Diskussion um provoziertes Gelb geht weiter

Koch schlägt Los vor

14.03.2016

Von SID/DPA

München. DFB-Interimspräsident Rainer Koch hat angesichts der jüngsten Diskussionen ein Losverfahren bei Gelbsperren im Fußball vorgeschlagen. "Wir müssen überlegen, ob es der richtige Weg ist, unmittelbar an die fünfte oder zehnte Gelbe Karte im nächsten Spiel die Sperre eintreten zu lassen", sagte Koch bei Sport1: "Würden wir eine Regelung dergestalt treffen, dass eines der nächsten drei Spiele betroffen ist und ausgelost wird, bei welchem Spiel der Spieler seine Sperre absitzen muss, dann wäre der Spuk sofort zu Ende."

Die Bremer Zlatko Junuzovic und Clemens Fritz hatten vor einer Woche ihre fünfte Gelbe Karte provoziert, um im vermeintlich unlösbar schwierigen Spiel bei Bayern München (0:5) zu fehlen - und nicht im Anschluss gegen Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg.

Damit profitierte der FC Bayern wie beim 3:1 gegen Darmstadt, wo fünf Spieler des Aufsteigers fehlten, erneut von erschummelten Gelb-Sperren. "Wenn das alle (...) so machen und gegen Bayern München aussetzen, führt das automatisch dazu, dass Bayern München in der Bundesliga regelmäßig gegen schwächere Mannschaften zu spielen hat. Das kann nicht im Sinne des Wettbewerbs sein", rügte DFB-Sportrichter Hans E. Lorenz die beiden Bremer Spieler, die er zu einer Strafe von je 20 000 Euro verurteilte. Diese Aussage brachte Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge auf die Palme: Es missfalle ihm, dass der Richter seinen Verein mit der Bremer Aktion in einen Zusammenhang gezogen habe. Mit seiner "herabwürdigenden" Aussage diskreditiere er die Leistung des FC Bayern.