Öffnungsschritte
Kommentar: Jetzt nichts übereilen
Nach acht langen Wochen ist die deutschlandweite Sieben-Tage-Inzidenz endlich wieder unter die magische Grenze von 100 gefallen. Das ist eine höchst erfreuliche Nachricht, die trotz des bisher so gar nicht frühlingshaften Wetters Hoffnungen für die nächsten Monate macht.
Angesichts der nur zu verständlichen Corona-Müdigkeit ist das auch dringend nötig. Die Vorsicht der meisten Bürger zahlt sich ebenso aus wie das steigende Impftempo.
Aber auf die Gefahr hin, als Spaßbremse dazustehen: Zu Übermut ist kein Anlass. Es wäre gefährlich, jetzt alle Vorsichtsmaßnahmen über Bord zu werfen, von der Maskenpflicht bis zum Partyverbot. Denn das Virus lässt nicht mit sich spaßen. Es hat seine Gefährlichkeit längst nicht verloren, zumal ungewiss ist, mit welchen Mutationen wir noch zu kämpfen haben.
Coburg hat mit 285 die höchste Inzidenz, Flensburg mit 11 die niedrigste. Schon das zeigt: Deutschland dürfte bei den Öffnungsmöglichkeiten noch länger gespalten bleiben. Es bringt wenig, Restaurants oder Fitnessstudios übereilt aufzumachen, wenn die Gefahr groß ist, dass sie rasch wieder schließen müssen.