E-Mobilität

Kretschmann: „Wir werden zum Hotspot für Batterien“

Der Ministerpräsident sieht viel Potenzial und betont: Das Forschungszentrum hätte nach Ulm gehört.

28.04.2021

Von ALEXANDER BÖGELEIN

Reutlingen. Eigentlich war es nur ein symbolischer Akt: die offizielle Übergabe von zwei Förderbescheiden an die Elringer Klinger AG (Dettingen an der Erms) und die Manz AG (Reutlingen). Doch nicht nur die eingespielte Video-Botschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Gründe) machte aus der Online-Veranstaltung ein Signal für den Wirtschaftsstandort. „Baden-Württemberg wird zum Batterie-Hotspot“, betonte Kretschmann. Im Südwesten sei ein unglaublich starkes Netzwerk aus rund 200 Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft entstanden. „Daher hätte auch das Batterieforschungszentrum nach Ulm gehört“, sagte Kretschmann. Doch die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte im vergangenen Jahr das Zentrum in einem umstrittenen Verfahren an Münster vergeben.

105 Millionen Euro Förderung

Im Rahmen des europäischen Projektes IPCEI fördern Bund und Land das Projekt des High-Tech-Maschinenbauers Manz mit 71,3 Millionen Euro. Mit dem Zuschuss will das Unternehmen hocheffiziente Maschinen zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien neuester Generationen entwicklen und in Europa Batteriefabriken in der Größenordnung von Gigawatt realisieren, sagte Manz-Chef Martin Drasch. Ziel sei es dabei, den Energiebedarf in der Produktion deutlich zu senken und den ökologischen Fußabdruck der Batteriezellen zu verbessern.

Elring Klinger erhält 33,7 Millionen Euro zur Entwicklung und Industrialisierung eines innovativen Zellgehäusedesigns. Der Autozulieferer konzentriert sich auf die Mechanik in der Batteriezelle. Das Unternehmen habe eine Lösung entwickelt, die mit 25 Prozent weniger Bauteilen als die asiatische Konkurrenz auskomme, sagte Firmenchef Stefan Wolf. Mit dem Fördergeld werde eine Produktion für Zellgehäuse in Neuffen aufgebaut.

Ziel sei es, dass bis zum Jahr 2030 rund 30 Prozent der weltweiten Batteriezellen-Nachfrage aus deutscher und europäischer Produktion gedeckt werden, sagte Thomas Bareiß, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium (CDU). Der Südwesten solle hierbei eine Spitzenposition entlang der gesamten Wertschöpfungskette einnehmen, merkte Baden-Württembergs Wirtschafsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) an.

Im Rahmen des EU Förderprojekts IPCEI werden 42 Unternehmen in zwölf EU-Staaten gefördert. Im Südwesten gehören außer Manz und Elring Klinger auch diese Firmen dazu: Varta (Ellwangen), Cellforce (Tübingen) und ACI (Zimmern ob Rottweil).

Alexander Bögelein

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Erstellt:
28.04.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 00sec
zuletzt aktualisiert: 28.04.2021, 06:00 Uhr

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