Rottenburg

Kosten-Sau

Über die Bürgerbeteiligung zum Rottenburger Schlachthof.

16.01.2021

Von Ralf Brück, Rottenburg

Es fiel kein Los für den Bürgerrat auf mich so dass ich hier die Tasten quälen muss. Wieder einmal wird die Kosten-Sau von der Verwaltung durchs Städtle getrieben und gleich der Wurstpreis mit ins Feld geführt. Ist ja auch so einfach, Wurst kennt jeder und Plus-Minus-Rechnen die meisten. Von Politikern verlange ich einen Blick über den (Wurst-)Tellerrand hinaus. Könnte sich irgendwer ein Busticket (vom privaten! Busunternehmer) leisten, wenn der Umbau des Eugen-Bolz-Platzes sich im Preis niederschlagen würde?

Würde noch irgendjemand ein Buch von der Stadtbibliothek ausleihen, wenn die Baukosten auf die Gebühr umgelegt wären? Wer ginge künftig ins Schänzle, wenn die Verschönerung via Eintrittskarte refinanziert werden müsste?

Wenn Nachhaltigkeit und Tierschutz für die Gesellschaft wichtig sind, ist es doch nur legitim öffentliche Gelder für deren Förderung auszugeben. Und was bisher im Fall eines Neubaus unterschlagen wird, sind die Kosten zum Unterhalt des denkmalgeschützten „alten Glomp“ an der Tübinger Straße. Oder glaubt im Ernst noch jemand an eine „Erlebnisgastronomie“? Wie kurzsichtig solche Planungen sein können zeigt uns die jetzige Krise: Gastronomie zu, Metzger offen.