Tübingen

Kräfte sammeln

17.07.2019

Von Bruno Gebhart, Tübingen

Den Klimanotstand auszurufen hat mit folgenloser Symbolik nichts zu tun und ist auch kein überflüssiges Schlagwort. Er ist vielmehr eine wichtige und notwendige Reaktion auf allzu zaghafte Klimaschutzmaßnahmen, die die überlebensnotwendige Reduzierung der CO2-Emissionen verhindert.

So hat UN-Generalsekretär Guterres erst Ende Juni 2019 gefordert, dass in den kommenden zehn Jahren die Treibhausgasemissionen um 45 Prozent weltweit gesenkt werden müssten. Die Welt steuere auf einen „schweren Klimanotstand“ zu und es sei zu befürchten, dass das Weltklima sich bis Ende des Jahrhunderts um 3 Grad erhöhe.

Doch schon bei einer Erderwärmung von über 1,5 Grad ist der kritische Stellenwert erreicht und wird überschritten und ein unumkehrbarer, sich selbst verstärkender Prozess wird in Gang gebracht. Denn da beginnen die kohlenstoffreichen Permafrostböden aufzutauen und geben bis zu 1500 Gigatonnen Treibhausgase in unsere Atmosphäre ab, doppelt so viel wie aktuell vorhanden. Der Klimanotstand wird zur Klimakatastrophe!

Ein Notstand aber sieht das Rettende auch, sammelt die Kräfte und setzt neue frei, kann die Lösungssuche beschleunigen und zum sofortigen Handeln motivieren. Auch wenn das Ziel noch in weiter Ferne liegt, ist es doch deutlich erkennbar. Machen wir uns also sofort auf diesen Weg!