Kleine große Stadt

WIT veröffentlicht Tübinger Imagefilm

Die WIT hat einen etwas anderen Imagefilm für Tübingen produzieren lassen.

02.08.2019

Von Moritz Hagemann

Es wäre ja kein Film über Tübingen, würde der erste Blick nicht über die Eberhardsbrücke auf die historischen Gebäude der Stadt fallen, die Tag für Tag als Fotomotive herhalten. Doch in diesem Fall ist es nicht nur deshalb anders, weil die Bilder aus der Vogelperspektive per Drohne aufgenommen worden sind.

Die Tübinger Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WIT) hat einen einmütigen Imagefilm in Zusammenarbeit mit der Agentur „Bär Tiger Wolf“ produzieren lassen. Und sie zeigt darin definitiv nicht nur das, für was Tübingen ohnehin bekannt ist. „Die Stadt wird immer mit Uni und Stocherkähnen in Verbindung gebracht“, sagt WIT-Projektleiterin Manuela Feiler im Gespräch mit dem TAGBLATT. „Aber sie hat mehr.“ Am gestrigen Abend wurde der Film beim Sommernachtskino vorgestellt. Der Film trägt in Anlehnung an Walter Jens und in Absprache mit dessen Frau den Titel „Die kleine große Stadt“.

Im Film, in den die WIT eine fünfstellige Summe mit Hilfe des Vereins Tübinger Wirtschaft investierte, spielen Menschen die Hauptrolle. Etwa der einstige Spitzenläufer Filmon Ghirmai, durch den ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt wird. Als der dunkelhäutige Ghirmai im Film auftritt, sagt Sprecherin und LTT-Schauspielerin Sabine Weithöner in einer Art Poetry Slam: „Wir sind Einheimische.“ Auch die Ironie kommt nicht zu kurz, schließlich taucht Musiker Heiner Kondschak (63) just in jenem Moment auf, als Weithöner dem „Wir sind jung und junggeblieben“ noch ein „und sehen manchmal alt aus“ anhängt.

Bewusst wurden auch Unbekannte ausgewählt. Einen kennen jedoch alle: Oberbürgermeister Boris Palmer, der im Film Kunsthallendirektorin Nicole Fritz die Hand reicht. „In einer anderen Stadt würde man den OB nicht in einem Imagefilm bringen, aber Palmer steht für Tübingen“, sagt Feiler. Der gelungene Film steht für schnelle Schritte, für Pointen, für Abwechslung, aber auch für Gegensätze, die immer wieder auftauchen. „Gerade in den Gegensätzen liegt die Attraktivität Tübingens“ wird Regisseur Tim Steffan von „Bär Tiger Wolf“ in einer Mitteilung zitiert. Insgesamt wurde an 30 verschiedenen Orten gedreht. Die künstlerische Beratung übernahm der Erste Bürgermeister Cord Soehlke. Er sagt: „Dem Film gelingt ein gekonnt leichter und gewitzter Blick auf den Charakter der Stadt.“

Tübingen habe viel zu bieten – als Wirtschafts-, Tourismus- und Kulturstandort, so WIT-Geschäftsführer Thorsten Flink. „Bislang fehlte uns allerdings ein Imagefilm, der das prägnant ins Bild setzt.“ Er soll im Tourismus, aber auch Firmen helfen, die so Mitarbeiter gewinnen könnten. „Betriebe haben uns signalisiert, dass so etwas fehlt“, sagt Feiler.