Poltringen

Konsumanspruch

Alle reden von 5 G. Doch was macht den Mobilfunkstandard aus? Wofür braucht man ihn? Darum ging es in Kirchentellinsfurt („Sendemasten sind das Problem“, 3. Juli, Kreis und Nachbarschaft).

12.07.2019

Von Manfred Friebe, Poltringen

Nein, das Problem ist Marketing und unser Konsumanspruch sowie der damit verbundene Globalisierungsdrang. Produkte und Anwendungen werden mit einem immer kürzeren Nutzungszeitraum vermarktet. Smartphone jährlich, neue Modekollektionen 24 pro Jahr – alles nur, damit wir konsumieren. All dieses verbraucht Energie und Ressourcen. 5 G wird für das Internet der Dinge und selbstfahrende Autos benötigt – nur, wer hat uns eigentlich gefragt, ob wir das auch brauchen oder wollen? Welchen Vorteil haben wir von selbstfahrenden Autos oder vom Internet der Dinge? Es können neue Produkte und Dienstleistungen entstehen und diese, bedingt durch den Grad der Automatisierung, kosten- und wettbewerbsfähiger produziert werden, damit konsumiert wird. Ohne Konsumierung bricht unser System zusammen.

Wir sind der Meinung, dass Künstliche Intelligenz (KI) möglich ist. Diese beruht auf Algorithmen und einem neuronalen Netz. Wenn KI wirklich so leistungsfähig ist, warum können wir sie dann nicht dafür einsetzen, dass Produkte, Dienstleistungen und Anwendungen nach ihrem ökologischen Ressourcenverbrauch besteuert werden? Dann würde eine Jeans sehr viel teurer und das Streamen und Facebooken auch, und sicher würden wir uns fragen, ob wir 5G und Autonomes Fahren wirklich brauchen.

Leider sehen wir immer nur jedes Problem alleine, aber mit dieser Betrachtung lösen wir die globalen Probleme sicher nicht. Es geht nicht darum, ob Tübingen bis 2030 CO2-neutral ist, alle Häuser aus Holz sind, keine Autos mehr parken oder ob wir einen Sendemast wollen.