Drastische Maßnahmen

Kommentar über Corona in Italien

Welche Folgen es hat, wenn man die Ausbreitung des Coronavirus nicht bremsen kann, zeigt sich in Italien.

09.03.2020

Von Hajo Zenker

Berlin. Steigende Zahlen von Infektions- und Todesfällen haben zu drastischen Maßnahmen geführt, die zumindest in der westlichen Welt ihresgleichen suchen: Weite Teile Italiens werden abgeschottet.

Wie man in China gesehen hat, lässt sich die Zahl der Neuinfektionen so tatsächlich drastisch reduzieren. Nur geht das nicht über Nacht. Auf Wochen dürften deshalb eine Metropole wie Mailand oder ein Touristenmagnet wie Venedig isoliert bleiben. Das bedeutet einen massiven Eingriff in die Freiheit von Millionen Menschen, und es wird die Wirtschaft sehr deutlich schädigen.

Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, in Deutschland die Corona-Ausbreitung – wo immer es geht – zu unterbinden. Nur liegt das hierzulande nicht in der Hand des Bundes. Die Gesundheitsämter vor Ort haben das letzten Wort. Länder und Bund sollten überlegen, sehr kurzfristig zusätzlichen Sachverstand in sie abzuordnen, um strenge einheitliche Vorgehensweisen durch- zusetzen und damit Deutschland Zustände wie in Italien zu ersparen.