Schließung der Querdenker-Konten

Kommentar: Durchsichtige Aktion

Immerhin – die Querdenker können sich jetzt in einer Liga mit Donald Trump fühlen.

18.09.2021

Von Stefan Kegel

Berlin. Nach der Videoplattform Youtube hat nun auch der Social-Media-Gigant Facebook ihre Profile auf seinem Netzwerk sowie auf Instagram gelöscht. Begründung: „koordinierte Schädigung der Gesellschaft“ durch „gesundheitsbezogene Falschinformationen, Hassrede und Anstiftung zur Gewalt“. Nun wird es für die Bewegung schwieriger, ihre Verschwörungsmythen zu verbreiten – oder große Demonstrationen zustandezubringen. Denn ihre Mobilisierung beruht auf der Vernetzung per Internet.

Man mag zu den Corona-Skeptikern stehen, wie man will – es bedenklich, wenn ein Quasi-Monopolist wie Facebook entscheidet, welche Meinung an die Öffentlichkeit gelangt und welche nicht. Noch dazu, wenn er an der Polarisierung durch Trump oder die Querdenker lange Zeit prächtig verdient hat. Wenn es Facebook um mehr als um Imagepflege gehen würde, hätte der Konzern viel früher reagieren können. Denn es ist nicht erst gestern gewesen, dass der Verfassungsschutz die Querdenker als Beobachtungsobjekt eingestuft hat. Sondern vor fast einem halben Jahr.