Pliezhausen · Kriminalitätsbericht

Kriminalität in Pliezhausen: Die Tendenz zeigt nach unten

Die Polizei verzeichnete im vergangenen Jahr 218 Straftaten in Pliezhausen – knapp zwei Drittel klärte sie auf.

22.10.2021

Von fk

Es genügt nicht nur, dass man sicher ist, die Bevölkerung muss es auch spüren. Dieser Aufgabe kommt Hubert Rudolf, der Leiter des Polizeipostens Reutlingen Nord, gerne nach und besucht alljährlich die Gemeinderäte seines Reviers.

Nichts Besonderes sei passiert, kann er seit längerer Zeit verkünden. Seit zehn Jahren zeige der Trend der Kriminalitätszahlen nach unten. „Das ist bundesweit derselbe Trend. In Baden-Württemberg verzeichnet die Statistik den niedrigsten Wert seit zehn Jahren.“ Überhaupt entfielen auf das Ländle etwa zehn Prozent der Fallzahlen, der Anteil an der Bevölkerungszahl sei aber 13 Prozent.

Auch im Kreis Reutlingen zeigt sich diese Tendenz. 2019 wurden hier 13500 Straftaten angezeigt, 2020 waren es nur noch 12.700. Das ist ziemlich weit weg von den 15100, die die polizeiliche Statistik für 2012 verzeichnet. Die Kriminalitätsbelastungszahl liege im Landkreis Reutlingen unter dem Baden-Württembergischen Durchschnitt. Nur die Städte im Kreis liegen deutlich drüber. Spitzenreiter ist hier wie immer Metzingen wegen der Outlet-City.

In Pliezhausen wurden 2020 insgesamt 218 Straftaten verzeichnet, 41 weniger als im Vorjahr. Knapp zwei Drittel wurden aufgeklärt, 89 Verdächtige ermittelt, davon waren 18 unter 21 Jahre alt.

Ausführlich ging Rudolf auf die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ein, 2019 waren es drei, 2020 aber fünf: „Das sieht so aus, als ginge die Kurve steil nach oben.“ Zu verharmlosen gebe es da nichts. Aber einer der Fälle bezog sich auf Missbrauchstaten, die 20, 25 Jahre her sind. Bei einem anderen Fall liege die Motivation wohl in einer psychischen Störung. Ein nackter Mann zog durch die Gemeinde und machte Krach mit Topfdeckeln.

Ähnliches sei bei den Rohheitsdelikten zu verzeichnen, sieben weniger als im Vorjahr, unter den 23 Fällen ist viel häusliche Gewalt unter Alkoholeinfluss. Diebstähle sind ebenfalls rückläufig. Nur Wohnungseinbrüche stiegen von vier auf sieben, in der Mehrzahl blieb es beim Versuch.

Deutlich abgenommen hätten die Sachbeschädigungen, vor allem an Pkw. „Wenn die Leute nicht rauskommen, können sie das auch nicht machen“, kommentierte Rudolf dies als Nebenaspekt des Lockdowns.

Nur ein Brandstifter trieb sein Unwesen. Ein Gartenhaus und eine Scheune in Gniebel brannte. Der Täter wurde inzwischen verurteilt und sitzt in Haft.

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Erstellt:
22.10.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 07sec
zuletzt aktualisiert: 22.10.2021, 01:00 Uhr

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