Konzert: Kein Recht auf Einfluss

Am Samstag, 18. August, spielt die Hamburger Band 187 Strassenbande beim Rottenburger Sommer-Open-Air auf dem Eugen-Bolz-Platz. Die Musik gehört zum Genre des Gangster oder Gangsta Rap. Wegen ihrer Texte und Video-Darstellungen, die beleidigen, Gewalt verherrlichen oder Frauen verachten, distanzierten sich die Rottenburger Ratsfraktionen von CDU und SPD von der Einladung dieser Band. Auch Grüne und Linke sind gegen das Konzert, fordern aber zusätzlich – anders als CDU und SPD – für die Zukunft ein Mitwirkungsrecht des Gemeinderats bei der Verpflichtung von Musikgruppen, die im Einflussbereich der Stadt auftreten.

Gestern meldete sich die Fraktion Junge Aktive (JA) mit dieser Stellungnahme: „In dem aktuellen Fall ist Gangster Rap eine Kunstform, die derzeit viele junge Menschen anspricht. Das muss man nicht gut finden und auch nicht verstehen. Allerdings sind wir der Meinung dass, so lange verfassungsrechtlich nichts dagegen spricht, wir kein Recht haben Einfluss darauf zu nehmen welche Bands auftreten sollten. Dies steht uns schlicht und ergreifend nicht zu.

Vor allem stellt sich für uns die Frage wo man dann anfängt und wo man aufhört. Die Diskussion, ob eine Band noch sozialverträglich ist gab es zu jeder Zeit und in jeder Generation. Bands, die heute absolut gesellschaftstauglich sind, waren bis vor einigen Jahren noch verpönt.

Auch wäre es schade, wenn der Veranstalter zukünftig deswegen nicht mehr in Rottenburg tätig werden will. Man kann und muss über Songtexte diskutieren und sich auseinander setzen, aber ein Regelwerk für das Sommer Open-Air aufzustellen schießt über das Ziel hinaus.“

Gestern wurde bekannt, dass Dog Eat Dog beim Sommer-Open-Air als Vorgruppe zu Limp Bizkit am Sonntag, 19. August spielt.