Tübingen · Hölderlin-Festakt

Kretschmann beeindruckt: Hölderlin bewegt noch heute

Am Samstagvormittag gab es in der Tübinger Alten Aula einen Festakt zur Eröffnung des Hölderlinturms und zum Auftakt der Programmreihe „Hölderlin 2020“ anlässlich des 250. Geburtstags des Dichters.

15.02.2020

Von Gernot Stegert

Ministerpräsident Kretschmann studiert die Tafel im Garten des Hölderlinmuseums. Bild: Erich Sommer

Ministerpräsident Kretschmann studiert die Tafel im Garten des Hölderlinmuseums. Bild: Erich Sommer

Ministerpräsident Winfried Kretschmann eröffnete am Samstagvormittag nach zwei Jahren Umbauzeit den Hölderlin-Turm wieder. Er zeigte sich vom Ergebnis der neuen Ausstellung beeindruckt – so sehr, dass er vom Rundgang verspätet zum Festakt kam. In seiner Festrede sagte er, dass Hölderlin die Menschen bis heute tief bewege. Er mache auch angesichts des Klimawandels Mut. Kretschmann erzählte von einer Begegnung mit der Großmutter von Luisa Neubauer, der AktivistIn von „Fridays for Future“. Am Ende des Gesprächs habe er Hölderlin zitiert: „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“

Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur, freute sich bei der Eröffnung des Hölderlin-Turms über die Ausstellung im Museum. Sie mache Hölderlins Sprachexperimente multimedial erfahrbar. Hölderlins Dichtung sei Weltliteratur und nicht nationalistisch zu vereinnahmen. Seine „spirituelle Dichtung“ komme einer Sehnsucht nach einem Mehr in materialistischen Zeiten entgegen.

Biografisch orientiert sich die Ausstellung an den beiden Aufenthalten Hölderlins in Tübingen: Von 1788 bis 1793 studierte er gemeinsam mit Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling Theologie am Tübinger Stift. Von 1807 bis 1843 lebte er unter Obhut der Familie des Schreinermeisters Zimmer in dem Turm am Neckar, der an die alte Befestigungsanlage der Stadt anschließt.

Der Hölderlinturm ist wieder offen

Von 1807 bis zu seinem Tod 1843 verbrachte der Dichter Friedrich Hölderlin die zweite Hälfte seines Lebens im Hölderlinturm in Tübingen. Deshalb ist das markante Gebäude am Neckar ein wichtiger literarischer Erinnerungsort. Am Freitag bekam die Presse einen Einblick, ab Montag, 17. Februar 2020, ist der Hölderlinturm nach einer umfangreicher Sanierung und Neukonzeption wieder regulär geöffnet. Der Eintritt ist frei.
OB Palmer führt prominente Gäste durch den Garten des Hölderlinmuseums. Bild: Er...
OB Palmer führt prominente Gäste durch den Garten des Hölderlinmuseums. Bild: Erich Sommer

© ST

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Oberbürgermeister Boris Palmer nutzte die Bühne, um für die Landesgartenschau zu werben. Der Schauspieler und Sprecher Christian Reiner rezitierte die Hölderlin-Gedichte „Gang aufs Land“ und „Aussicht“. Shoko Hayashizaki und Michael Hagemann begleiteten den Festakt am Klavier mit dem „Schicksalslied“ von Johannes Brahms.

Das TAGBLATT wird in der Montagsausgabe ausführlich vom Festakt berichten.

Die Öffnungszeiten des Turms

Bereits am Freitag wurde der sanierte Turm am Neckarufer den Pressevertretern vorgestellt. Gelegenheit, die Grundlinien der neuen Dauerausstellung im Hölderlinturm kennenzulernen, bietet ein Kuratorengespräch am morgigen Sonntag um 11 Uhr im Ratssaal im Rathaus am Markt. Im Anschluss ist der Hölderlinturm erstmals wieder von 12.30 bis 17 Uhr öffentlich und bei freiem Eintritt zugänglich. Reguläre Öffnungszeiten täglich außer dienstags 11 bis 17 Uhr, mittwochs bis 19 Uhr.

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Erstellt:
15.02.2020, 12:53 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 01sec
zuletzt aktualisiert: 15.02.2020, 12:53 Uhr

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