Ein Tiefbau-Missverständnis

Kostenloses Parken statt städtisches Grün in der Wöhrdstraße

Die Wöhrdstraße in Tübingen ist wirklich kein Schmuckstück, soll aber in einigen Jahren wenigstens etwas aufgehübscht werden. Doch jetzt ist auch das bisschen gammeliges Grün, das es dort gab, verschwunden.

29.09.2017

Von slo

Bild: Metz

Bild: Metz

Wo bisher, vor dem Reisebüro Bühler, ein Baum aus verwilderten Büschen sprießte, parken plötzlich Autos. Dabei war das gar nicht so geplant. Albert Füger, Tiefbau-Chef der Stadt, sagt, es hätte nur der kleinere Teil der Grünfläche entfernt werden sollen. Dort sollen Fahrradständer hin – ein Wunsch der Geschäfte in der Wöhrdstraße. Dass die Kommunalen Servicebetriebe aber nun auch die größere Grünfläche entfernten, sei „ein Missverständnis“ gewesen. Dort hätte lediglich der Bewuchs entfernt werden und durch einen neuen, hübscheren ersetzt werden sollen. „Das war ja nur ein Verlegenheitsgrün, in dem die Ratten sprangen“, sagt er.

Um die Wöhrdstraße wenigstens an dieser Stelle etwas schöner zu machen, habe man nicht warten wollen, bis sie komplett gerichtet wird. Das wird nämlich erst der Fall sein, wenn die Steinlachbrücke und der Europaplatz umgebaut sind – was noch ein paar Jahre dauert. Und jetzt? Was tun mit der freien Fläche? „Parkplätze sollen das nicht sein“, sagt Füger. Sind es aber: „Es hat keine Minute gedauert, da stand schon das erste Auto da.“ Noch nicht mal zahlen müssen die Fahrer: Ein Schild weist lediglich die Parkplätze links der freigewordenen Fläche als kostenpflichtig aus. Füger will beim ursprünglichen Plan bleiben: Neben den neuen Radständern soll es wieder Grün geben. „Da lauf ich noch ein paarmal drumrum und überlege, wie wir das am besten hinbekommen“, sagt er.