Tübingen

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23.05.2020

Von Kuno Kirschfeld, Tübingen

Verstehen kann ich, dass die Spitze der Grünen gar nicht so unglücklich ist, wenn sie einen wortgewaltigen Konkurrenten loswird, der ihr häufig die Show stiehlt. Mir ist wichtig, welche Politik Palmer hier macht, und die kann in meinen Augen kaum besser sein. (SUV-Fahrer mögen das anders sehen.)

Der Sachverhalt, um den es bei der missglückten Äußerung Palmers ging, ist in einem Spiegel-Artikel formuliert (Nummer 18), der Palmers Überzeugung klar zum Ausdruck bringt. (…) Warum wollen die Grünen dies nicht zur Kenntnis nehmen?

Ich, Mitglied der Risikogruppe, fühle mich von Palmer in keiner Weise diskriminiert. Wenn ich weiß, dass ich, würde ich beatmet werden müssen, dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit sterben würde, und falls ich überlebte, vermutlich gesundheitlich ein Wrack wäre, dann liegt es doch in meinem Interesse, dass ich mich nicht so unbeschwert in der Öffentlichkeit bewege wie Jüngere.

Wo immer ich mich als Tübinger zu erkennen gebe, höre ich: Ihr habt doch diesen interessanten Oberbürgermeister? Dass Palmer dem Ansehen Tübingens schadet, ist mir noch nie zu Ohren gekommen, im Gegenteil: er macht kostenlose Werbung. (…)