Tübingen

Irritiert

Entscheiden Türsteher von Tübinger Clubs nach der Hautfarbe, wer am Tübinger Nachtleben teilnehmen darf und wer nicht? Heike Gerlach hatte sich dazu in einem Leserbrief vom 12. September Gedanken gemacht.

18.09.2018

Von Julia Spintzyk, Tübingen

Das von Frau Gerlach in ihrem Leserbrief geschilderte Problem können wir nur bestätigen. Obwohl uns klar war, dass wir höchstwahrscheinlich schon zu alt für dieses Lokal sein dürften, wagten wir uns in der Nacht vom 3. August in das Schwarze Schaf. Am Einlass witzelten wir noch heiter mit dem Personal darüber, dass wir wohl den vollen Preis zahlen müssten, da wir keine Studierendenausweise vorzeigen könnten. Als wir nach einer Stunde im Schaf genug gesehen hatten und es uns nach Hause zog, beobachteten wir am Einlass, wie ein junger Mann mit schwarzer Hautfarbe abgewiesen wurde. Selbstverständlich nicht, weil die Einlasspolitik offen rassistisch wäre. Nein, die Türsteher ließen ihn mit folgender Begründung nicht rein: „heute nur für Studenten.“

Irritiert über diese Beobachtung suchten wir das Gespräch mit dem jungen Mann. Sehr freundlich und nüchtern erklärte er uns, dass er drinnen gerne seine Freunde getroffen hätte, solche Situationen aber mittlerweile der Standard in Tübingen seien und der Abend für ihn nun beendet sei. Prima, Herr Katsaras; während die weiße Elite drinnen feiert, werden die vermeintlich Anderen vor den Türen diskriminiert. Wenn das also Ihr Beitrag zum Tübinger Nachtleben ist, hoffen wir, dass nicht nur uns die Feierlaune daran vergeht.

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Erstellt:
18.09.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 39sec
zuletzt aktualisiert: 18.09.2018, 01:00 Uhr

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