickael Pote (51.) gelang nach dem BVB-Führungstreffer von Raphael Guerreiro (29.) dennoch der Ausgleich.

Ein weiteres Sorgenkind ist Pierre-Emerick Aubameyang. Der Torjäger läuft seiner Topform hinterher. „Ein Stürmer, der einige Wochen nicht trifft, denkt nach. Er hat aber derzeit auch kein Glück. Das kommt aber wieder“, sagte Bosz, der das fehlende Selbstvertrauen der gesamten Mannschaft beklagt. „Wir haben gute Spieler. Und wenn die Spieler wieder Vertrauen haben, dann kommt das wieder zurück. Ich muss ihnen das Vertrauen geben“, sagte Bosz und versprach: „Wir sind da zusammen drin und kommen zusammen wieder raus.“

Im besten Fall schon am Samstag. Ein Sieg gegen die Münchner würde die Schwarz-Gelben mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause gehen lassen. Bei einer Niederlage würde der Rückstand auf sechs Punkte anwachsen. Dann würde wahrscheinlich nicht nur Schmelzer das eigentlich verbotene K-Wort herausrutschen. sid

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Erstellt:
03.11.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 20sec
zuletzt aktualisiert: 03.11.2017, 06:00 Uhr

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