CDU

Kommentar: Letzte Chance

Und täglich grüßt der Friedrich. Vier Tage ist die Vorsitzenden-Wahl der CDU nun her, und Kandidat Merz hält seitdem die Partei mit allerlei Wortmeldungen in Atem.

20.01.2021

Von ELLEN HASENKAMP

Berlin. Dass er Minuten nach der Niederlage nicht etwa dem Sieger Armin Laschet seine Unterstützung zusagte, sondern daran erinnerte, es schon Vorgängerin Annegret Kramp-Karrenbauer „nicht immer so leicht gemacht“ zu haben, muss inzwischen beinahe als Warnung verstanden werden.

Nun also eine neue Wendung: Bedauern über „Irritationen“ wegen der Sache mit dem Wirtschaftsminister und das „Versprechen“, sich auch ohne ein solches Amt zu engagieren. Friedrich Merz will wieder mitspielen. Die Frage ist, aus welchem Grund. Liegt ihm wirklich daran, die Partei zusammenzuhalten und seinen tatsächlich dringend erwünschten Beitrag zu einem CDU-Erfolg bei der Bundestagswahl zu leisten? Oder will er sich angesichts der Empörung eine letzte Chance auf ein Ministeramt sichern – zur Not dann eben erst nach dem 26. September? Dass Letzteres für sehr wahrscheinlich gehalten wird, hat Merz nur einer einzigen Person zuzuschreiben: sich selber.