Rottenburg · Gemeinderat
Kräftige Gehaltserhöhung für Kindergarten-„Zweitkräfte“
Viele Jahre lang haben sich die Rottenburger Stadtverwaltung und die Gemeinderats-Mehrheit gesträubt, nun geben sie nach.
Im kommenden Jahr sollen die so genannten „Zweitkräfte“ in den Rottenburger Kindergärten und -krippen in die Gehaltsgruppe S8a eingestuft werden – also den Gruppenleiterinnen gleichgestellt werden. Dies kündigte Oberbürgermeister Stephan Neher bei der Pressekonferenz zum städtischen Jahreshaushalt 2020 an (siehe unten). Am gestrigen Nachmittag gab er dies auch in der Personalversammlung der städtischen Beschäftigten bekannt. Die höhere Einstufung bringt den bisherigen „Zweitkräften“ ein Plus von etwa 300Euro (brutto) im Monat.
Die Gleichstellung sei der Wunsch des Gemeinderats, sagte Neher. Das Gremium habe zwei Mal ausführlich darüber diskutiert – in nicht-öffentlichen Sitzungen. Der Gesamtelternbeirat der Rottenburger Kindergärten und andere Akteure hatten die Höhergruppierung gefordert, um eine Abwanderung der Zweitkräfte in die Nachbar-Kommunen zu verhindern. Einen offiziellen Beschluss dazu soll es nicht geben. Die Höhergruppierung ist im städtischen Stellenplan (der ist Bestandteil des allgemeinen Haushaltsplans) festgehalten und tritt in Kraft, wenn der Gemeinderat den Etat für 2020 beschließt (voraussichtlich in der Woche vor Weihnachten).
Die Stadtverwaltung rechnet mit jährlichen Mehrkosten von insgesamt knapp einer halben Million Euro für ihre 63 „Zweitkräfte“ sowie für höhere Zuschüsse an die kirchlichen und anderen freien Kindergarten-Träger, damit auch diese ihre „Zweitkräfte“ höher einstufen können. Hinzu kommen die Personalkosten für die neun Erzieherinnen-Stellen im Kindergarten Sankt Remigius (Bild) im Kreuzerfeld, der von katholischer in städtische Trägerschaft wechselt. Mit 6 Millionen Euro ist der Neubau eines siebengruppigen Kindergartens an diesem Standort zudem einer der größten Investitionsposten im städtischen Etat.